News • Allgemeinmedizin
Landärzte gesucht: Projekt soll Nachwuchs sichern
In vielen ländlichen Regionen fehlen Ärzte. Um gegenzusteuern, müssen sich mehr Studierende für den Beruf des Landarztes begeistern. Hier setzt ein neues Verbundprojekt der Universitäten Duisburg-Essen, Bochum, Düsseldorf und Witten/Herdecke an.
Die allgemeinmedizinischen Institute der Hochschulen haben ein innovatives Lehrkonzept entwickelt, mit dem Studierende gezielt für eine Tätigkeit als Landarzt interessieren und qualifiziert werden sollen. Das Bundesgesundheitsministerium stellt dafür 1,7 Millionen Euro bereit.
Das Projekt LOCALHERO – für Longitudinales Curriculum Allgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen – ist im Januar 2022 gestartet und läuft bis Ende 2024. Die beteiligten Institute wollen die Ausbildung im Fach Allgemeinmedizin weiterentwickeln und ergänzen. Vor allem der praktische Teil bekommt ein größeres Gewicht. Das besondere Lehrangebot richtet sich zunächst an eine kleinere Gruppe, die unter anderem auch Studierende der Landarztquote beinhaltet. Jährlich finden Praktika in Hausarztpraxen auf dem Land statt, die durch ein innovatives Seminarangebot an den Universitäten ergänzt werden. Die Studierenden können und sollen sich selbst mit eigenen Vorschlägen in die Weiterentwicklung ihrer Ausbildung einbringen.
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News • Umfrage unter Medizinstudenten
So muss sich der Klinikalltag verändern (wenn es nach Nachwuchs-Medizinern geht)
Der Klinikalltag wird sich in Zukunft verändern müssen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts für Generationenforschung in Zusammenarbeit mit dem Jungen Forum der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der Universitäten Tübingen und Bonn. So sehnen sich die künftigen Medizinstudenten etwa nach einem Arbeitsalltag mit Regelarbeitszeiten.
„Bereits seit 2016 betreibt die Ruhr-Universität Bochum eine Dependance in Ostwestfalen-Lippe, und die Allgemeinmedizin hat in der Region rund 80 kooperierende Landarztpraxen“, berichtet Prof. Dr. Horst Christian Vollmar, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin an der Ruhr-Universität Bochum. „Es ist ein wichtiger Schritt, Studierende schon im Studium mit den besonderen Herausforderungen der ländlichen Versorgung vertraut zu machen. Es gibt Hinweise darauf, dass sie nach dem Studium dann eher eine Tätigkeit auf dem Land in Betracht ziehen.“
„Ziel des Projektes ist es, die Hausarztmedizin im ländlichen Raum durch fachkundigen und motivierten Nachwuchs nachhaltig zu stärken“, ergänzt der Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Jürgen in der Schmitten. „In den Praktika lernen die Studierenden Regionen in NRW kennen, die außerhalb des städtischen Speckgürtels liegen und können dort praktische Erfahrungen mit Patient:innen unter dem 1:1-Mentoring von versierten Lehrärzt:innen sammeln. So werden die Vielfältigkeit der Allgemeinmedizin wie auch die Besonderheiten, mit denen Ärzt:innen auf dem Land konfrontiert sind, erlebbar.“
Quelle: Ruhr-Universität Bochum/Universität Duisburg-Essen
28.01.2022