Ganz auf Metropole eingestellt – der Bayerische Röntgenkongress 2011

Nach den anregenden Ausflügen nach Linz, Murnau und Bad Windsheim findet sich die Bayerische Röntgengesellschaft zu ihrer 64. Jahrestagung vom 07. - 08. Oktober wieder in der weißblauen Landeshauptstadt ein.

Der Tagungspräsident des Bayerischen Röntgenkongress 2011 Prof. Dr. Thomas...
Der Tagungspräsident des Bayerischen Röntgenkongress 2011 Prof. Dr. Thomas Helmberger

"Zwei spannende Kongresstage im Hotel Hilton Park Munich liegen vor uns, an denen die Grundlagen und die Fortschritte in der Radiologie – in enger Beziehung mit der Nuklearmedizin – gleichermaßen im Vordergrund stehen werden", freut sich Kongresspräsident Prof. Dr. Thomas Helmberger, Chefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin des Klinikums Bogenhausen in München.

Zu den Dauerbrennern auf einer Fort- und Weiterbildungsveranstaltung wie dem Bayerischen Röntgenkongress gehören neben den Strahlenschutzkursen sicherlich die klassischen Programmpunkte wie Ganzkörperbildgebung, Thorax und Leberdiagnostik. "Gerade für unsere jungen Kollegen in der Facharztausbildung bilden die in den Workshops, Refresher Kursen und dem Fit für den Facharzt-Programm behandelten Basics einen wichtigen Ausgangspunkt für ihren Besuch bei uns", weiß Helmberger. "Dasselbe gilt selbstverständlich auch für die MTRA-Fortbildung am Samstag. In diesem Jahr möchten wir jedoch alle Kongressteilnehmer mit den beiden ausgewählten Schwerpunkten Neuroradiologie und Qualitätsmanagement dazu anregen, sich auch auf unbekannteres Terrain hinauszuwagen."

Vielleicht, so glaubt der Radiologe und Interventionist, sehe man sich mit diesen sehr unterschiedlichen Thematiken im Arbeitsalltag schneller konfrontiert als erwartet. Denn ein Trend zeichnet sich schon heute deutlich ab: Die neurodegenerativen und neurovaskulären Erkrankungen nehmen zu. Durch die älter werdende Bevölkerung entwickeln sich Demenzerkrankungen und der Schlaganfall zu regelrechten Volksleiden. Gerade München hat hier mit seinem exzellent aufgestellten Netzwerk aus vier zertifizierten überregionalen Stroke Units an verschiedenen Klinikstandorten Vorbildcharakter für das strukturierte Schlaganfall-Management.

Sprecher der Münchner Stroke Units ist der Chefarzt und Leiter der Schlaganfallabteilung des Klinikums Bogenhausen, Prof. Dr. Helge Topka. Es ist Prof. Helmberger daher eine besondere Ehre, dass der Kollege sich die Zeit nehmen
konnte, für einen Plenarvortrag am Kongressfreitag zur Verfügung zu stehen, um über neurodegenerative Erkrankungen aus Sicht des Neurologen zu berichten. Weitere ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der Neuroradiologie werden die BRK-Besucher nicht nur mit spannenden Updates zur bildgebenden Diagnostik versorgen, sondern auch die wachsenden Möglichkeiten der Intervention aufzeigen. Auch hier bietet der Schlaganfall wieder das beste Beispiel: Mit der mechanischen Rekanalisation, auch Thrombektomie genannt, bietet die Interventionelle Neuroradiologie ein Therapieverfahren, das in der Klinik zunehmend Fuß fasst.

Erstmals hat auch das Qualitätsmanagement Eingang in unsere Kongressagenda gefunden. Zwar ist das Thema in aller
Munde, allerdings wirft die Diskussion über den Sinn oder Unsinn einer Zertifizierung häufig mehr Fragen als Antworten auf. Eins ist jedoch klar: Die Einbindung einer qualitätssichernden Zertifizierung in das Vergütungssystem wird langfristig kommen. Wer dann noch auf einen regelmäßigen Nachweis eines Gütesiegels verzichtet, wird mit finanziellen Einbußen zu rechnen haben. "Zum Trost aller Beteiligten kann ich aus eigener Erfahrung feststellen, dass die Qualitätssicherung mehr als nur lästige Schikane ist: Nach der intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen liebgewonnen Prozessen, sieht man einiges in einem anderen Licht. Wie die Zertifizierung genau funktioniert und warum wir sie brauchen, darüber werden geprüfte Qualitätsmanager aus bereits zertifizierten Kliniken berichten", verrät der diesjährige Kongresspräsident.

Und ebenfalls mitten aus dem Leben und der täglichen Praxis ist die neue Reihe „Die Bayerische Röntgengesellschaft sucht den Shootingstar“ am Kongresssamstag. Hier stellen jüngere Kollegen ihre besten, schwierigsten oder schlimmsten Fälle vor, die sie aus allen radiologischen Gebieten eingereicht haben. "Anders als bei der TV-Castingshow
bestimmt aber nicht das Urteil unserer dreiköpfigen Jury den Gewinner, sondern das unserer Zuhörer", so Helmberger.

Und „last but not least“ macht er noch auf das bunt gemischte Rahmenprogramm des BRK aufmerksam: "Mit Rücksicht auf unsere Kongressteilnehmer, die noch drei Tage zuvor auf dem Oktoberfest getanzt haben, lassen wir es etwas ruhiger angehen. Unser erstes Get Together findet urbayerisch am Donnerstag im Rathauskeller am Marienplatz
statt. Freitag wagen wir beim Festabend im Dachrestaurant des Hotel Hilton Park einen luftigen Blick über die nächtlich beleuchtete Stadt. Hier wird es im wörtlichen Sinne „zauberhaft“ zugehen. Für eine entspannte Lounge-Atmosphäre sorgt die über Münchens Grenzen hinaus bekannte Jazzband Souvenirs. Wer am Samstag noch gut zu Fuß ist,
dem seien unsere historische Themenführung 'Henker, Huren, Hexen' durch das mittelalterliche München und die Probiertour über den Viktualienmarkt ans Herz gelegt, bei der ausdrücklich genascht werden darf."

Das komplette Kongressprogramm finden Sie hier

 

04.10.2011

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