News • "Besser leben mit Labor"
D-Man ist seltenen Erkrankungen auf der Spur
ALM- und VDGH-Kampagne geht in die dritte Runde
Quelle: ALM e.V. und VDGH e.V.
Wissen Sie, was ein Hereditäres Angioödem ist, kennen Sie das Addison-Schilder-Syndrom oder die familiäre Hypercholesterinämie? Anlässlich des Tages der Seltenen Erkrankungen am 28. Februar starten der ALM e.V. und der Verband der Diagnostica-Industrie e.V. (VDGH) die dritte Welle ihrer Kampagne "Besser leben mit Labor". Gemeinsam wollen die Verbände auf die Bedeutung der Labordiagnostik bei den "Seltenen" aufmerksam machen. Zu sehen sind vier verschiedene Plakatmotive in Berlin-Mitte und Tiergarten. Als Protagonist der Kampagne macht sich auch diesmal wieder der D-Man auf die Spur: Der Held der Diagnostik ermittelt aus den 8.000 bekannten Seltenen Erkrankungen die richtige und kann so dem Patienten oftmals den Einstieg in eine Therapie ermöglichen.
Oft haben die Patienten eine Odyssee hinter sich, bis endlich herausgefunden wird, woran sie leiden
Michael Müller
So vielfältig wie die Krankheitsbilder sind auch die Lokalisationen Seltener Erkrankungen (SE). Sie können an nahezu allen Organen auftreten. Häufig ziehen sie gleich mehrere Organe und Funktionen des Organismus gleichzeitig in Mitleidenschaft. Das macht ihre Diagnose zu einem anspruchsvollen Puzzle, die ohne moderne Labordiagnostik in vielen Fällen gar nicht möglich wäre. "Etwa 80 Prozent der Seltenen Erkrankungen haben eine genetische Ursache, daher spielt die genetische Diagnostik hier eine große Rolle", sagt der VDGH-Vorstandsvorsitzende Matthias Borst. "Mithilfe hochentwickelter Technologien wie dem Next Generation Sequencing und PCR können viele 'Seltene' identifiziert und den Patienten Gewissheit gegeben werden. Moderne Molekulardiagnostik ermöglicht zunehmend auch die Entdeckung von bislang völlig unerkannten Krankheitsbildern", so Borst.
Obwohl jede einzelne Erkrankung selten ist (von einer Seltenen Erkrankung spricht man, wenn sie bei maximal 5 von 10.000 Menschen in der EU auftritt), sind in Deutschland doch insgesamt etwa 4 Millionen Menschen von einer solchen Erkrankung betroffen. "Seltene Erkrankungen sind eine große Herausforderung für jeden einzelnen Patienten und für das gesamte Gesundheitswesen. Mit unserer krankheitsspezifischen Labordiagnostik helfen wir, diese Erkrankungen möglichst frühzeitig zu erkennen und den Start in eine adäquate Therapie zu ermöglichen", sagt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V. Als Konditionalfach in der Patientenversorgung spiele die Labormedizin eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Therapiekontrolle von fast allen Erkrankungen, ganz besonders aber für das Erkennen einer Seltenen Erkrankung. "Oft haben die Patienten eine Odyssee hinter sich, bis endlich herausgefunden wird, woran sie leiden. Labordiagnostik dient hier als Basis für eine effiziente und patientenorientierte Versorgung der Betroffenen."
Die Kampagne "Besser leben mit Labor" startete 2017 zum Treffen der G-20-Gesundheitsminister in Berlin mit dem Thema Infektionen. Eine zweite Plakatwelle zum Thema Autoimmunerkrankungen folgte nach der Bundestagswahl.
Mehr Informationen zur Kampagne und den Themenfeldern der Labormedizin und der Diagnostik gibt es unter www.besser-leben-mit-labor.de.
Quelle: Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM e.V.) und Verband der Diagnostica-Industrie e.V. (VDGH e.V.)
19.02.2018