Von links: Dr. Martin Simon, Emmi Zeulner (MdB), Claudia Rössing und Franz...
Von links: Dr. Martin Simon, Emmi Zeulner (MdB), Claudia Rössing und Franz Rieger

Bildquelle: DVTA/RG20

News • Schulkosten verschärfen Fachkräftmangel

MTR-Ausbildung: Verbände drängen Politik auf Kurswechsel

Der Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland e.V. (DVTA) und die RadiologenGruppe 2020 (RG20) schlagen Alarm.

In einem aktuellen Positionspapier, das bereits an Emmi Zeulner (MdB) vom Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages übergeben wurde, warnen beide Verbände vor einer bedenklichen Fehlsteuerung in der Ausbildung zum medizinischen Technologen für Radiologie (MTR). Dr. Martin Simon, Vorstand der RG20, erklärt: „Seit Anfang 2023 lassen sich die Schulkosten von MTR-Auszubildenden im ambulanten Sektor nicht mehr erstatten und machen die Ausbildung damit deutlich unattraktiver. Weniger Auszubildende verschärfen jedoch die Personalsituation und gefährden die Versorgungssicherheit − insbesondere im Hinblick auf den demografischen Wandel.“

Nur durch die Ausbildung einer bedarfsgerechten Anzahl an MTR kann eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit radiologischer Bildgebung sichergestellt werden

Claudia Rössing

Arztpraxen, medizinische Versorgungszentren und andere ambulante Gesundheitseinrichtungen spielen eine entscheidende Rolle bei der praxisnahen Ausbildung angehender MTR. Doch die Anfang des Jahres in Kraft getretenen Gesetzesänderungen1 in der Ausbildung von MTR haben den ambulanten Sektor nicht ausreichend berücksichtigt und dessen Lage sogar deutlich verschlechtert – trotz eindringlicher Warnungen des Bundesrates.2 Während im stationären Sektor Refinanzierungsmöglichkeiten der Schulkosten existieren, müssen ambulante Einrichtungen die Ausbildungskosten für MTR inzwischen vollständig selbst tragen. „Diese eklatante Benachteiligung des ambulanten Sektors im Vergleich zum Krankenhaussektor ist angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels im MTR-Beruf inakzeptabel. Wir fordern eine neue Regelung, die sicherstellt, dass die Mehrkosten für die Ausbildung von MTR auch für ambulante Leistungserbringer erstattet werden. Nur durch die Ausbildung einer bedarfsgerechten Anzahl an MTR kann eine qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit radiologischer Bildgebung sichergestellt werden“, appelliert Claudia Rössing, Präsidentin Radiologie und Funktionsdiagnostik DVTA e.V. 

  1. Gesetz über die Berufe in der medizinischen Technologie (MT-Berufe-Gesetz - MTBG) sowie die Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Medizinische Technologinnen und Medizinische Technologen (MT- Ausbildungs- und Prüfungsverordnung - MTAPrV)
  2. Bundesrat Drucksache 83/21: Gesetz zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Medizin und zur Änderung weiterer Gesetze (MTA-Reform-Gesetz)


Quelle: Dachverband für Technologen/-innen und Analytiker/-innen in der Medizin Deutschland

10.11.2023

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