Handel & Wandel
Medica bringt Schub für Medizintechnik
Einmal mehr haben die weltgrößte Medizinmesse Medica und die international führende Zuliefererfachmesse Compamed in Düsseldorf dem globalen Medizintechnik-Business einen kräftigen Impuls verliehen. An den vier Laufzeittagen, vom 14. bis 17. November 2016, sorgte die Fachwelt aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft für täglich konstant hohe Besucherzahlen (insgesamt: 127.800) in den durch die Aussteller komplett ausgelasteten 19 Messehallen.
Neben spannenden Themen, die länderübergreifend jeden in der Branche sprichwörtlich „elektrisieren“ (Stichwort: Digitalisierung), hat sich vor allem gezeigt, dass sich die Geschäftsbeziehungen zwischen Anbietern und ihren Kunden grundlegend ändern. Die reine Produktorientierung ist out. Medizintechnik-Unternehmen handeln mit Kliniken und medizinischen Einrichtungen auf längere Intervalle ausgelegte Systempartnerschaften im Sinne einer umfassenden Prozessoptimierung aus.
„In den Fokus der Medizintechnik-Unternehmen rücken damit noch mehr als bislang ohnehin schon die Top-Entscheider auf der Nachfrageseite, vor allem aus dem Management von Kliniken und den Einkaufsverbünden. Die Medica wird diesem Trend gerecht. Mehr als 80 Prozent der Fachbesucher verfügen über maßgebliche Entscheidungskompetenz“, bilanziert Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. Weitere Fakten dürften den erstmals mehr als 5.000 Ausstellern der Medica 2016 im Hinblick auf das besonders wachstumsträchtige Exportgeschäft entgegenkommen, wie Joachim Schäfer ergänzt: „An der Medica als Ort für weltumspannendes Business und für Kontaktoptionen in alle wichtigen Märkte hinein führt kein Weg vorbei. Die Fachbesucher kamen aus 135 Nationen, wobei die Wachstumsländer Asiens erneut besonders stark vertreten waren. Der Anteil internationaler Besucher hat mit nun rund 60 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht.“
Die Bedeutung des hohen Internationalitätsgrades der Medica für die Anbieter findet Bestätigung durch die aktuellen, von den Branchenverbänden zur weltführenden Medizinmesse vorgelegten Berichten zur Geschäftsentwicklung ihrer Mitgliedsunternehmen. Demnach wächst etwa die innovationsgetriebene deutsche Medizintechnik-Industrie vor allem über den Export. „Während in den traditionellen Märkten Unsicherheiten wie der Brexit oder die Situation in der Türkei das Wachstum bremsen, bieten dagegen viele Schwellenländer auf Grund von massiven Investitionen in die dortigen Gesundheitssysteme weiterhin ein großes Potenzial“, erklärt Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik von SPECTARIS.
Vernetzt & mobil – Digitalisierung ist in aller Munde
Ein Thema, das derzeit nahezu alle Aussteller und Besucher gleichermaßen bewegt und entsprechend in den Messehallen in aller Munde war, ist die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitsbereich mit dem Ziel einer Vernetzung der Akteure im Behandlungsprozess. Hans-Peter Bursig, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik, sieht darin eine Grundvoraussetzung für eine personalisierte Gesundheitsversorgung und zugleich die beste Antwort auf den demografischen Wandel sowie die damit einhergehenden Herausforderungen für die Gesundheitssysteme: „Indem die Patienten digitale Versorgungsangebote wie Telemonitoring oder medizinische Apps nutzen, kann die Gesundheitsversorgung zu einem kontinuierlichen Prozess werden. Gerade bei den im Alter häufiger werdenden chronischen Erkrankungen wird das die Qualität der Behandlung stark verbessern.“
Zulieferer - beste Partner für Produktentwicklung
In Verbindung mit der Medicafand zum 25. Mal die Compamed statt als Leitveranstaltung für den Zulieferermarkt der medizintechnischen Fertigung. In den beiden Messehallen (8a und 8b) konnten sich die 19.000 Besucher bei den 774 Ausstellern aus 37 Nationen und außerdem in zwei Fachforen über Neuheiten und relevante Trends im Hinblick auf die Produktentwicklung informieren. Neben der Präsentation von Komponenten über Materialien bis hin zu umfangreichen Serviceleistungen für die Medizintechnik-Industrie hat sich die Compamed für Beschaffer, Produktionsverantwortliche, Entwickler, aber auch für die Forschung zu einem Hotspot für komplexe Hightech-Lösungen entwickelt. Diesmal besonders im Blickpunkt standen kompakte und mobile Elektronik, Vorteile und Herausforderungen beim 3D-Druck, aber natürlich auch hier – wie in allen anderen Messehallen - Aspekte der zunehmenden Digitalisierung der Gesundheitsversorgung.
Termin der nächsten Medica + Compamed in Düsseldorf: 13.-16. November 2017
17.11.2016