Verletzungen im Sport

Ultraschall liefert erste Diagnose

Wenn die Mannschaft des VfB Stuttgart in dieser Bundesligasaison auf das Spielfeld kommt, hoffen sowohl Trainer als auch Fans auf fitte Spieler und viele Tore.

Dieter Schütz  / pixelio.de
Dieter Schütz / pixelio.de

Doch Profifußballer verletzen sich überdurchschnittlich häufig: Ein Fußballteam aus 25 Spielern hat pro Saison rund fünf Verletzungen zu verkraften. Am häufigsten ist der Oberschenkel betroffen. Mobile Ultraschallgeräte ermöglichen jetzt schon im Stadion eine schnelle Diagnose. Warum das Verfahren für die Sportmedizin so wichtig ist, ist eines der Themen des 37. Dreiländertreffens der Deutschen, Österreichischen, Schweizer und Europäischen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM, ÖGUM, SGUM, EFSUMB).

Fußball zählt zu den Sportarten mit dem höchsten Verletzungsrisiko. Fällt ein Spieler plötzlich verletzt auf den Rasen, ist schnelles Handeln angesagt: Sportmediziner müssen vor Ort so rasch wie möglich feststellen, wo genau die Verletzung vorliegt und ob Bänder, Sehnen oder sogar Knochen betroffen sind. Am häufigsten sind im Sport Muskelverletzungen. „90 Prozent aller Muskelverletzungen im Fußball betreffen die vier großen Muskelgruppen Hamstring, Adduktoren, Quadriceps, Gastrocnemicus“, erklärt Professorin Dr. med. Andrea Klauser, Leitende Oberärztin der Universitätsklinik für Radiologie, Medizinische Universität Innsbruck. „Bei einem Team aus 25 Spielern bedeutet dies fünf Verletzungen pro Saison mit einer Ausfallzeit im Durchschnitt von 80 Tagen“, so Klauser. Die Hamstring-Verletzung auf der Rückseite des Oberschenkels sei dabei die häufigste im Profifußball. „Bei Muskelverletzungen ist die Sonografie für die schnelle Abgrenzung zwischen ‚Minor‘- und ‚Majorverletzung‘ unverzichtbar“, erklärt Professorin Klauser. Eine Verletzung gilt als „minor“, wenn die Ausfallzeit des Spielers weniger als eine Woche beträgt. Dauert sie länger als einen Monat, wird als „major“ eingestuft.

In der Sportmedizin wird der Einsatz tragbarer Ultraschall-Systeme nicht nur im Fußball, sondern auch bei anderen Sportarten immer wichtiger: Das bildgebende Verfahren kommt unter anderem auch bei Radrennen oder Lauf-Wettkämpfen zur ersten Notfalldiagnostik zum Einsatz. „Vorteile tragbarer Ultraschallgeräte sind ihre flexiblen Einsatzmöglichkeiten, ihre Mobilität sowie ihre immer kompaktere Größe: Sie sind neuerdings kaum größer als ein Tablet-PC “, sagt DLT-Kongresspräsident Professor Dr. med. Andreas Schuler, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik an der Helfenstein Klinik Geislingen. So können Sportler schon während des Rennens zügig untersucht und bei Bedarf vor Ort umgehend sporttherapeutisch behandelt werden, ohne dass der Sportler in eine Praxis oder Klinik transportiert werden muss.

Über die zunehmende Bedeutung mobiler Ultraschall-Diagnostik in der Sportmedizin informieren Professor Schuler und Professorin Klauser im Rahmen einer Kongress-Pressekonferenz der DEGUM am Donnerstag, den 10. Oktober 2013. Das Dreiländertreffen von DEGUM, ÖGUM und SGUM findet gemeinsam mit dem 25. Euroson Kongress der European Federation of Societies for Ultrasound in Medicine and Biology (EFSUMB) im Internationalen Congresscenter Stuttgart (ICS) statt. Auf der Internetplattform www.ultraschall2013.org können Interessierte bereits jetzt vorab Fortbildungsbeiträge wie den „Fall des Monats“ lesen und alle anderen relevanten aktuellen Informationen zum Kongress ersehen.

08.10.2013

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