Mammographie

Kurze Wartezeiten zwischen Untersuchung und Befund

Kooperationsgemeinschaft Mammographie veröffentlicht erstmals Auswertungen im Qualitätsbericht

Kurze Wartezeiten zwischen Untersuchung und Befund im Mammographie-Screening
Kurze Wartezeiten zwischen Untersuchung und Befund im Mammographie-Screening
Quelle: Kooperationsgemeinschaft Mammographie / Fotoshooting 2015, Fotografin: Viviane Wild

94 Prozent der rund 2,9 Millionen untersuchten Frauen erhalten innerhalb von 7 Werktagen nach der Mammographie-Untersuchung den Befund. Ist eine ergänzende Untersuchung mit Ultraschall und Mammographie erforderlich, erhalten die Frauen in 92 Prozent der Fälle einen weiteren Untersuchungstermin innerhalb einer Woche nach der Befundmitteilung.

"Die Wartezeiten zwischen Untersuchung, Ergebnis und erneutem Termin halten wir so gering, wie es die hohen Qualitätsanforderungen im Mammographie-Screening vorsehen", sagt Vanessa Kääb-Sanyal, Geschäftsstellenleiterin der Kooperationsgemeinschaft Mammographie.

Das Besondere an dieser Brustkrebsfrüherkennung ist die voneinander getrennte Begutachtung der Röntgenbilder von mindestens zwei Ärzten.

"Eine Frau im Mammographie-Screening erhält damit automatisch eine ärztliche Zweitmeinung - in mehreren Fällen sogar eine Drittmeinung", betont Kääb-Sanyal. Denn schon, wenn nur einer der beiden Ärzte eine Auffälligkeit im Brustgewebe feststellt, wird ein dritter Arzt hinzugezogen. Erst dann wird entschieden, ob die Auffälligkeiten weiter abgeklärt werden müssen oder diese als gutartig eingestuft werden können.

"Dadurch stellen wir sicher, dass Frauen nur in einem medizinisch begründeten Verdacht auf Brustkrebs zu einer weiteren Untersuchung eingeladen werden", betont Kääb-Sanyal. Jedem begründeten Verdacht muss nachgegangen werden, Ärzte stellen zu diesem Zeitpunkt aber keine Brustkrebsdiagnose. Doch machen Frauen sich Sorgen, wenn sie eine Einladung zu einem weiteren Untersuchungstermin bekommen.

Deshalb werden die Wartezeiten zwischen Untersuchung, Befundmitteilung und erneuter Untersuchung so kurz wie möglich gehalten.

Rund 130.000 Frauen, erhielten 2014 einen erneuten Untersuchungstermin. Für wiederholt am Screening teilnehmende Frauen entspricht dies einem Anteil von 3%. Bei 33.000 Frauen (1,1 Prozent) konnte der Anfangsverdacht durch ergänzende bildgebende Untersuchungen wie Ultraschall nicht ausgeräumt werden. Ihnen wurde eine minimal-invasive Biopsie empfohlen. Dabei wird Brustgewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Erst durch diese Untersuchung wird festgestellt, ob es sich um Brustkrebs handelt und der Frau eine Krebs-Diagnose mitgeteilt. Bei knapp 17.000 Frauen war das 2014 der Fall. Das sind 6 von 1.000 untersuchten Frauen.

Hintergrund

Krebs in Deutschland | Brustkrebsneuerkrankungen In 2013 erkrankten rund 71.600 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs (Robert Koch-Institut 2016); rund 17.800 Frauen starben aufgrund der Erkrankung. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Kooperationsgemeinschaft Mammographie

2002 beschließt der Deutsche Bundestag parteiübergreifend, das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland einzuführen. Im August

2003 wird in gemeinsamer Trägerschaft von den gesetzlichen Krankenkassen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) die Kooperationsgemeinschaft Mammographie gegründet. Ihre Aufgabe ist die Koordination, Qualitätssicherung und Evaluation des Mammographie-Screening-Programms. Im Jahr 2005 gehen die ersten Screening-Einheiten an den Start. Seit 2009 ist das Programm in Deutschland flächendeckend umgesetzt. Heute wird das Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten angeboten.

Die Evaluations- und Qualitätsberichte der Kooperationsgemeinschaft sind veröffentlicht unter newsroom.mammo-programm.de Frauen können sich informieren unter www.mammo-programm.de

25.01.2017

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