Filmreading Session: Hätten Sie’s gewusst?
Auf rege Beteiligung stieß die Interaktive Filmreading Session auf dem CT Symposium Garmisch. Denn hier konnte man nicht nur vier Profis beim Befunden kniffliger radiologischer Fälle über die Schulter schauen, sondern es durfte auch heiter mitgeraten werden. Wer sein eigenes Können testen will, für den haben wir noch einmal vier Fälle aus der Session bereit gestellt. Haben Sie einen Verdacht, wie die Diagnose lauten könnte?
Wer sich selbst einmal an den diagnostischen Fällen versuchen möchte, die die vier Podiumsgäste zu lösen hatten, der findet oben unsere Bildergalerie mit je einem Beispiel aus jedem Fachbereich! Die Lösungen stehen unten auf der Seite …
Durch die Veranstaltung führte das Moderatorenteam PD Dr. Thorsten Johnson und Dr. Daniel Theisen vom Institut für Klinische Radiologie, Klinikum Grosshadern der Universität München. Die beiden Ärzte hatten die insgesamt zwölf Fälle (für jeden Fachbereich drei) vorher sorgfältig ausgewählt, was keine leichte Aufgabe war, verrät Johnson: „Es ist relativ aufwändig, gute Fälle zu finden, die sich eindrucksvoll auf wenige aussagekräftige Bilder reduzieren lassen. Letztendlich haben wir uns darum bemüht, eine möglichst bunte Mischung zwischen exotischen und klinisch häufig auftretenden Befunden zu bieten. Neben dem Lerneffekt sollte der Unterhaltungswert nicht zu kurz kommen.“
Ein besonderes Spannungselement lieferte dabei die Publikumsentscheidung. Auf jede Bildinterpretation der Experten folgte nicht direkt die Auflösung, sondern das Publikum durfte zuerst abstimmen, welche Diagnose sie hinter den radiologischen Bildern vermuteten. Dazu wurden vier mögliche Lösungsvorschläge vorgegeben. Mit hochgehaltenen Farbkarten signalisierten die Zuschauer, welche Antwort sie für die richtige hielten. „Das Publikum hat sich aktiv eingebracht“, freut sich Dr. Johnson. „In einigen Fällen lagen sie direkt richtig. In anderen Fällen gab es aber auch eine signifikante Fehlerquote. In drei oder vier Fällen war das Publikum sogar völlig ratlos, welches Krankheitsbild sie da vor sich hatten. Der ein oder andere Zuschauer hat hier sicherlich einige neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen können.“
Hervorragend geschlagen haben sich definitiv die vier Gäste, die als Panelists zu der Filmreading Session geladen waren, lobt Dr. Daniel Theisen: „Unsere Gäste lagen bei allen Diagnosen goldrichtig.“ Kein Wunder, gelten die vier Podiumsteilnehmer doch als echte Koryphäen auf ihrem Fachgebiet – und erwiesen sich noch dazu als souveräne Referenten mit dem nötigen Quäntchen Spaß bei der Sache.
Für den Bereich Kopf/Hals trat Prof. Dr. Martin Mack an, der als stellvertretender Direktor der Radiologie der Universität Frankfurt a.M. und Präsident der European Society of Head and Neck Radiology geradezu prädestiniert für die Aufgabenstellung war.
Die Thoraxdiagnostik wurde von Prof. Dr. Uwe Schoepf, Professor of Radiology, Medicine and Pediatrics und Direktor der Cardiovascular Imaging Abteilung an der Medical University of South Carolina, abgedeckt.
Die Herausforderung im Bereich Abdomen nahm Prof. Dr. Christian Stroszczynski, Direktor der Radiologie an der Uni Regensburg, an. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in der abdominellen und onkolgischen Diagnostik und Intervention sowie vaskuläre Interventionen.
Fragestellungen rund um die diagnostische Befundung des Muskuloskelettalen System beantwortete Priv. Doz. Dr. Gustav Andreisek, leitender Arzt und Leiter MSK am Universitätsspital Zürich.
Lösungen:
Fall 1 Thorax: Lymphangioleiomyomatose
Fall 2 Kopf/Hals: Pneumoparotitis (Ursache: Fan-Tröte vom Typ „Power-Fanfare“)
Fall 3 Abdomen: Krukenberg-Tumor
Fall 4 Muskuloskelettal: Gicht
18.01.2012