News • Transplantations-Nachsorge
App & KI verlängern Lebensdauer von Spenderorganen
Mithilfe einer App und Künstlicher Intelligenz sollen Komplikationen nach einer Nierentransplantation zukünftig schneller erkannt werden und so die Lebensdauer von Organtransplantationen verlängert werden.
Das Projekt startet jetzt am Universitätsklinikum Essen, in Berlin und Erlangen. Die Projektleitung liegt beim Uniklinikum Erlangen. Das Konsortium wird mit insgesamt 5,7 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert, davon erhält die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) knapp 1,1 Millionen Euro.
15 Jahre – so lange „hält“ aktuell eine Spenderniere. Digital überwacht kann nicht nur die Lebensdauer der Organe verlängert werden, auch die Nachsorge von Transplantationspatient:innen soll verbessert werden. Eine Smartphone-App ermöglicht den Austausch von Gesundheitsdaten mit Transplantationszentren und Fachärzt:innen. Eine weitere App erfasst täglich das Wohlbefinden der Patient:innen sowie ihre Vitalparameter – dank digitaler Waage und Blutdruckmessgeräten via Bluetooth. Die App erinnert zudem an die Medikamenteneinnahme. Die neue Versorgungsform richtet sich an Transplantierte im ersten Nachsorgejahr und wird in den Nierentransplantationszentren in Essen, Erlangen und Berlin angeboten.
So können Transplantatverlust, Morbidität, Mortalität und auch die Versorgungskosten langfristig verringert werden
Lars Pape
Die übermittelten Gesundheitsdaten werden von Telemedizin-Teams beobachtet und KI-gestützt ausgewertet. Bei Auffälligkeiten kann umgehend interveniert werden. „So können Transplantatverlust, Morbidität, Mortalität und auch die Versorgungskosten langfristig verringert werden“, sagt Nierenspezialist Prof. Dr. Lars Pape von der UDE. Die computergestützten Auswertungen übernimmt das Team um Prof. Dr. Felix Nensa vom Institut für Künstliche Intelligenz in der Medizin an der UDE.
Quelle: Universität Duisburg-Essen
03.10.2022