Ultraschall bei Knochenbruch – eine sichere Alternative bei Kindern

Aktuelle Studienergebnisse eines Forscherteams aus Essen und Oberhausen zeigen, dass bei Knochenbrüchen von Kindern eine Ultraschalluntersuchung zur Diagnostik sinnvoll eingesetzt werden kann – nicht nur beim Schlüsselbeinbruch, beim Bruch des Schädeldachs und Brüchen der unteren Gliedmaßen, sondern auch bei Unterarm- und Ellenbogenbrüchen.

Dr. Bernd Schweiger vom Universitätsklinikum Essen
Bild: DRG
Dr. Bernd Schweiger vom Universitätsklinikum Essen
Bild: DRG
Dr. Bernd Schweiger vom Universitätsklinikum Essen
Bild: DRG
Dr. Bernd Schweiger vom Universitätsklinikum Essen
Bild: DRG

Bisher wird standardmäßig eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, um Brüche bei Kindern diagnostisch abzuklären. „Sie wird sehr großzügig eingesetzt, nicht zuletzt auch aus Sorge vor juristischen Konsequenzen bei nicht erkannten Frakturen“, so Dr. Kolja Eckert vom Elisabeth-Krankenhaus Essen. Daraus resultiere jedoch nicht nur eine große Diskrepanz zwischen der Anzahl der durchgeführten Röntgenuntersuchungen und der Anzahl der damit entdeckten Brüche: „Da Kinder jedoch eine erhöhte Strahlensensibilität zeigen, ist die Etablierung alternativer bildgebender Methoden sinnvoll“, sagt Dr. Ole Ackermann vom Evangelischen Krankenhaus Oberhausen.

Zahlreiche Studien zeigen, dass der Ultraschall in der Diagnose insbesondere bei langen Röhrenknochen dem Röntgen gleichwertig ist und bei Kindern der Ultraschall alternativ zum Röntgen eingesetzt werden kann. Insbesondere wenn durch die Ultraschalluntersuchung ein Knochenbruch ausgeschlossen wird, kann auf das Röntgen verzichtet werden. „Durch den sinnvollen Einsatz des Ultraschalls lässt sich neben einer deutlichen Beschleunigung der diagnostischen Untersuchung auch eine signifikante Senkung der medizinisch verursachten Strahlenbelastung bei Kindern erreichen“, so Dr. Bernd Schweiger vom Universitätsklinikum Essen.

Die aktuelle Untersuchung ist ein Thema bei der 50. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie (GPR) e. V. vom 26. bis 28. September am Universitätsklinikum Jena, bei der 250 Experten aus den Bereichen Radiologie, Pädiatrie, Neuroradiologie, Nuklearmedizin und Kardiologie aktuelle Forschungsergebnisse präsentieren.


Weitere Informationen gibt es unter der Kongress-Homepage www.gpr-jahrestagung.de.

27.09.2013

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

News • Metaanalyse

Ultraschall kann das Röntgen oft ersetzen

Bei einem Verdacht auf einen Knochenbruch sind Röntgenverfahren bislang oft das erste Mittel der Wahl. Doch die strahlenfreie, schonende Ultraschalldiagnostik bietet in vielen Fällen gleichwertige…

Photo

News • Pädiatrie ohne Strahlen

Knochenbrüche: Ultraschall statt Röntgenbild

In Deutschland erleiden jährlich schätzungsweise 253.000 Kinder im Wachstumsalter einen Knochenbruch. Bei der Diagnose gilt das Röntgenbild als Mittel der Wahl, weswegen Ärzte diese Technik…

Photo

Artikel • Kinderradiologie

Bildgebung für die nächste Generation

Die pädiatrische Radiologie bekommt immer größeren Seltenheitswert in Deutschland. Auf eine Million Kinder kommen gerade einmal vier Kinderradiologen. Gleich drei dieser „Exoten“ sind am…

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren