Medizintechnik-Branche wächst im Ausland und bleibt Jobmotor

Die im BVMed organisierten Medizintechnik-Unternehmen wachsen im Ausland nach wie vor deutlich stärker als im Inlandsmarkt.

Anleitung des Nachwuchses in die Produktion eines Ballonkatheters zur...
Anleitung des Nachwuchses in die Produktion eines Ballonkatheters zur Behandlung von Herzgefäßerkrankungen.
Quelle: © BVMed

Das für 2014 erwartete weltweite Umsatzwachstum liegt nach den Ergebnissen der BVMed-Herbstumfrage, an der sich 94 Unternehmen beteiligten, bei 4,6 Prozent. Im Vorjahr waren es 4,4 Prozent. Das teilte BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt im Vorfeld der weltgrößten Medizinmesse Medica mit, die vom 12. bis 15. November 2014 in Düsseldorf stattfindet.
Die BVMed-Herbstumfrage zeigt: Die Medizintechnik-Branche entwickelt sich im Export weiter dynamisch. 85 Prozent der befragten MedTech-Unternehmen rechnen weltweit mit einem besseren Umsatzergebnis als im Vorjahr. Auch der Ausblick auf das Jahr 2015 fällt zuversichtlich aus: 64 Prozent der Unternehmen erwarten weltweit eine günstigere Geschäftslage.

Zurückhaltender entwickelt sich dagegen der deutsche Inlandsmarkt. Das erwartete Umsatzwachstum liegt hier bei rund 3,4 Prozent. Von den Unternehmen werden als Stärken des Standorts Deutschland am häufigsten die gute Infrastruktur (57 Prozent), das hohe Versorgungsniveau für die Patienten (50 Prozent) und die gut ausgebildeten Ärzte (47 Prozent) genannt.

Trotz der schwierigeren Inlandssituation bleibt die Medizintechnik insgesamt ein Jobmotor. 51 Prozent der Unternehmen haben Arbeitsplätze geschaffen, nur 8 Prozent Arbeitsplätze abgebaut. Hochgerechnet auf die BVMed-Mitgliedschaft haben die Unternehmen in diesem Jahr 4.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Berufsaussichten für Fachkräfte bewerten 95 Prozent der Unternehmen als sehr gut bzw. gut. Gesucht werden vor allem Medizintechniker (36 Prozent), Ingenieure (34 Prozent), Wirtschaftswissenschaftler (20 Prozent) und Informatiker (16 Prozent).

85 Prozent der Unternehmen geben an, offene Stellen zu haben: vor allem im Vertrieb (63 Prozent der Unternehmen), im Key Account Management (29 Prozent), im Marketing (26 Prozent) und in Forschung & Entwicklung (22 Prozent). 70 Prozent der Unternehmen haben dabei Probleme, die offenen Stellen zu besetzen. Das betrifft vor allem den Vertrieb (42 Prozent), das Key Account Management (17 Prozent) und den Bereich Regulatory Affairs (16 Prozent).

Nach Ansicht des BVMed-Vorsitzenden Dr. Meinrad Lugan bieten medizintechnische Innovationen große Chancen für eine Verbesserung der Patientenversorgung und Effizienzsteigerungen im Gesundheitssystem in Deutschland. Lugan nannte zur Medica folgende Zahlen und Fakten zur Branche:

  • Die MedTech-Branche ist ein wichtiger Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor. Die Branche beschäftigt in Deutschland insgesamt rund 190.000 Menschen – und damit mehr als die Pharmaindustrie. Jeder Arbeitsplatz sichert zudem 0,75 Arbeitsplätze in anderen Bereichen. Die deutschen MedTech-Unternehmen wachsen dabei insbesondere auf ausländischen Märkten. Die Exportquote liegt bei über 65 Prozent.
  • Die MedTech-Branche ist mittelständisch geprägt. 95 Prozent der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter.
  • Die MedTech-Branche ist innovativ und hat sehr kurze Produktzyklen. Rund ein Drittel ihres Umsatzes erzielen die deutschen Medizintechnikhersteller mit Produkten, die nicht älter als 3 Jahre sind. Im Durchschnitt investieren die forschenden MedTech-Unternehmen rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

Quelle: BVMed

21.11.2014

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