Gesundheitspolitisches EU-Know-how interessant für Balkan-Staaten und den GUS-Staaten

Gesundheitspolitisches Experten-Wissen aus der EU ist außerhalb der Unions-Grenzen gefragt. Im Rahmen des European Health Forum Gastein, das heuer wieder vom 6. bis 9. Oktober in Bad Hofgastein stattfindet und ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für die zukünftige Entwicklung der europäischen Gesundheitspolitik ist, treffen heuer erstmals auch hochranginge Gesundheitspolitiker aus den Balkan-Ländern und aus den GUS-Staaten zusammen, um über Gesundheitssysteme, -politik und -reformen zu diskutieren.

Balkan-Staaten diskutieren in Gastein über Versorgungsstrukturen
Auf dem diesjährigen EHFG wird es nun erstmals ein gesundheitspolitisches Forum der Balkan-Staaten geben. „Gerade die Länder in der Balkan-Region haben mit großen Problemen in der Gesundheitsversorgung zu kämpfen, wie eine überdurchschnittlich lange Dauer und Anzahl an Krankenhausaufenthalten bei einer schlecht-entwickelten staatlichen Finanzierung und hohen Selbstbehalten“, sagt Leiner. Zusätzlich liege die durchschnittliche Lebenserwartung in den Balkan-Staaten unter dem der EU. Daher gebe es großes Interesse an einem Austausch von Know-how im Rahmen des EHFG, so der Präsident: „Es gibt viele interessante Ansätze für Projekte und Kooperationen in dieser Region.“
Die Debatten sollen auch Einblicke in die zukünftige Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Ländern geben, könnten doch zumindest einige von ihnen in absehbarer Zukunft Mitglieder der EU werden. Das hat beim EHFG Tradition: „Wir haben schon vor deren Beitritt Slowenien, Zypern, Rumänien und Bulgarien in das EHFG eingebunden, jetzt können wir herausfinden, wie der EU-Beitritt die Gesundheitssysteme in den Ländern verändert hat“, so Dr. Leiner.“
Unter den Themen des informellen Balkan-Treffens beim EHFG: Wie müssen Gesundheitssysteme gestaltet werden, damit sie auch nachhaltig finanziert werden können? Ist ein dezentralisiertes Gesundheitssystem sinnvoll? Sollen Krankenversicherungen gesetzlich vorgeschrieben sein? Oder mit welchen sozialen Maßnahmen kann die überdurchschnittlich lange Dauer der Spitalsaufenthalte verkürzt werden?
Minister der GUS-Staaten zu Gast in Gastein
Ähnliche Themen wird auch eine hochrangige Runde von Gesundheitsministern und Spitzenbeamten aus den GUS-Staaten in Gastein diskutieren – initiiert vom Gesundheitsministerium der Russischen Föderation. Russland selbst hat als flächengrößtes Land der Welt und einer Einwohnerzahl von 142 Millionen einen besonderen Kraftakt zu vollbringen, wenn es darum geht, die gesundheitliche Versorgung seiner Bewohner auf Basis eines gleichberechtigten Zugangs und auch in den entlegenen und dünnbesiedelten Gebieten abzudecken. Ähnliche Versorgungsprobleme beschäftigen auch andere GUS-Staaten. „Russland und andere Staaten der Region sind sehr interessiert an europäischer Expertise und suchen Kooperationsmöglichkeiten“, weiß Präsident Leiner.
 

28.09.2010

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