Die Generation Y fest im Blick
Nachwuchsförderung ist das bestimmende Thema in Innsbruck
Herzlich Willkommen auf dem 38. Dreiländertreffen der ÖGUM, DEGUM und SGUM in Innsbruck.
Ich freue mich, dass wieder so viele Kolleginnen und Kollegen der verschiedensten Fachgebiete den Weg nach Österreich gefunden haben, um sich sowohl über „cutting edge“ Forschung als auch über viele klinisch relevante Themen in der täglichen Praxis zu informieren und fortzubilden. Ich bin überzeugt, dass uns hier drei spannende und lehrreiche Tage erwarten und dass das attraktive Rahmenprogramm, wie der Gesellschaftsabend in der Villa Blanka hoch über Innsbruck für unvergessliche Momente und interessante Begegnungen sorgen wird. In enger Zusammenarbeit mit den Fachgesellschaften wurde ein sehr ausgewogenes Fortbildungsprogramm für den wohl größten deutschsprachigen Kongress entwickelt. Mein herzlicher Dank gilt allen Mitgliedern der Komitees und Kommissionen, die die Tagung inhaltlich und organisatorisch vorbereitet haben.
Die Sonographie hat in den zurückliegenden Jahren einen beachtlichen Entwicklungssprung hingelegt wie insgesamt die diagnostische Bildgebung. Sie erfährt ständig dynamische Innovationen wie bessere Bildauflösung, mehr diagnostische Aussagekraft, sodass sich alle Bildgebungsmethoden untereinander immer wieder vergleichen und messen lassen müssen, um die besten diagnostischen Abklärungsalgorithmen für Patienten zu gewährleisten. In Österreich war der Ultraschall immer ein fester Bestandteil der bildgebenden Disziplin und ist es bis heute, während er in Deutschland lange Zeit von den Schnittbildverfahren in den Hintergrund gedrängt wurde, so dass andere Fachrichtungen dieses Verfahren in starkem Ausmaß für sich entdeckt haben. Diese Entwicklung beginnt sich gerade zu wenden, getrieben durch innovative Techniken beim Ultraschall nutzen Radiologen in Deutschland diese Modalität wieder stärker, wie sie es auch mit der Gründung der AG Ultraschall in der Deutschen Röntgengesellschaft vor über einem Jahr zum Ausdruck gebracht haben.
Wissen schaf(f)t Bildung, Forschung schafft Wissen
Ein Hauptanliegen des Kongresses ist für mich, und ich hoffe das eint uns über Länder- und Fächergrenzen hinweg, die Einbindung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Seit 1995 halte ich Vorträge auf Kongressen und habe dabei viele verschiedene Formate kennengelernt sowohl im angloamerikanischen als auch im europäischen Raum. Es ist mir ein persönliches Anliegen aus diesen Erfahrungen ein attraktives Kongressformat mitzugestalten, das die Entwicklung des Dreiländertreffens vorantreibt und besonders auch die jungen Kollegen anspricht.
So bin ich dankbar, dass es in diesem Jahre eine Fortsetzung des Studentenprogramms geben wird. Durch die Einbindung des Ultraschall in das Studium bei der Initiative Sono4You, die ausgehend von Österreich, inzwischen auch schweizerische und deutsche Hochschulen erreicht hat, werden angehende Mediziner von Anfang an mit dem Ultraschall vertraut gemacht. So können sie den Lernstoff besser vernetzen und beim ein oder anderen wird auch das wissenschaftliche Interesse für das Verfahren geweckt. Angehende Nachwuchswissenschaftler werden auf dem Dreiländertreffen mit der Prämierung der besten Arbeit gefördert. Ein weiteres Highlight, das sich in der Vergangenheit in allen Altersklassen als beliebt und vorteilhaft herausgestallt hat, sind die Rapid Fire Talks. Bei 15 statt 30 Minuten Vortragszeit müssen die Referenten ihr Thema sehr konzentriert und ohne lange Einleitung vortragen. Die Take-Home-Messages werden so im Idealfall exakt auf den Punkt zusammengefasst. In deutschsprachigen Raum ist eine große Motivation zu erkennen, die Forschung auf dem Gebiet des Ultraschalls weiter voranzutreiben. Aber man muss auch erkennen, dass die angehenden Mediziner nicht mehr so gierig auf die Wissenschaft sind. Bei der Generation Y gibt es heute mehr Orientierung auf Freizeit und Familien und das schlägt sich auch in der mangelnden Bereitschaft nieder, ein Leben für die Forschung zu führen.
Umso wichtiger ist es, Attraktivität für den Nachwuchs zu schaffen, damit erfolgreiche und junge Wissenschaftler der heutigen Generation nachfolgen können. In der ÖGUM versuchen wir deshalb ganz bewusst, junge Kolleginnen und Kollegen in die Arbeitskreise und den Vorstand einzubeziehen und die Struktur der Fachgesellschaft zu verjüngen. Dadurch sollen auch wieder Kollegen motiviert werden, wissenschaftliche Arbeiten weiterzugeben. Ich denke, wir sind hier in Österreich auf einem guten Weg, diese Dynamik in die ÖGUM hereinzubringen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen spannende neue Eindrücke, einen regen Wissensaustausch und viel Spaß beim Lesen!
Ihre Tagungspräsidentin Univ. Doz. Dr. Andrea Klauser, Innsbruck
23.10.2014