Auf der MEDICA App Competition zeigten Entwicklerteams aus allen Teilen der...
Auf der MEDICA App Competition zeigten Entwicklerteams aus allen Teilen der Welt ihre Health Apps.
Quelle: MEDICA

News • MEDICA App Competition 2017

iSikCure aus Kenia schnappt sich den Titel

Ein Highlight der weltführenden Medizinmesse MEDICA ist jedes Jahr die MEDICA App Competition, bei der Entwicklerteams aus allen Teilen der Welt sich einen Wettstreit um die beste `Health App Solution´ liefern.

Sieger des diesjährigen MEDICA App Competition (#6MAC17) ist `iSikCure´ aus Kenia. Es war eines von 15 Projekten, die am Mittwoch, 15. November 2017, die Chance nutzten, sich dem internationalen Fachpublikum der MEDICA in Messehalle 15 zu präsentieren. Insgesamt hatten sich 75 Teams beworben, aus denen von einer top-besetzten Fachjury 15 Projekte für die Endrunde ausgewählt wurden. Alle, die in Düsseldorf letztlich dabei waren, dürfen sich demnach unabhängig von ihrer Platzierung als Gewinner fühlen.

Das ambitionierte Sieger-Projekt iSikCure will Nutzern vor allem in Afrika ihren Weg zum Gesundheitswesen ebnen. Dr. Moka Lantum, Mitgründer von MicroClinic Technologies, schildert eindrucksvoll den Nutzen dieses Service vor allem in Afrika: „Während in weiten Teilen der Welt mittlerweile fast mehr vom `Internet of things´ geredet wird, sprechen wir vor allem vom `Internet der Personen´.“ Ziel sei es, lebensrettende Arzneimittel dorthin zu bringen, wo sie am meisten benötigt werden.

Lantum erklärt weiter, dass die Menschen in den meisten afrikanischen Staaten zumeist bar bezahlten. Zwanzig Prozent der Haushalte hätten keinen Zugang zur Medizin oder zu einem Arzt. Daran will iSikCure arbeiten. Hier bezahlen Nutzer teilnehmende Anbieter per Bargeld, Kreditkarte, Gutschriften ihrer Selbsthilfegruppen oder MedCoins, die sie durch Therapietreue erwerben. iSikCure nutzt LinkedIn um einen Arzt zu suchen, TripAdvisor für den Zeitplan und Amazon, um Arzneimittel zu kaufen. Es versteht sich zugleich auch als Marktplatz für jene, die derartige Gesundheitsdienste anbieten.

Den zweiten Platz entschied bei der MEDICA App Competition das Projekt `Air Smart Spirometer´ (von NuvoAir) für sich – nach eigenen Angaben das erste Spirometer, welches mit einem Smartphone verbunden ist. Hier messe der Nutzer seine Lungenkapazität selbst, wie Max Ladow, Produktmanager bei NuvoAir, im Rahmen seiner Präsentation erklärte: „Ein solcher Spirometer-Test dauert weniger als dreißig Sekunden und ermöglicht die Messung der Lungenfunktion zuhause. Die Daten können per Knopfdruck mit dem Arzt geteilt werden.“ So bekomme der Patient ein verlässliches Bild davon, wie sich die Gesundheit der Lunge entwickelt - und der Arzt, der dem Patienten beiseite steht, erhalte Hinweise zur sinnvollen Ausrichtung der Therapie.

Die Anwendung Kaia aus München erreichte den dritten Platz. Sie überträgt die leitliniengerechte multidisziplinäre Therapie bei Rückenschmerzen in die digitale Welt. Maximilian Wühr, Head of Business Development bei Kaia, schilderte, dass Patienten auf eine klassische multidisziplinäre Therapie rund anderthalb Jahre warten müssten und diese dauere dann vier Wochen in Vollzeit. Kaia sei dagegen günstiger, man können sofort beginnen und sie dauere weniger als 15 Minuten täglich. Diese Therapien zielen auf Körper und Geist. So soll Kaia dank Künstlicher Intelligenz demnächst den Nutzer bei seinen Übungen unterstützen und mögliche Fehler bei Übungen vermeiden helfen. Das funktioniert bereits mittels Computer und soll in Kürze auch für die App möglich sein. Bereits jetzt kräftigen Bewegungsübungen die stabilisierende Muskulatur; Entspannungsübungen sollen helfen, Verspannungen zu lösen, und Stress abzubauen. Wissensmodule erklären die Ursachen von Schmerzen und zeigen günstige Verhaltensweisen im Umgang mit Rückenschmerzen. Ein Kaia-Coach kann direkt über einen Chat in der App kontaktiert werden.

Der 1. Platz wurde mit 2.000 Euro honoriert, der zweite mit 1.000 Euro und der dritte mit 500 Euro. Wichtiger war aber zweifelsfrei wohl für alle Teilnehmer Finalrunde, im Rahmen der MEDICA überhaupt die Chance gehabt zu haben, sich einem breiten internationalen Fachpublikum mit ihrer Idee zu präsentieren.

Informationen sind online abrufbar unter: http://www.medica.de/mac1.


Quelle: Medica

20.11.2017

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