Datenaustausch ohne Grenzen

Wie kaum eine andere Branche weist das Gesundheitswesen eine unüberschaubare Vielzahl an unterschiedlichen IT-Systemen auf. Die Folge: Medizinische Daten können meist nur auf zeitraubenden Wegen, häufig über Medienbrüche von A nach B gelangen. Die Integration von einrichtungsübergreifenden, medizinischen Bilddatensystemen (PACS) wird immer wichtiger.

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Dabei geht es nicht mehr nur um die Vermeidung von Doppeluntersuchungen und der damit einhergehenden Strahlenbelastung, sondern um die technischen Grundlagen für innovative Prozesse und Dienstleistungen.

Die Initiative „Integrating the Healthcare Enterprise“ (IHE) setzt sich für den Austausch medizinischer Daten zwischen unterschiedlichen IT-Systemen im Gesundheitswesen ein. Hierzu treibt IHE die Entwicklung von eHealth-Spezifikationen voran, die auf international anerkannten Standards (z.B. HL7 oder DICOM) basieren. In Deutschland engagiert sich InterComponentWare (ICW) bereits seit mehreren Jahren in der IHE sowie in weiteren Standardisierungs¬initiativen und setzt gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern in der Produktentwicklung IHE Profile um. Das XDS-Profil der IHE ist beispielsweise eine Grundlage der neuen Lösungen, die ICW gemeinsam mit GE Healthcare entwickelt hat.

Aus dieser Zusammenarbeit resultiert eine vollständige Integrationslösung für einrichtungs¬übergreifende Projekte, in denen sowohl medizinische Dokumente als auch digitale Bilddaten ausgetauscht werden. Dabei steht neben der Kompatibilität mit IHE-Profilen (XDS, XDS-I, PIX/PDQ, ATNA, etc.) auch die flexible Anbindung von Primärsystemen (KIS, RIS, PACS und AIS), die noch nicht mit IHE-Profilen kompatibel sind, im Mittelpunkt. Die einrichtungsübergreifende Bilddatenintegration basiert auf dem IHE Profil XDS-I. Damit ist es möglich, verschiedene Bildarchivsysteme virtuell zu integrieren, so dass der Anwender auf alle Bildinformationen zugreifen kann. Die großen Bilddaten müssen dabei nicht redundant abgelegt oder kopiert werden.

„Damit können wir erreichen, dass Ärzte in unterschiedlichen Einrichtungen umfassend und unverzüglich Informationen von gemeinsam behandelten Patienten austauschen können“, so Alexander Ihls, Head of Global Standards Office. „Das erlaubt schnelle, qualifizierte Entscheidungen. Es vereinfacht Abläufe und führt damit letztlich zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgungsqualität zum Wohle des Patienten.“

Diese Netzwerklösung stellt eine Beispiel gebende Implementierung eines neuen Paradigmas dar und zeichnet sich insbesondere durch eine innovative Kombination verschiedener IHE Profile und der darin spezifizierten Healthcare IT Standards aus. Darüber hinaus bietet sie umfangreiche Möglichkeiten der Integration von vorhandenen Systemen auch und gerade wenn diese noch nicht alle notwendigen Standards unterstützen.

04.08.2010

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