Mit Kreativität gegen schlechte Arbeitsbedingungen

Auf seiner konstituierenden Sitzung hat das Junge Forum im Berufsverband Deutscher Internisten (JFBDI) eine grundlegende Analyse der Arbeitsbedingungen der jungen Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern vorgenommen. Der neu gegründete BDI-Arbeitskreis will die Kreativität der Studentinnen und Studenten sowie der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin nutzen, um die Arbeitsbedingungen für die Weiterbildung nachhaltig zu verbessern.

Photo: Mit Kreativität gegen schlechte Arbeitsbedingungen

Die aktuelle Situation an den Krankenhäusern ist geprägt von jährlich steigenden Fallzahlen und sinkender Verweildauer.
- Die Fallzahl ist von 17,2 Millionen 2007 auf 17,5 Millionen im Jahre 2008 (+2,0 %) gestiegen.
- Die Verweildauer ist von 8,3 Tagen im Jahre 2007 auf 8,1 Tage im Jahre 2008 (-2,2%) gesunken.
- Augenblicklich sind 5000 Arztstellen in den Krankenhäusern nicht besetzt.
- Die Ambulanzzahlen sind mittlerweile auf 18 Millionen Behandlungen jährlich gestiegen, mit steigender Tendenz.
- Der Aufbau der Qualitätssicherung bringt zunehmende Dokumentationspflichten mit sich.
- Die Einhaltung der Arbeitszeit-Richtlinien sowie der Anstieg des Durchschnittsalters der Ärzte mit wachsender Morbidität und Komplexität belasten den Arbeitsalltag in den Kliniken.

Das JFBDI beklagt eine drastische Steigerung der Arbeitsverdichtung und eine massive Bedrohung der Weiterbildung. Es entsteht ein Circulus vitiosus von immer schlechter ausgebildeten und immer stärker belasteten Ärztinnen und Ärzten. Unter diesen Umständen sind die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie eine Förderung von Dual Career kaum noch möglich.

Das JFBDI will die Kolleginnen und Kollegen in der internistischen Weiterbildung und die Studentinnen und Studenten auf dem Weg in die Innere Medizin im größten ärztlichen Berufsverband Europas, dem Berufsverband Deutscher Internisten,  BDI e. V., mit 24.000 Mitgliedern aktiv unterstützen.

16.02.2010

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