Corona-Prävention: Prof. Dr. Ulf Dittmer erläutert die Funktion einer...
Corona-Prävention: Prof. Dr. Ulf Dittmer erläutert die Funktion einer FFP3-Mundschutzmaske

Bildquelle: Stiftung Universitätsmedizin Essen

News • COVID-19-Forschung

Coronavirus: Labor-Kooperation mit Wuhan zahlt sich aus

Die Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) schreitet immer schneller voran. In ihrem 2017 gegründeten gemeinsamen Labor in Wuhan untersuchen deutsche und chinesische Wissenschaftler das neuartige Virus.

Über die Auswertung von Proben und Daten hoffen sie, dabei zu helfen, schnellstmöglich effektive Wege für das Behandlungsmanagement und die Therapiemöglichkeiten von Infizierten zu finden. Die Ausgangslage für die Wissenschaftler ist besonders günstig, weil die Pandemie in Wuhan ihren Anfang nahm und in dem Labor seit Januar unzählige Proben untersucht worden sind. Für eine sofortige Stärkung des Kooperationsprojektes sammelt die Stiftung Universitätsmedizin Essen Spenden.

Unter www.spenden-für-corona.de gibt es detaillierte Informationen zur Forschungskooperation sowie die Daten der Spendenkonten.

Das Coronavirus verstehen: Analyse von umfangreichen Patientendaten

scanning electron microscope image of coronavirus sars-cov-2
Das Coronavirus SARS-CoV-2 (blau) unter dem Raster-Elektonenmikroskop

Bildquelle: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) / Rocky Mountain Laboratories (RML)

Noch gibt es keinen Impfstoff oder eine spezifische Therapie für Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren und an COVID-19 erkranken. Umso wichtiger ist es, die Erforschung des neuartigen Coronavirus zu stärken. Deshalb sammelt die Stiftung Universitätsmedizin Spenden für ein Kooperationsprojekt von Forschern in Essen und Wuhan.

Bereits 2017 wurde das deutsch-chinesische Forschungslabor „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“ in Wuhan gegründet. Es entstand aus einer jahrzehntelangen Kooperation zwischen dem Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Klinik für Infektiologie am Universitätsklinikum Essen sowie der Klinik für Infektionserkrankungen am Union Hospital Wuhan, Tongji Medical College. Seit Beginn der Pandemie haben die chinesischen Forscher, die zum Teil in Deutschland promoviert haben, zahlreiche klinische Daten und Proben von Erkrankten gesammelt und strukturiert erfasst. Da in China bisher die meisten Krankheitsfälle – vor allem mit schwerem Verlauf – auftraten, ist die Daten- und Probenmenge dort wesentlich umfangreicher als beispielsweise in Deutschland. Nun gilt es, die im Forschungslabor in Wuhan vorliegenden Daten und Proben gemeinsam auszuwerten, um insbesondere die Reaktion des Immunsystems auf eine Corona-Infektion zu verstehen. Das Ziel: Über die Analyse von Patientendaten in unterschiedlichen Krankheitsstadien und mit verschiedenen Patienten weltweit zukünftig besser helfen zu können.

Alle Erkenntnisse, die wir jetzt im anstehenden Sommer gemeinsam gewinnen, können uns bei der Eindämmung des Virus im nächsten Winter helfen. Denn klar ist: Die Coronaviren können übersommern

Ulf Dittmer

Professor Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsmedizin Essen und Co-Direktor des Labors in Wuhan, erklärt die langfristige Notwendigkeit des Anliegens: „Die umfassenden Daten und Proben der chinesischen Kollegen bergen ein enormes Potential, das wir dringend nutzen müssen. Wir müssen jetzt präventiv Forschungs- und Ermittlungsstrukturen auch für andere auftretende Viren schaffen. Alle Erkenntnisse, die wir jetzt im anstehenden Sommer gemeinsam gewinnen, können uns bei der Eindämmung des Virus im nächsten Winter helfen. Denn klar ist: Die Coronaviren können übersommern.“

Um dieses Anliegen voranzutreiben, können Menschen, die zur Erforschung des Coronavirus beitragen möchten, nun spenden. „Das Labor ist komplett ausgestattet, es werden jedoch dringend Verbrauchsmaterialien benötigt, um mit den zahlreichen Proben vor Ort arbeiten zu können. Außerdem sollen möglichst zeitnah auch deutsche Forscher dorthin reisen können. Als Stiftung sind wir in der Lage, die kurzfristig und dringend benötigten Mittel reaktionsschnell zur Verfügung zu stellen – die durch Spenden geleistete Hilfe kommt so direkt an“, erläutert Professor Dr. Karl-Heinz Jöckel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Universitätsmedizin.


Quelle: Stiftung Universitätsmedizin Essen

17.03.2020

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