Digitales Auswertungsportal
Den Antibiotikaverbrauch richtig dokumentieren
Kliniken in Deutschland sind nach § 23 Infektionsschutzgesetz (IfSG) verpflichtet, den Verbrauch von Antibiotika kontinuierlich zu dokumentieren, um einen strategisch sinnvollen Einsatz der Arzneimittel hinsichtlich möglicher Resistenzen zu bestimmen.
Wie diese Dokumentation zu erfolgen hat, wurde durch das Robert-Koch-Institut im Bundesgesundheitsblatt vom Juli 2013 konkretisiert. Krankenhäuser, die mit IMS Health im Rahmen von Studien zusammenarbeiten, können auf ein von IMS entwickeltes Instrument zurückgreifen, um die geforderten Auswertungen möglichst unkompliziert zu erstellen.
Verbrauchsdichte als wichtiger Parameter der Dokumentation
Zentraler Parameter ist bei der Dokumentation die Verbrauchsdichte definierter Antibiotikaklassen und –wirkstoffe. Sie ist in sog. „defined daily doses“ (DDD, definierte Tagesdosen) pro 100 Belegungstagen innerhalb einer ausgewählten Zeitperiode anzugeben, optional auch in DDD pro 100 Fällen. Grundlage bildet das Anatomisch-Therapeutisch-Chemische (ATC)/DDD-Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ein Muster zur Einordnung von Arzneimitteln nach therapeutischen, pharmakologischen und chemischen Kriterien. Dieses wird jährlich vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) aktualisiert. Der Verbrauch von Antibiotika bzw. Antiinfektiva ist außer für eine Klinik insgesamt auch für Fachbereiche, Fachabteilungen und Stationstypen abzubilden.
Einfache und schnelle Auswertung über Online-Portal
Über das digitale Auswertungsportal PREMAX DDD von IMS Health lassen sich alle laut IfSG erforderlichen Auswertungen vornehmen. Bei diesem via Internetzugänglichen Portal handelt es sich um eine Neuerung in Folge der durch das IfSG aufgestellten Anforderungen. Eine frühere Version des Portals, über die für Kliniken relevante Analysen vorgenommen werden können, besteht schon mehrere Jahre und wird inzwischen von ca. 500 Krankenhäusern genutzt, vor allem, um Vergleiche des Arzneimittelverbrauchs in Fachabteilungen zu erstellen. Für die Nutzung der neuen, erweiterten Version kommen fachabteilungsbezogene Angaben zu Belegungstagen und/oder entsprechende Fallzahlen hinzu. Innerhalb weniger Tage werden darauf aufbauend die geforderten „DDD/100 Belegungstage “berechnet und ausgewiesen. Neben der Sicht auf das gesamte Hauslassen sich auch Betrachtungen von Fachabteilungen sowie nach sog. Funktionsbereichen (Intensiv-/Normalstation) vornehmen und zwar je nach Wunsch auf Monats-, Quartals- oder Jahresbasis.
Die Verbrauchsanalysen, die sich bis auf die Ebene von Applikationsformen herunterbrechen lassen, können des Weiteren auf Basis gemittelter Preise berechnet und so die anfälligen Kosten ermittelt werden. Alle Berichte sind zur Weiterverarbeitung nach MS Excel exportierfähig. Das folgende Beispiel eines entsprechenden Verbrauchsberichts zeigt auf einen Blick die relevanten Kenngrößen: Die DDD des Antibiotikaverbrauchs, aufgeschlüsselt nach übergeordneter Kategorie (ATC-Klassifikation) und zugeordneten Wirkstoffen, im Jahr 2013 in einem Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, auf der Normalstation. Zu Grunde gelegt sind 124.740 Belegungstage bzw. 18.938 Behandlungsfälle. Angelegt auf 100 Belegungstage bzw. 100 Fälle werden jeweils die erforderlichen DDD berechnet und die Kosten in Euro ausgewiesen. Da bereits ca. 170 Krankenhäuser das erweiterte Portal nutzen, erlaubt dieser klinikexklusive Service auch ein Benchmarking vorzunehmen, also einen Vergleich der eigenen Verbrauchsdichte mit der in anderen Kliniken.
08.05.2014