Krankenhaus Rating Report 2010
In seiner sechsten Ausgabe untersucht der im Rahmen des „Hauptstadtkongress 2010 - Medizin und Gesundheit“ in Berlin erstmals der Öffentlichkeit vorgestellte „Krankenhaus Rating Report“ ein weiteres Mal die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser. Diese Studie zeigt, dass sich die Finanzsituation der Kliniken 2009 und 2010 trotz Wirtschaftskrise verbessert hat, sich ab 2011 jedoch wieder verschlechtern dürfte.
Insbesondere kommunale Kliniken werden den hohen Verschuldungsgrad ihrer Gemeinden spüren. Daher sind weitere Produktivitätsfortschritte nötig, auch eine Marktbereinigung in manchen Regionen ist denkbar. Insbesondere im ländlichen Bereich gilt es, neue, ökonomisch tragbare Versorgungsformen zu schaffen, beispielsweise durch eine vollständige Integration des ambulanten und stationären Sektors.
Nachdem 2008 ein schwieriges Jahr für Krankenhäuser war, deuten sich für 2009 und 2010 – trotz Wirtschaftskrise – aufgrund einmaliger Erlössteigerungen durch das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG) bessere Ergebnisse an. Nachdem 2008 etwa 16,4% aller Häuser eine erhöhte Insolvenzgefahr aufwiesen und sich im „roten Bereich“ befanden, dürfte dies 2009 nur noch auf etwa 11% zugetroffen haben, für 2010 ist mit 8% zu rechnen. Danach dürfte sich die Finanzlage der Kliniken aber wieder verschlechtern. Um zu verhindern, dass sich bis zum Jahr 2020 18% der Häuser im „roten Bereich“ befinden, sind ab 2011 durchschnittliche jährliche Kostensenkungen von 0,25% durch Produktivitätsfortschritte nötig.
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„Krankenhaus Rating Report“ umfasst erstmals mehr als 1.000 Kliniken
Der „Krankenhaus Rating Report 2010“ basiert auf einer Stichprobe von 713 Jahresabschlüssen aus den Jahren 2007 und 2008 und Hochrechnungen der Kosten und Erlöse auf 2010. Insgesamt umfassen die Jahresabschlüsse 1.032 Krankenhäuser.
08.07.2010