Medizintechnik-Unternehmen blicken positiv in die Zukunft

Trotz der weltweiten Finanzkrise rechnen die deutschen Medizintechnik-Hersteller nicht mit größeren Umsatzrückgängen bis zum Ende des nächsten Jahres.

Wie schon in der Vergangenheit zeigt sich die Medizintechnik-Industrie auch in...
Wie schon in der Vergangenheit zeigt sich die Medizintechnik-Industrie auch in der aktuellen Finanzkrise deutlich konjunkturunabhängiger als andere Branchen.
©Carl Zeiss AG

Trotz der weltweiten Finanzkrise rechnet die Mehrheit der deutschen Medizintechnik-Hersteller nicht mit größeren Umsatzrückgängen bis zum Ende des nächsten Jahres. Das gab der Geschäftsführer des Medizintechnik-Branchenverbandes SPECTARIS, Sven Behrens, anlässlich der Düsseldorfer Medizinmesse MEDICA bekannt. Der Verband geht in diesem Jahr von einem Umsatzplus der Branche in Höhe von fünf Prozent auf 18,2 Milliarden Euro aus. Für das kommende Jahr prognostiziert SPECTARIS einen Zuwachs von 2-3 Prozent. „Ganz spurlos wird die Finanzkrise nicht an der Zukunftsbranche Medizintechnik vorbeiziehen. Aber die Auswirkungen werden geringer sein als in anderen Branchen", sagte Behrens und bezog sich auf die Ergebnisse eine Blitzumfrage des Verbandes bei den Medizintechnik-Herstellern. Danach gehen 85 Prozent der befragten Unternehmen nicht von massiven Auswirkungen der Finanzkrise auf das Geschäft im laufenden Jahr aus. Für das kommende Jahr sei die Stimmung zwar etwas gedämpfter. Dennoch rechneten fast zwei Drittel der Firmen auch für 2009 nicht mit gravierenden Umsatzrückgängen. Auch die Zahl der Beschäftigten in der Medizintechnik wird nach Unternehmens-Einschätzungen weiter steigen — um etwa 4,6 Prozent auf über 99.000 im laufenden Jahr. Auch für 2009 gehen 72 Prozent der befragten Firmen davon aus, dass sich das Beschäftigungswachstum fortsetzen wird. Der Auslandsumsatz der Hersteller wird sich nach der Prognose von SPECTARIS vermutlich im kommenden Jahr etwas abschwächen: Ein Grund dafür sei ein spürbarer Nachfragerückgang in den USA, auf die rund 21 Prozent des deutschen Gesamtexportes von Medizintechnik entfallen. Auch die Ausfuhren nach zum Beispiel nach Japan und Osteuropa dürften sich leicht sinken. Da sich jedoch der Dollarkurs zugunsten der deutschen Unternehmen entwickelt habe, würden sich diese Rückgänge in Grenzen halten. „Hinzu kommt, dass die Budgetierung im Gesundheitssektor generell eher langfristig erfolgt und kurzfristige Nachfrageschwankungen daher eher selten sind," unterstrich Behrens. Bereits in der Vergangenheit habe sich die Medizintechnik-Industrie bisher deutlich konjunkturunabhängiger als andere Branchen gezeigt. „Mit der rasch anwachsenden Weltbevölkerung und dem demographischen Wandel wird der Bedarf an medizintechnischen Produkten und Leistungen insgesamt weiter zunehmen," so der SPECTARIS-Geschäftsführer.

19.11.2008

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