PACS & mehr!

Ein bunter Strauß an Themen sorgt für neue Einblicke und gute Unterhaltung

Das digitale Zeitalter ist längst in den Krankenhäusern angekommen – mit allen wirtschaftlichen und strukturellen Folgen. Nicht verwunderlich also, dass das zum sechsten Mal ausgerichtete Seminar „PACS & mehr!“ unter Vorsitz von Prof. Mildenberger (Universitätsmedizin Mainz) viele Besucher angelockt hat.

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Rund 180 Teilnehmer sind am vergangenen Donnerstag, 26. Juni, nach Mainz gereist, um anhand von Praxisbeispielen vor allem über das „Mehr“ in der deutschen IT-Landschaft zu diskutieren.

Prof. Britta Böckmann von der FH Dortmund äußerte sich insgesamt zufrieden über die „Einzel- und Graswurzelprojekte in Deutschland, die mit guten Technologien in einzelnen kleinen Regionen tolle Lösungen schaffen“. Allerdings reicht das der Medizininformatikerin vor allem im europäischen Vergleich nicht aus. So wünscht sie sich „mehr Einigkeit und ein gemeinsames Vorgehen“ aller Beteiligten, damit Lösungen in der Breite etabliert und die Wertsteigerungen der IT in der Medizin voll ausgeschöpft werden können. „Krankenhäuser sind die einzigen Player im Gesundheitswesen, die das personal- und IT-technische Know-how und Potenzial haben, wirklich für Entwicklung zu sorgen“, so Böckmann.
Für die Rechtsmedizin ist zwar laut Prof. Christian Jackowskis (Universität Bern) Gastvortrag die klassische Obduktion immer noch State-of-the-Art, kommt aber bei der Todesursachenklärung auch nicht mehr ohne digitale Schnittbildgebungsverfahren wie CT und MRT aus. Egbert Jansen, Vorstand von celsius37 führte aus, warum ein effizientes Modul für Tumorboards mit der Möglichkeit, externe Ärzte einzubeziehen, mit Online Protokollierung während der Tumorkonferenz und Integration in KIS, Labor, Pathologie und Funktionsdiagnostik, langfristig dazu beiträgt, dem Kosten- und Qualitätsdruck im Krankenhaus standzuhalten.

Prof. Peter Hufnagl ging auf die Anforderungen der IT in der digitalen Pathologie ein – immerhin fallen in seiner Abteilung Pathologie und IT in der Charité, Berlin, täglich 4 Terabyte an Daten an. Der Radiologe Prof. Ulrich Fink und der IT Abteilungsleiter Sascha Streicher berichteten darüber, wie sie Hand in Hand arbeiteten, um den Umzug in den Neubau des Klinikum Villingen-Schwenningen an einem Tag mit störungsfreiem Datenverkehr zu managen. Ein weiteres spannendes IT-Projekt erläuterte Marcus Kremers, Geschäftsführer von MedEcon Teleradiologie: die Etablierung der DICOM E-Mail im Westdeutschen Teleradiologie Verbund mit mittlerweile 150 Anwendern, die Vorteile wie Herstellerneutralität und Kostenersparnis mit sich bringt. Am Beispiel der Medizinischen Hochschule Hannover erläuterte der Radiologe Prof. Frank Wacker, welche flexiblen und konfigurierbaren IT-Lösungen nötig sind, um die „ideale Radiologie“ zu etablieren. Peter Makolla, Geschäftsführer der PDE GmbH, stellte die multimediale elektronische Patientenakte mit integrierter Dokumenten- und Bildverwaltung vor, die Echtzeit-Validierung und vollautomatische Datensynchronisation bietet. Dass externes und internes Benchmarking ein erfolgreiches radiologisches Abteilungsmanagement begünstigt, steht abschließend für Wilhelm Frewer, Leiter der Organisationsentwicklung am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier, außer Frage.

 

01.07.2014

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