Kooperation in der Lungenchirurgie
Die GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH und die Charité Berlin arbeiten künftig eng auf dem Gebiet der Lungenheilkunde zusammen. Ab Januar 2010 operieren wöchentlich drei Chirurgen der Charité in Eberswalde Patienten mit Lungenerkrankungen. Das Werner Forßmann Krankenhaus soll damit zu einem regionalen Lungenzentrum entwickelt werden.
„Gemeinsam wollen wir auf diese Weise eine Versorgungslücke schließen“, sagte GLG-Geschäftsführer
Matthias Lauterbach. „Mit der Krankenhaus Märkisch Oderland GmbH, zu der das Strausberger Krankenhaus gehört, haben wir im Vorfeld bereits eine Rahmenkooperation für dieses und weitere Fachgebiete vereinbart. Durch die Beteiligung der Spezialisten aus der Charité können wir nun dem Bedarf an einer hochqualifizierten Lungenchirurgie wohnortnah gerecht werden.“
Der Barnimer Landrat Bodo Ihrke, der als Aufsichtsratsvorsitzender der GLG zu den Unterzeichnern des Kooperationsvertrages gehört, bewertete angesichts vielerlei Reibungsflächen zwischen Berlin und Brandenburg auf dem Gebiet des Gesundheitswesens den eingeschlagenen Weg als „deutliches Zeichen, dass es auch anders geht“. Durch die Zusammenarbeit würden medizinisch-fachlich und wirtschaftlich wertvolle Synergien erschlossen – im Interesse der Bürger. „Wir haben einen gesetzlichen Auftrag zur medizinischen Versorgung zu erfüllen und die Mittel dafür so effektiv wie möglich einzusetzen“, erklärte der Landrat.
Die Spezialisten rechnen mit etwa 100 Lungenoperationen im Werner Forßmann Krankenhaus pro Jahr. „Damit etablieren wir eine sichere Basisbehandlung nach klaren fachmedizinischen Leitlinien “, sagte Prof. Dr. Joachim M. Müller, Direktor der Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefäßund Thoraxchirurgie der Charité. „Darüber hinaus reichende hoch spezialisierte Behandlungen werden von der Charité übernommen.“
Seitens der Klinikum Barnim GmbH, Werner Forßmann Krankenhaus unterzeichnete Dr. Stefan Reumuth, Chefarzt der Klinik für Allgemein, Viszeral- und Gefäßchirurgie, den Vertrag. „Uns gibt diese Kooperation die Möglichkeit, das vorhandene chirurgische Behandlungsspektrum zu erweitern und als Ärzte gemeinsam mit den Spezialisten der Charité einen engen fachlichen Austausch zu führen, der sich in einer hohen Behandlungsqualität wiederfinden soll“, sagte Dr. Stefan Reumuth.
Dr. Helmar Wauer, Kaufmännischer Klinikumsleiter der Charité, betonte ebenfalls den gegenseitigen Vorteil, der sich durch den intensiven Austausch von Ärzten und zwischen den Ärzten der beteiligten Einrichtungen ergibt. Er sagte: „Wir sehen diese Zusammenarbeit als ein Pilotprojekt, das zu einem beispielgebenden Erfolgsmodell werden kann.“
15.12.2009