Technologie

Neuanfang bei LMT

Die Mitarbeiter des Lübecker Medizintechnik-Unternehmens LMT Lammers Medical Technology GmbH (LMT), das Anfang 2014 Insolvenz anmelden musste, können jetzt optimistisch in die Zukunft blicken: Die Geratherm Medical AG aus Geschwenda/Thüringen ist neuer Mehrheitsgesellschafter geworden.

MR Diagnostik Inkubator System Foto: LMT Medical Systems
MR Diagnostik Inkubator System Foto: LMT Medical Systems
MR Diagnostik Inkubator System Foto: LMT Medical Systems
MR Diagnostik Inkubator System Foto: LMT Medical Systems

Der weltweit einzigartige Inkubator für Frühgeborene kann nun weiter in Lübeck produziert und vermarktet werden – und zwar unter dem Firmennamen LMT Medical Systems GmbH.

„Wir sind sehr froh, mit einem neuen Partner die Arbeit fortsetzen zu können. Mit der Geratherm Medical haben wir ein Unternehmen gewonnen, das langjährige Erfahrung im Bereich Medizintechnik hat und wie wir international aufgestellt ist“, sagt Nina Friedrich, Marketingleiterin der LMT Medical Systems.

Die LMT Medical Systems GmbH gibt es offiziell schon seit dem Jahr 2008, bestand somit parallel zur LMT Lammers Medical Technology GmbH. Die Aufgaben beider Unternehmen waren klar verteilt: Die LMT Medical Systems GmbH entwickelte MR-Spulen. Die LMT Lammers Medical Technology GmbH entwickelte den Inkubator nomag IC. Sicher werde es mit der Geratherm Medical einen guten Austausch von Erfahrungen geben, hofft die Marketingleiterin. Davon würden beide Unternehmen profitieren. So haben die Lübecker Medizintechniker sehr viele Erfahrungen im Ausland gesammelt, die für Geratherm vor allem im Bereich Wärmesysteme für Pädiatrie von Interesse sein könnten.
Im Mittelpunkt der LMT Medical Systems steht weiter das MR Diagnostik Inkubator System nomag® IC. Dieser Inkubator ist weltweit einzigartig, denn er kann im Magnetresonanz-Tomografen eingesetzt werden. So können Neu- und Frühgeborene, die auf die schützende Atmosphäre eines Brutkasten angewiesen sind, unmittelbar nach der Geburt genau untersucht werden. Bisher konnten diese Babys nicht in den MRT. Eventuelle Gehirn- oder Organschäden können jetzt schnell erkannt, Behandlungen zügig eingeleitet werden. Der Inkubator verbessert die Überlebenschancen der Frühchen, die Klinik spart Zeit und Geld.

Die LMT Medical Systems behält als Firmensitz die Hansestadt Lübeck. Die 15 Mitarbeiter bleiben in den erst vor zwei Jahren neu bezogenen Räumen in der Maria-Goeppert-Straße 5. Strategisch gut liegt das Firmengelände in unmittelbarer Nähe der Universität Lübeck und der Fachhochschule Lübeck. Daraus ergeben sich stets neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Forschung und Entwicklung spielen in dem zukunftsorientierten Unternehmen eine große Rolle. Dass Anfang 2014 die LMT Lammers Medical Technology GmbH Insolvenz anmelden musste, war nicht vorhersehbar. Nina Friedrich: „Zugesagte Aufträge blieben plötzlich aus, Projekte verschoben sich aufgrund politischer oder wirtschaftlicher Unruhen in bestimmten Ländern. Hierzu zählen insbesondere zwei Projekte in Ägypten/Kairo. Aufgrund der Unruhen kamen diese nicht zeitnah zustande.“ Die Folge: Das Lübecker Unternehmen bekam auf einmal Liquiditätsprobleme und dem Geschäftsführer blieb nichts anderes übrig als Insolvenz zu beantragen.

Trotz der finanziellen Probleme im letzten Jahr waren Torsten Lönneker-Lammers und sein Team aber sicher, dass das Unternehmen weiter eine Zukunft hat. Zum einen spielt die Kernspintomographie eine zunehmend größere Rolle bei der Diagnostik von Krankheiten. Zum anderen werden immer mehr Frühchen auf der Welt geboren. Lönneker-Lammers führte zahlreiche Gespräche mit möglichen Investoren. „Das Interesse an einer Zusammenarbeit war bei vielen groß“, freut sich der Geschäftsführer. Dank der börsennotierten Geratherm Medical hat die noch junge LMT Medical Systems nun finanziell mehr Sicherheit. Auch gegenüber den internationalen Kunden ist die Stabilität eines Unternehmens bei langfristigen Investitionsgütern ein Wettbewerbsvorteil.

Die LMT Medical Systems hat sich für die kommenden Monate viel vorgenommen: Neue Projekte sind in der „Pipeline“, neue Produkte sollen entwickelt werden. Außerdem wird das Inkubator System nomag IC kontinuierlich weiterentwickelt. „Das patentgeschützte MR Diagnostik Inkubator System ist mit MRT-Geräten von Siemens und Philips kompatibel. Da die MRT-Geräte immer moderner werden, passen wir uns natürlich an“, erläutert Nina Friedrich. Zukunftsmärkte des Lübecker Unternehmens sind aktuell China, Saudi-Arabien und möglicherweise auch Brasilien.

Für die Hansestadt Lübeck bleibt die LMT Medical Systems ein attraktiver Arbeitgeber. „Wir sind intensiv auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, um die neuen Projekte und Aufgaben meistern zu können“, sagt Nina Friedrich. So werden aktuell Qualitätsmanager, Vertriebsmanager, Entwicklungsleiter und Entwickler gesucht. Die LMT Medical Systems GmbH freut sich über Bewerbungen.

07.08.2014

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

News •

iSOFT Health GmbH wird von Radiomed übernommen

Radiomed-Service für radiologische Großpraxen GmbH aus Leverkusen hat mit Wirkung zum 1. August 2014 die iSOFT Health GmbH vom CSC Konzern übernommen. Damit ist die iSOFT Health GmbH mit allen in…

Photo

News • Messebilanz

Medica 2023: Erneut starker internationaler Besucherzuspruch

Vier Messetage, über 6000 Aussteller, 83.000 Besucher: Die Organisatoren der Medica und Compamed in Düsseldorf ziehen für 2023 erneut ein durchweg positives Fazit für die diesjährigen Leitmessen.

Photo

News • Industrieverband zu Ertragslage

Medizintechnikindustrie: Steigender Umsatz, aber...

Nach Angaben des Deutschen Industrieverbands Spectaris erzielte die deutsche Medizintechnikindustrie 2022 ein nominales Umsatzplus von 5,4%. Insgesamt erwirtschaftete die Branche 38,4 Milliarden Euro.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren