Artikel • Radiologie

Bildgebung des Schultergelenks

Die Bildgebung der Gelenke ist eine der Kernkompetenzen des ambulanten radiologischen Bereichs. Da liegt es nah, dass sich mit Dr. Thomas Magin und Dr. Eckhart Mielke zwei versierte niedergelassene Radiologen des Themas annehmen.

Dabei wagen die beiden bewusst den Blick über den Tellerrand ihres Fachbereichs hinaus und stellen sich während ihres Vortrags den Fragen und Anmerkungen von Dr. Roderich Heikenfeld vom Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie des St. Anna Hospitals in Herne.

„Unser Ziel ist es, den Blick auf die Bedürfnisse der behandelnden Kollegen zu lenken, die mit unseren Bildern die therapeutischen Maßnahmen durchführen. Im Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie der St. Elisabeth Gruppe werden 2013 voraussichtlich circa 2.000 arthroskopische Operationen an der Schulter durchgeführt. Wir freuen uns darum sehr darauf, die Sicht von Dr. Roderich Heikenfeld in unseren Workshop einzubeziehen“, so Eckhart Mielke, der sich im ersten Block um die weitverbreiteten Rotatorenmanschettenläsionen kümmert.

Praktisch wird es so sein, dass nach einem kurzen Refresher-Teil zum Thema konkrete Fälle anhand von MRT-Bildern präsentiert werden, die jeweils durch die arthroskopischen Bilder des Orthopäden ergänzt werden. „Wir Radiologen schematisieren und klassifizieren das Gesehene gern – teilweise bis ins kleinste Detail. Dabei sollten wir uns jedoch immer die Frage stellen, welche Einteilung wirklich therapeutische Konsequenzen hat und welche für den behandelnden Kollegen überflüssig oder sogar verwirrend ist. Der direkte Vergleich von MRT- und Arthroskopiebildern soll zeigen, wie der Arthroskopeur mit seiner Methode die Schulterläsionen darstellt und wo wir mit unseren Bildern sinnvolle Ergänzungen bieten können und welche Informationen für das therapeutische Konzept von Belang sind“, ergänzt Thomas Magin, der sich im gleichen Workshop der traumatischen Schulterinstabilität widmet.

Mit dem interdisziplinären Workshop soll jedoch nicht nur das Auge, sondern auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Lehrbuchwissen geschult werden. So bietet der Workshop Gelegenheit, im direkten Austausch mit dem Kliniker die Ergebnisse der eigenen Arbeit zu besprechen und etwaige Kommunikationsdefizite aufzudecken. „Nicht alles, was uns das Lehrbuch vermittelt, korreliert mit den Bedürfnissen des Therapeuten. Und je besser wir diese Bedürfnisse kennen, umso besser können wir unsere Befundung darauf fokussieren. Leider kommt der Dialog mit dem klinischen Kollegen in der täglichen Routine häufig zu kurz, deshalb kann ein interdisziplinärer Workshop sehr spannend sein“, so Thomas Magin selbstkritisch.

Premiere auf dem RadiologieKongressRuhr

Dass radiologische Fälle interdisziplinär besprochen werden, ist nicht neu auf dem RadiologieKongressRuhr – wohl aber der Blick aus dem niedergelassenen Bereich. „Bereiche wie die Gelenkbildgebung, aber auch beispielsweise die Mammadiagnostik sind ganz stark im niedergelassenen Bereich angesiedelt. Darum ist es wichtig, auch die Radiologen aus den Praxen zu Wort kommen zu lassen. Gerade die Möglichkeit des Feedbacks von einem klinischen Kollegen kann für niedergelassene Radiologen interessant sein“, schließt Eckhart Mielke.

IM PROFIL

Dr. Eckhart Mielke absolvierte sein Studium an der Ruhr-Universität Bochum und legte im Jahr 2006 seine Facharztprüfung am Institut für Diagnostische Radiologie, Neuroradiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin am Knappschaftskrankenhaus Bochum ab. Zwei Jahre später erlangte der gebürtige Hagener die Zusatzqualifikation für die Neuroradiologie und war fortan als Oberarzt tätig. 2010 wechselte er in die Gemeinschaftspraxis für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin nach Iserlohn. Anfang 2013 erging durch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) die Zulassung zur kassenärztlichen Tätigkeit als Radiologe und Neuroradiologe.

Dr. Thomas Magin ist seit 2003 niedergelassener Radiologe in der Radiologie Herne. Zuvor war der Facharzt für diagnostische Radiologie Oberarzt in der Radiologischen Abteilung des Knappschaftskrankenhauses in Dortmund und Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Strahlenschutzärzte. Thomas Magin ist Mitglied der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG), der Arbeitsgemeinschaft Thoraxdiagnostik und der European Society of Thoracic Imaging (ESTI).

08.11.2013

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