News • Projekt SEPTOMETER
Sepsis-Früherkennung durch POC-Diagnostik
Eine Blutvergiftung und deren Verlauf aus einer Blutprobe zu diagnostizieren, ist das Ziel des vom BMBF geförderten Verbundprojekts SEPTOMETER. Dabei erforschen die beteiligten Partner die kostengünstige Detektion von Biomarkerkandidaten, die in Zukunft an kritischen Stellen in der Sepsis-Früherkennung und -Behandlung eine wichtige Rolle spielen könnten.
Die Häufigkeit einer Blutvergiftung hat sich in den Industrieländern in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Alle fünf bis sechs Sekunden verstirbt ein Mensch daran. Allein Deutschland zählt jährlich 70 000 Todesfälle. Die Sepsis stellt mit direkten und indirekten Kosten von zwölf Milliarden Euro pro Jahr auch eine gesundheitsökonomische Herausforderung dar. Die frühzeitige Unterscheidung einer Sepsis von anderen Erkrankungen mit ähnlichen klinischen Symptomen und die schnelle Kontrolle des Therapieerfolgs sollen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation führen.
Dafür wollen die Partner die Grundlagen für ein multiplexes Point-of-Care-Testsystem erforschen, das die Diagnose einer Sepsis und deren Verlauf aus einer Blutprobe ermöglicht. Um das erklärte Ziel des Projekts SEPTOMETER zu erreichen, werden neue, spezifische Antikörper gegen verschiedene humane Metabolite und Proteine evaluiert. Diese sollen die Grundlage für ein neuartiges, multiplexes Testsystem sein. Im Projekt wird der Einsatz kostengünstiger Sensoren erforscht, um die mit Partikeln markierten Analyten einfach und quantitativ nachzuweisen. Parallel zu den Antikörpern und zum Testsystem wird die Eignung der Biomarker in einer klinischen Studie untersucht. Die Ergebnisse der Studie fließen als Bezugsgröße in das Design des Testsystems ein und gewährleisten so dessen klinische Anwendbarkeit.
Steckbrief
Projekttitel: »SEPTOMETER – Früherkennung der Sepsis und der schweren Sepsis bei Patienten mit SIRS durch Point of Care Diagnostik«
Projektpartner: Fraunhofer IPA, Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie; Mediagnost – Gesellschaft für Forschung und Herstellung für Diagnostika GmbH (Projektleitung); Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin
Assoziierter Partner: Ditabis AG
Laufzeit: 1.11.2016 bis 31.10.2019
Fördermittel: 1 523 000 €
Fördermittelgeber: Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF
Quelle: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
31.10.2017