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News • Premiere für neues Verfahren
"Ballon in Basket" gegen Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung weltweit. Sie betrifft Millionen von Menschen und erhöht das Risiko für Schlaganfälle und Herzinsuffizienz erheblich.
Die gängigen Ablationsverfahren zur Behandlung setzen Hitze oder Kälte ein, um das krankhafte Herzgewebe zu veröden. Dabei besteht jedoch das Risiko, auch gesundes Gewebe zu schädigen.
Ein neu entwickelter "Ballon in Basket" Ablationskatheter, der auf der sogenannten Pulsed-Field-Ablation (PFA) basiert, verspricht nun eine deutlich schonendere und gleichzeitig effektivere Alternative. Erstmals weltweit wurde dieses Verfahren außerhalb einer klinischen Studie am 21. März 2025 an der Klinik für Rhythmologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, gemeinsam mit einem weiteren internationalen Zentrum angewendet.

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Die PFA-Technologie nutzt hochenergetische elektrische Impulse, um gezielt Herzgewebe zu verändern. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren, bei denen gesunde Strukturen mit betroffen sein können, erlaubt diese Methode eine besonders gewebeschonende Behandlung“, erläutert Prof. Dr. Tilz, Direktor der Klinik für Rhythmologie.
Der verwendete Katheter kombiniert die Ballon-Technologie mit einem flexiblen Korbaufbau. „Das Besondere ist, dass wir nur eine gezielte Applikation benötigen, um das gesamte Zielareal zu erreichen. Das spart Zeit und senkt das Risiko für unsere Patienten erheblich“, so Tilz weiter.

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Das UKSH war das einzige Zentrum in Deutschland und eines von weltweit elf, die an der Zulassungsstudie zu diesem innovativen Katheter teilgenommen haben. Nirgendwo sonst wurden mehr Patienten mit dem neuen Verfahren behandelt. Damit ist die Klinik für Rhythmologie international führend auf diesem Gebiet.
Die Ergebnisse der Studie wurden bereits als „Late Breaking Clinical Trial“ auf dem Atrial Fibrillation Symposium 2025 in Boston sowie dem EHRA-Kongress der Europäischen Gesellschaft für Rhythmologie im März 2025 in Wien vorgestellt und zeitgleich wissenschaftlich publiziert. „Wir sind sehr stolz, unseren Patienten bereits jetzt dieses hochinnovative Verfahren anbieten zu können“, sagt Prof. Tilz.
Quelle: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
27.04.2025