Hochfrequenter Strom gegen Schmerzen

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News • Rückenmarkstimulation

Hochfrequenter Strom gegen Schmerzen

Forscher der medizinischen Fakultät der University of California, San Diego haben die oft gegen Schmerzen angewandte Rückenmarkstimulation so modifiziert, dass die Schmerzentlastung länger anhält.

Statt niederfrequenten (50 Hertz) leiten sie hochfrequenten Strom (10.000 Hertz) ins Rückenmark. Ursprünglich war die Stimulation nur mit niederfrequentem Strom zugelassen worden. Außerdem löst hochfrequenter Strom kein unangenehmes Kribbeln aus, versprechen die Wissenschaftler. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Bioelectronic Medicine vorgestellt.

Wir ließen uns zu dieser Untersuchung durch zahlreiche Forschungsergebnisse anregen, die zeigen, dass geschlechtsspezifische Immunwege unterschiedlich zu chronischen Schmerzprozessen beitragen

Imanuel Lerman

Für die neue Studie haben die Forscher die Daten von 237 Patienten ausgewertet, die zwischen 2004 und 2020 eine Stimulationsbehandlung erhalten hatten: 94 Patienten, 40 davon Frauen und 54 Männer, wurden mit 10.000 (HF/High Frequency) und 143 (70 Frauen und 73 Männer) mit 50 Hertz (LF) behandelt. Drei und sechs Monate nach der Implantation verbesserte sich die Schmerzunterdrückung bei allen Patienten im Vergleich zum Ausgangswert. Aber Hochfrequenz erwies sich als wirksamer. Zudem konnte der Einsatz von Opioiden zur Schmerzlinderung reduziert werden. 

Die Forscher haben allerdings geschlechtsabhängige Unterschiede festgestellt. HF brachte bei Männern bereits nach drei Monaten signifikante Verbesserungen, verglichen mit LF-Patienten, bei Frauen erst nach sechs Monaten. "Wir ließen uns zu dieser Untersuchung durch zahlreiche Forschungsergebnisse anregen, die zeigen, dass geschlechtsspezifische Immunwege unterschiedlich zu chronischen Schmerzprozessen beitragen. Die beobachteten geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Wirksamkeit der Rückenmarkstimulation und der Opiatkonsum sind faszinierend", sagt der leitende Autor Imanuel Lerman. 

Am Ziel angekommen sehen sich die Forscher allerdings noch nicht, unterstreicht Lerman und verdeutlicht: "Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, aber es muss eindeutig mehr Forschungsarbeit geleistet werden, um geschlechtsspezifische Schmerzregulationswege sorgfältig zu charakterisieren, die auf bestimmte Arten von Neuromodulation und/oder pharmazeutische Therapien ansprechen können." 


Quelle: University of California, San Diego/pressetext

02.05.2022

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