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Zehn Jahre Katheter-gestützte Herzklappen-Implantation - eine Bilanz
Vor zehn Jahren, am 8. Mai 2008, wurde der erste Herzklappenersatz über einen Katheter (TAVI) an der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Heidelberg erfolgreich durchgeführt. Seitdem haben sich Technik und Material stetig verbessert.
Vor zehn Jahren, am 8. Mai 2008, wurde der erste Herzklappenersatz über einen Katheter (TAVI) an der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Heidelberg erfolgreich durchgeführt. Seitdem haben sich Technik und Material stetig verbessert. Am TAVI Zentrum des Universitätsklinikums Heidelberg kooperieren Kardiologen mit den Kollegen der Universitätsklinik für Herzchirurgie und wählen die Patienten aus, die für das minimal-invasive Verfahren als Alternative zur Operation am offenen Herzen geeignet sind. Die Erfolge sind groß: Inzwischen profitieren weit mehr als 300 Patienten mit einer verengten Aortenklappe (Aortenklappenstenose) pro Jahr von einer TAVI; die durchschnittliche Verweildauer nach Implantation in der Klinik hat sich von rund zwei Wochen auf oft unter eine Woche halbiert. Das TAVI Zentrum am Universitätsklinikum Heidelberg mit seinen hohen Qualitätsstandards ist von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert.
Daten von bis zu fünf Jahren zeigen deutlich, dass die TAVI der Operation am offenen Herzen bei geeigneten Patienten in nichts nachsteht
Raffi Bekeredjian
"Mit der Katheter-gestützten Aortenklappenimplantation stand damals zum ersten Mal auch für Herzklappenpatienten im höheren Alter, für die es zuvor keine Behandlungsmöglichkeit mit vertretbarem Risiko gab, eine sichere und effektive Therapieoption zur Verfügung", sagt Prof. Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie Heidelberg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Bis April 2018 fanden am TAVI Zentrum Heidelberg insgesamt 1929 TAVI-Eingriffe statt, davon 1634 über die Leistenarterie (transfemoral) - inzwischen ein Standardeingriff in der Heidelberger Kardiologie. 295 Eingriffe fanden über die Herzspitze (transapikal) in der Herzchirurgie statt, ein Verfahren für Hochrisiko-Patienten, deren Gefäße zu klein sind für den Standardeingriff. Dank verbesserter Technik, z.B. kleinere Katheter-Systeme und flexible Klappentypen, sowie individueller Diagnostik und Auswahl der Patienten, gibt es weniger Komplikationen als in den Anfangsjahren. "TAVI wird nicht mehr nur bei ausgesprochenen Risikopatienten, sondern bereits bei älteren Patienten mit mittlerem Risiko als Alternative zum herzchirurgischen Klappenersatz durchgeführt, und das mit sehr guten Ergebnissen", sagt Prof. Dr. Matthias Karck, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie Heidelberg. "Daten von bis zu fünf Jahren zeigen deutlich, dass die TAVI Prothesen zumindest für diesen Zeitraum genauso gut halten wie die chirurgischen Prothesen und dass die TAVI der Operation am offenen Herzen bei geeigneten Patienten in nichts nachsteht", betont Prof. Dr. Raffi Bekeredjian, Leitender Oberarzt und Leitung des Herzkatheterlabors und Klappenteams.
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg
08.05.2018