Quelle: Siemens Healthineers

Artikel • Hybridbildgebung

Nuklearmedizin und Radiologie - Zwei Fliegen mit einer Klappe

Die moderne Hybridbildgebung sorgt dafür, dass zwei Felder in der Medizin wieder zusammenwachsen, die bis in die 1970er Jahre schon einmal zusammengehörten, sich aber aufgrund zunehmender Komplexität dann voneinander trennten: Die Rede ist von der Nuklearmedizin und der Radiologie.

 „Inzwischen gibt es viele Aspekte, die sich überlappen und die eine doppelte Facharztausbildung extrem sinnvoll werden lassen“, zeigt sich Prof. Ambros Beer, ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Ulm, überzeugt.

Ambros Beer, selbst Facharzt für Nuklearmedizin und Radiologie, bereut nicht, diese doppelte Ausbildung absolviert zu haben. „Beide Bereiche sind unglaublich spannende Gebiete und dank der zunehmenden Verbreitung kombinierter Geräte wie PET/CT und PET/MR auch von großer Relevanz. Das halte ich für eine sehr positive Entwicklung“, so Beer. Neue Trends und neue Technologien erobern in Windeseile die Märkte. „Wir leben in einer sehr interessanten Zeit für das Fach Nuklearmedizin“, schwärmt Beer. „Denn auch therapeutisch gibt es im nuklearmedizinischen Bereich sehr positive Ausblicke und Neuerungen.“

Weiterentwicklungen beim PET/CT ermöglichen kontinuierliche PET/CTScans ohne...
Weiterentwicklungen beim PET/CT ermöglichen kontinuierliche PET/CTScans ohne Stop-and-Go.
Quelle: Siemens Healthineers

Die Vorteile überwiegen

Ein Problem sind momentan die Weiterbildungszeiten. Bei zwei Facharztabschlüssen ergeben sich mindestens acht Jahre Ausbildungszeit. „Selbst bei straff durchgezogener Weiterbildung lässt sich diese Zeit momentan leider nicht verkürzen“, so Beer. So bietet die Universität Ulm die Möglichkeit, unter idealer Ausnutzung der Weiterbildungsordnung beide Facharztabschlüsse in der Mindestzeit von 8 Jahren abzuschließen. Zusammen mit dem ärztlichen Direktor der Klinik für Radiologie, Professor Meinrad Beer, hat Ambros Beer diese Ausbildungsmöglichkeit analog zum Modell der TU München ins Leben gerufen. „Wichtig ist es uns, keine Zeit zu verlieren, daher ist die enge Taktung bei diesem Doppelfacharztprogramm vorgegeben, begleitet von einem regen Austausch beider Abteilungen, damit es keine Reibungsverluste gibt“, so Beer.

Wichtig ist es uns, keine Zeit zu verlieren.

Prof. Ambros Beer

„Dieser Austausch ist nicht nur kollegial interessant und wichtig, sondern er bietet auch die Chance, die Diagnostik zu verbessern. Hiervon profitieren der Patient und die Befundung“, zeigt Beer die Vorteile auf. Folglich wird viel Wert auf Austauschprogramme gelegt, damit junge Assistenzärzte die jeweils anderen Abteilungen kennenlernen. „Die Nuklearmedizin ist ein vergleichsweise kleines Gebiet, unter dem sich Viele zu Beginn wenig vorstellen können. Aber wenn sie dann in der Rotation sind, erkennen sie die Vielfalt des Faches.“

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Prof. Ambros Beer

Profil:
Prof. Ambros Beer hat 1999 sein Medizinstudium an der LMU in München abgeschlossen, um danach an der Technischen Universität München seinen Facharzt für Radiologie und später für Nuklearmedizin zu absolvieren. 2009 wurde er Oberarzt in der Klinik für Nuklearmedizin an der TUM, seit Februar 2014 ist Beer ärztlicher Direktor der Klinikfür Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Ulm. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt gilt der Weiterentwicklung von Tracern und der molekularen Hybridbildgebung. 2010 erhielt er den Molecular Imaging Center of Excellence Young Investigator Award in Salt Lake City für seine Arbeit “Correlation of avß3 Expression, Glucose Metabolism and Tissue Diffusivity by Multimodality MR and PET Imaging in Cancer Patients”.

Veranstaltungshinweis:
Raum: Conference 4
Samstag, 15. Oktober 2016, 10:30 – 12:30 Uhr
Symposium 15: Hybridbildgebung
PET/CT – wo Menschen und Maschinen zusammenkommen

13.10.2016

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