TECHNIK Der Sonograf 17 BessereDiagnose undBehandlung durchNavigation Diese Kombinations- Methode von Schnittbil- dern und Ultraschall zur Diagnostik, Gewebeent- nahme und Therapie ist anders als bei fast allen anderen Verfahren. Idea- ler Weise sollte die Biop- sie-Nadel unter Sichtkon- trolle in die verdächtige Region hineingeführt werden, so dass Gewebe direkt aus dem Tumor undnichtversehentlichnurausseinerUmgebung entnommen wird. Auch möchte man vermeiden, Gefäße,NervenoderdenDarmzuverletzen.Um dieszurealisieren,hatPhilipseineinnovativeNa- vigations-Technikentwickelt,diedieimVorwege angefertigtenCT/MRT-BilderdesPatientenden Echtzeit Ultraschallbildern räumlich zuordnet und exakt überlagert. Der Behandler sieht somit die Biopsie-Nadel und die dreidimensionale Dar- stellung des gesamten Organs sowie den Tumor. Dieses Kombinationsverfahren bringt das Beste aus zwei Welten (CT/MRT und Ultraschall) für eine exakte Biopsie und Behandlung zusammen – es bietet eine präzise dreidimensionale Darstel- lungderPatienten-AnatomieundzeigtdieNadel- führung in Echtzeit. GPSimKörper Für noch mehr Präzision hat Philips Research eine Technologie entwickelt, die zusätzlich die Patientenbewegung während der Biopsie kom- pensiert. Die Patientenbewegung wird während der Behandlung erfasst und das Ergebnis an den CT/MRT-Bilddatensatz so angepasst, dass er permanent perfekt mit dem Ultraschallbild matcht. Diese Bildfusion von Philips beruht auf einer Technologie, die man „Electromagnetic Tracking“ oder Zielführung nennt und die im PrinzipwieeinkleinesGPS-Systemfunktioniert. In der Spitze der Führungsnadel und in dem Ultraschall-Kopf sind Sensoren integriert, die durch ein vom System erzeugtes, schwaches ma- ©CarestreamHealth,Inc,2015 carestream.com/touch *Noch nicht verfügbar. EINE REVOLUTIONÄRE KOMBINATION AUS TOUCH-FUNKTION UND ULTRASCHALL TOUCH ULTRASOUND STELLT SICH VOR.* Carestream, weltweit führender Anbieter von Bilderfassungstechnologie, der bereits den ersten kabellosen DR-Detektor in Kassettengröße sowie das erste mobile Röntgensystem mit einklappbarem Stativ auf den Markt gebracht hat, stellt nun ein revolutionäres Ultraschallgerät vor: Das CARESTREAM Touch-Ultraschallsystem - mit der individuell konfigurierbaren All-Touch Steuerungseinheit. Touch-Technologie hat nun im Bereich Ultraschall Einzug gehalten. Großer 19-Zoll-LED-Bildschirm mit hoher Auflösung und hochwertigen Farben. Leicht beweglicher Gelenkarm ermöglicht optimale Betrachtung der Anzeige. Leistungsfähige GPUs verarbeiten Ultraschalldaten für eine bessere Kontrastauflösung. Einfacher Anschluss an vier Ports mittels Signalwandler. Die primären All-Touch- Steuerelemente sind angeraut und bieten so das gewohnte Feedback herkömmlicher Tasten. Die sekundären All-Touch- Steuerelemente können an die Präferenzen des Benutzers angepasst werden. Die Steuerungseinheit lässt sich verschieben und bewegen und sorgt so für Komfort bei der Sonographie. Sie verfügt außerdem über eine einfache Höhenverstellung. 39. Dreiländertreffen SGUM DEGUM ÖGUM, Davos – CH Kunstherz: Hirn-Ultraschallzur Kontrolle Kunstherzen könnten langfristig Herztransplantationenersetzen.Schon jetzt nimmt die Zahl der Kunstherz- Transplantationen stetig zu. Um Kom- plikationen,wieetwaSchlaganfällen,vor- zubeugenundakutzubehandeln,sollten Kunstherz-Patienten jedoch immer auch von einem Neurologen nachbetreut wer- den,fordertdieDeutscheGesellschaftfür KlinischeNeurophysiologieundFunktio- nelleBildgebung(DGKN).Insbesondere liefere eine Ultraschalluntersuchung des Gehirns wichtige Informationen über das Funktionieren des Implantats und dasSchlaganfallrisiko. EtwajederzehnteKunstherz-Patient erleidet einen Schlaganfall. „Um diese Zahl zu senken, sollten Neurologen in dieNachbehandlungderPatientenfrüh- zeitig einbezogen werden“, sagt Prof. Dr. Mario Siebler, Chefarzt der Fachklinik für Neurologie an der MediClin Fach- klinik Rhein/Ruhr in Essen, der sich in einer kürzlich publizierten Studie in der „Klinischen Neurophysiologie“ (Georg Thieme Verlag, Stuttgart) mit dem The- ma befasst hat. Insbesondere der Hirn- Ultraschall sei ein wichtiges Instrument, um Risiken rechtzeitig zu erkennen. „Bisher findet die Nachbetreuung von Kunstherz-Patientennochausschließlich beim Kardiologen statt, der eine solche Untersuchungnichtdurchführenkann“, so Siebler. „Herzunterstützungssysteme ver- ändern Sonographiebefunde und er- schweren die Diagnose zum Beispiel von Gefäßverengungen nach üblichen Kriterien“, erklärt der DGKN-Experte. VielenNeurologen,diebisherwenigmit Kunstherz-Patienten zu tun hatten, feh- len die Kenntnisse, um die veränderten Befunde auszuwerten. Sie könnten je- dochentscheidendeHinweisegeben,ob dieBlutzirkulationimGehirndurchdie Pumpe die optimale Leistung bringt. Ultraschallinformationen bei Betrof- fenen sind auch deshalb von besonderer Bedeutung, da für sie eine Magnetreso- nanztomographie(MRT)nichtinFrage kommt: Die starken Magnete könnten einen Ausfall der künstlichen Pumpe verursachen. Die DGKN bietet in Zusammenar- beit mit der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) eine Ausbildung für die neurologische Ultraschalldiagnostik an. „Um das Ri- siko für neurologische Komplikationen wie einen Schlaganfall bei Kunstherz- PatientenzuerkennenunddenInsultzu behandeln, ist ein Neurologe mit diesen Ultraschallkenntnissen unverzichtbar“, betont Siebler. Quelle: Siebler, M. et al.: Mikroembolien und zere- braleHämodynamiknachImplantationeineslinks- ventrikulären Assist-Devices, Klinische Neurophy- siologie 2015; 46: S. 65–68, DOI http://dx.doi.org/ 10.1055/s-0035-1548891 gnetisches Feld induzierte Signale, aufnehmen. Hierdurch wird die Position der Nadelspitze dreidimensional genau erfasst und der Untersu- cher kann sich räumlich orientieren. Nach einer initialen Kalibrierung wird das Untersuchungs- werkzeug in Echtzeit dargestellt. Diese neuartige Form der Bildgebungskom- bination mit integriertem Bewegungskompensa- tions-Algorithmus zeigt signifikantes Potential, Tumoren mittels Biopsie exakter zu beurteilen und falsche und ungenaue Tumor-Klassifizie- rungen zu verhindern. Auch brachytherapeu- tische Verfahren können ab sofort unter noch besserer Sichtkontrolle durchgeführt werden, ohne benachbarte Organe, Gefäße oder Nerven zu verletzen.