News • Antigentest

Coronavirus: Neuer Gurgelschnelltest aus Deutschland

Um die Anwendung von Corona-Tests zu vereinfachen, hat das Mannheimer Unternehmen Pharmact den BELMONITOR LAB COV-2 entwickelt – einen Antigentest, der eine Infektion anhand von Gurgeln und einem Abstrich im vorderen Nasenbereich detektiert. Im Gegensatz zu anderen Antigentests erfordert er keinen unangenehmen Rachenabstrich.

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Bestellen können den Test nur Gewerbetreibende im medizinisch/pharmazeutischen Bereich oder Angehörige der medizinisch/pharmazeutischen Heilberufe.

Der Labor-Schnelltest basiert zusätzlich auf dem sogenannten PLIFA-Verfahren und wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Michael Neumaier am Universitätsklinikum Mannheim entwickelt. Bei der Validierung konnte sowohl eine Spezifität als auch eine Sensitivität von über 99 Prozent ermittelt werden. Außerdem zeigte sich, dass der Test auch in frühen Stadien der Erkrankung schon geringe Virusmengen detektiert.

Bei dem Test kommt eine Mundspül-Gurgel-Abstrich-Technik zum Einsatz: Die Mundspüllösung wird vom Patienten für etwa 30 Sekunden im Mundraum umhergespült und gegurgelt, anschließend spuckt die Testperson die Flüssigkeit in das mitgelieferte Behältnis. Zusätzlich nimmt das medizinische Personal einen Abstrich im vorderen Nasenbereich, der im Gegensatz zum klassischen PCR-Test oder zu anderen Schnelltests nicht unangenehm ist. Mit dem Abstrichstäbchen wird die Mundspülung anschließend verquirlt. Nachdem im Labor eine Lösung aus gentechnisch hergestellten Bindeproteinen zum Nachweis von SARS-CoV-2 hinzugefügt wurde, erfolgt die Analyse innerhalb von 10 Minuten. Diese Auswertung mittels Fluorometer kann dabei direkt im Labor von einem medizinisch-technischen Assistenten durchgeführt werden.

Sicherer Nachweis

Zum Nachweis der Antigene kommt das von Pharmact entwickelte PLIFA-Verfahren (Protein Linked Immuno Fluorescent Assay) zum Einsatz. Es basiert auf der Sandwich-ELISA-Technik, verwendet allerdings keine kompletten Antikörper, um das nachzuweisende Antigen an sich zu binden, sondern zwei verschiedene Antikörper-Fragmente. Anstelle von Enzymen werden beim PLIFA-Verfahren spezielle Proteine eingesetzt, die gentechnisch skalierbar in großen Mengen zuverlässig und konsistent produziert werden können. 

Das Verfahren zeichnet sich durch seine hohe Zuverlässigkeit aus, in der Validierung zeigte sich, dass auch Gurgelproben mit einem CT-Wert über 30 detektiert wurden. Der BELMONITOR LAB COV-2 ist ab sofort als Einzeltest und als Mikrotiterplatte mit 96 Tests erhältlich. „Der Test ist dabei günstiger als ein PCR-Test und in hoher Stückzahl verfügbar“, erklärt Eric Schaber, CEO der Pharmact GmbH, und betont: „Um genug Tests zur Verfügung zu stellen, sind wir allerdings derzeit auch auf der Suche nach Lizenznehmern, die das Produkt weltweit fertigen.“

Zukunftsplan: Selbsttest für zu Hause

Basierend auf demselben Prinzip wie der Labortest wird im März mit dem Belmonitor Pro Cov-2 auch ein Antigenschnelltest zum Gurgeln erscheinen. Ob die Testperson mit SARS-CoV-2 infiziert ist, wird dann eine einfache Farbreaktion der Testlösung anzeigen. Durch seine unkomplizierte Handhabung ist der Test so konzipiert, dass ihn jeder selbst zu Hause durchführen kann – um dies zu ermöglichen, ist allerdings die Politik gefragt. Diese gestattet in Deutschland aktuell noch keinen Verkauf von Schnelltests an Privatpersonen, sondern nur an medizinisches Fachpersonal.

Weitere Informationen unter https://www.pharmact.de

Quelle: Pharmact GmbH

29.01.2021

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