Strahlenschutz und neue Methoden der Bildgebung bei Kindern
Vom 26. bis 28. September findet am Universitätsklinikum Jena die 50. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) e. V. statt. Seitdem vor über 100 Jahren die erste Röntgeneinrichtung 1897 in einem Kinderspital in Graz in Betrieb genommen wurde, hat die „Bedeutung der Röntgenstrahlen für die Kinderheilkunde“ – so der Titel der ersten Forschungsarbeit vor über 100 Jahren – kontinuierlich zugenommen.
Heute ist die Kinderradiologie eine eigene fachärztliche Schwerpunktdisziplin, für die weitreichende Kenntnisse in Kinderheilkunde und Radiologie notwendig sind. „Der Strahlenschutz spielt in der Kinderradiologie eine besonders wichtige Rolle“, betonen die Tagungsleiter Prof. Dr. Hans-Joachim Mentzel und Dr. med. Martin Stenzel vom Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie I, Sektion Pädiatrische Radiologie: „Kinder sind empfindlicher gegenüber der einzelnen Strahlenbelastung, die sich aufsummiert und so das Risiko mit jeder weiteren Röntgenaufnahme erhöht.“
Zur 50. Jubiläumsjahrestagung der GPR werden 250 Experten aus den Bereichen Radiologie, Pädiatrie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin, Kardiologie erwartet, vorrangig aus Deutschland und dem europäischen Ausland. Der Fokus liegt auf der Evaluierung neuer Methoden der Bildgebung bei Kindern. Tagungsschwerpunkte sind Pädiatrische Neuroradiologie (neue MR-Techniken, fetale MRT, Epilepsie), Pädiatrische Uroradiologie (funktionelle MR-Urographie, Kontrastmittelsonographie) sowie Pädiatrische Skelettradiologie (Ganzkörper-MRT, Weichteiltumore). Aktuelle Entwicklungen innerhalb der drei Schwerpunkt-themen sowie Standards in der Diagnostik und Fallvorstellungen werden diskutiert. In der ganztägigen MTRA-Fortbildung geht es um eine Reihe von Live-Demonstrationen aus der MR-Tomographie, Vorführungen zur Dosisoptimierung an der CT-Konsole und zu Einstelltechniken in der konventionellen Radiographie.
Angesichts der zunehmenden europäischen Vernetzung der Gesundheitssysteme soll neben interdisziplinärer Fortbildung und Möglichkeiten zum internationalen wissenschaftlichen Austausch auf Bedeutung und Besonderheiten der Kinderradiologie hingewiesen werden: „Jedes Kind hat das Anrecht auf kindgerechte Bildgebung“, so Prof. Dr. Michael Riccabona von der Universitätsklinik Graz, 1. Vorsitzender der GPR e. V., „überall in unseren Landen, 24 Stunden am Tag, das ganze Jahr über.“
22.08.2013