Gesundheit für alle als Chance

In einem einzigartigen Projekt mit bundesweitem Vorbildcharakter entsteht der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen. Seine Zielsetzung: Leitprojekte initiieren, Akteure vernetzen und Kooperationen im Gesundheitswesen fördern. Kurz: Die Förderung der Gesundheit in Nordrhein-Westfalen.

Photo: Gesundheit für alle als Chance

Dazu wird in Innovationen, kreative Versorgungsstrukturen sowie in Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen und der Gesundheitswirtschaft investiert. Der Gesundheitscampus macht das komplexe Gesundheitssystem greifbar, indem er persönliche Begegnungen ermöglicht und Raum für Kommunikation und menschlichen Kontakt schafft. Erklärtes Ziel des Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen ist es, die im Land vorhandenen Kompetenzen zu bündeln und in Nordrhein-Westfalen als einzigartige Verdichtung von Wissen in der medizinischen Forschung und Entwicklung zu verankern.

Denn Gesundheit ist mehr, als nur die objektive Abwesenheit von Krankheit – sie geht darüber hinaus einher mit dem ganz persönlichen Wohlbefinden des Menschen in allen Lebensbereichen. Die Gesundheit erhalten, sie verbessern und alle Menschen in unserem Land an ihr teilhaben zu lassen: Das sind künftig die großen Herausforderungen. Demografischer Wandel und gleichzeitiger technologischer Fortschritt im medizinischen Bereich erfordern umfassende und ganzheitliche Lösungen. Um den daraus resultierenden Herausforderungen gerecht zu werden, muss Gesundheit für alle als Chance – und nicht einfach als Kostenfaktor – verstanden werden.

Solche Chancen bieten sich in vielerlei Hinsicht – vor allem auf dem weiten Feld der Gesundheitswirtschaft. Dieser Markt boomt: Landesweit finden sich in diesem Bereich die meisten Arbeitsplätze und auch in den kommenden Jahren ist ein enormes Wachstum zu erwarten. Schon jetzt sind in dieser Branche allein in Nordrhein-Westfalen mehr als eine Million Menschen beschäftigt – Tendenz steigend. Bundesweit hat die Gesundheitswirtschaft sogar bereits die Autoindustrie abgehängt. Angesichts der demografischen Entwicklung wird der Personalbedarf weiter wachsen. In den nächsten Jahren ist mit einem Zuwachs von weiteren rund 200.000 Arbeitsplätzen zu rechnen, insbesondere in der ambulanten Pflege. Neben der medizinischen Versorgung ist Nordrhein-Westfalen auch ein wichtiger Standort für Forschungs- und Wissenschaftsaktivitäten: An jeder Universität mit einem Universitätsklinikum, an weiteren Universitäten und Fachhochschulen sowie an außeruniversitären Forschungseinrichtungen wird auf den Gebieten der Medizin, der Medizintechnik, der Gesundheitswissenschaften und der Versorgungsforschung geforscht. Im Vergleich der Bundesländer untereinander liegt Nordrhein-Westfalen auf Platz 1 mit fast einem Viertel aller Forschungsbereiche: Auf Nordrhein-Westfalen entfallen 57 Sonderforschungsbereiche, gefolgt von Baden-Württemberg mit 41.

Bei der Verbesserung der Gesundheit darf jedoch nicht nur neueste Technik und wirtschaftliche Entwicklung im Fokus stehen. Gesundheit muss vom Menschen her gedacht werden, die Versorgung muss unabhängig von Faktoren wie Einkommen, Alter, Geschlecht, Abstammung, sozialer Herkunft oder gesundheitlichem Risiko weiterhin für alle qualitativ hochwertig und wohnortnah verfügbar sein. Zudem profitieren die Menschen in Nordrhein-Westfalen von hohen Qualitätsstandards. Um diese stetig zu verbessern, reicht ein Nebeneinander nicht aus – es braucht ein Miteinander aller beteiligten Akteure und Interessen. Moderne, patientenorientierte Medizin lebt von interdisziplinärer Zusammenarbeit. Ein gemeinsamer Ansprechpartner für alle Beteiligten, eine Bündelung und Kanalisierung der gemeinsamen Interessen ist also wichtig für die künftige Entwicklung der Gesundheit.

04.11.2010

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