Demenzforschung

Universität Wisconsin und Forschungszentrum DZNE vereinbaren Kooperation

Vertreter der Universität von Wisconsin - Institut für Klinische und Translationale Forschung Research (ICTR) und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) vereinbarten heute gemeinsame Forschungsbemühungen, die die Versorgung von Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen oder mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung dieser Krankheiten verbessern sollen. Die Zusammenarbeit wird auch Forschung zu Gerontologie und Faktoren, die gesundes Altern ermöglichen, beinhalten.

Photo: Universität Wisconsin und Forschungszentrum DZNE vereinbaren Kooperation
Quelle: panthermedia.net/Arne Trautmann

Die am DZNE im Beisein des Gouverneurs von Wisconsin, Scott Walker, unterzeichnete Absichtserklärung bildet die Grundlage für künftige gemeinsame Forschungsprojekte zur Verlangsamung der Ausbreitung von Demenz, Parkinson und anderer neurodegenerativer Erkrankungen. Das Abkommen wurde mit dem Institut für Klinische und Translationale Forschung der School of Medicine and Public Health an der Universität Wisconsin geschlossen.

"Die Zunahme der Alzheimer-Krankheit ist eine wachsende Gefahr für die öffentliche Gesundheit in den USA, Europa und der ganzen Welt", sagte Dr. Richard Moss, Vize-Dekan für Grundlagenforschung, Biotechnologie und Graduate Studies der School of Medicine der Universität von Wisconsin, der seitens der Universität von Wisconsin den Vertrag unterzeichnete. "Die neue Partnerschaft zwischen dem DZNE und der UW School of Medicine and Public Health - beides Einrichtungen, die sich der Verbesserung von Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten widmen - lässt ein deutlich höheres Innovationstempo erwarten, als bisher."

„Das DZNE und auch die Universität von Wisconsin betreiben transnationale Spitzenforschung und kooperieren hierzu mit den weltweit besten Forschungseinrichtungen. Die heute geschlossene Partnerschaft wird dazu dienen, Innovation und neue Produkte für die Pflege, Versorgung, Diagnose und Therapie von Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen zu fördern“, sagt Prof. Pierluigi Nicotera, Vorstandsvorsitzender des DZNE. Der neue Vertrag ist ein weiterer Schritt, um die Zusammenarbeit zwischen zwei international führenden Forschungsorganisationen auf diesem Gebiet zu verstärken.

„Exzellente Forschungseinrichtungen ziehen exzellente Wissenschaftler an. Bereits jetzt ist das Land Nordrhein-Westfalen stolz auf das DZNE und das dichte Netzwerk an herausragenden Forschungseinrichtungen, Exzellenzclustern und Graduiertenschulen auf dem Gebiet der Neurowissenschaften, darunter die Forschungszentren caesar und Jülich, die Universitäten zu Köln und Bonn samt ihrer Universitätsklinika. Die Kooperation des DZNE mit dem ICTR der Universität Wisconsin wird dieses Forschernetzwerk im Bereich Gesundes Altern weiter bereichern“, sagte Frau Dr. Beate Wieland im Rahmen der Veranstaltung.

"Die beiden Institutionen haben bahnbrechende Forschung in diesem Bereich durchgeführt. Durch die Zusammenarbeit hoffen sie, das Tempo von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen nicht nur zu verlangsamen, sondern auch die Früherkennung zu verbessern", sagte der Gouverneur Scott Walker nach dem Festakt, dem er im Rahmen seiner einwöchigen Delegationsreise nach Europa beiwohnen konnte. "Alle 67 Sekunden erhält in den USA jemand die Diagnose Alzheimer und wir müssen alles Mögliche dafür tun, um diese tödliche Krankheit zu bekämpfen, die nicht nur tödlich ist, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen drastisch verringert."

Forschung soll vorangebracht werden
Die heute getroffene Vereinbarung umfasst mehrere Bereiche der Zusammenarbeit, unter anderem die
• Entwicklung von Therapeutika, um die Entstehung der Alzheimer-Krankheit und anderer Demenzen zu verlangsamen.
• Identifizierung neuer Ansätze zur Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Alzheimer oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen.
• Entdeckung neuer Zielmoleküle für Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson
• Verbreitung und Umsetzung von effektiven Ansätzen für die Diagnose und Behandlung von Patienten mit Alzheimer-Erkrankung.
• Entdeckung neuer Biomarker bzw. anderer Ansätze zur Früherkennung von neurodegenerativen Erkrankungen und zur kontinuierlichen Beurteilung des Krankheitsverlaufes

Der Bundesstaat Wisconsin stellt mit Hilfe des „Capital Catalyst Seed Fund“ der Wisconsin Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WEDC) und der Wisconsin-Technologie-Innovationsinitiative einen Gründungsfond mit einem Startkapital von U$ 1.000.000 bereit, um die Vermarktung medizinischer Technologie der „School of Medicine and Public Health“ der Universität von Wisconsin zu unterstützen.

Das Wisconsin Alzheimer-Institut der School of Medicine and Public Health hat das Wisconsin-Register für Alzheimer-Prävention entwickelt, das erste und größte Forschungsprogramm des Landes zur Alzheimerprävention. Das Programm beinhaltet eine international anerkannte Längsschnittstudie mit Personen mittleren Altes und erwachsenen Kindern von Alzheimer-Patienten. Es stellt somit den größten Datensatz der Welt in der Alzheimer-Forschung dar.

Seit seiner Gründung im Jahr 2009 ist das DZNE auf etwa 800 Mitarbeiter an neun Standorten in Deutschland angewachsen. Mehr als 70 Arbeitsgruppen erforschen die Ursachen von Alterungsprozessen, sowie Ähnlichkeiten und Unterschiede von neurodegenerativen Erkrankungen. Das DZNE verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, der Grundlagenforschung, Klinische Forschung, Versorgungsforschung und Populationsstudien verbindet. Das DZNE arbeitet eng mit lokalen Universitätskliniken und anderen Partnern in ganz Deutschland zusammen, darunter die Center of Excellence in Neurodegeneration Initiative (CoEN), das Dominantly Inherited Alzheimer Network (DIAN) und die Helmholtz-Alberta Initiative.

Die Absichtserklärung wurde von Dr. Richard Moss, Prof. Pierluigi Nicotera und Dr. Sabine Helling-Moegen, administrativer Vorstand des DZNE, in Bonn unterzeichnet.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE)

14.04.2015

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