Nuklearmedizin

Eckert & Ziegler weitet Kooperationsprogramm mit Medikamentenentwicklern aus

Die Eckert & Ziegler AG, ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, weitet ihr Kooperationsprogramm mit aussichtsreichen nuklearmedizinischen Medikamentenentwicklern aus und wird nunmehr auch die dänische Curasight bei der Zulassung ihres Brustkrebsdiagnostikums uPAR unterstützen. Curasight ist eine Ausgründung aus dem Kopenhagener Universitätsklinikum Rigshospitalet mit der Forschergruppe um Professor Andreas Kjaer. Eckert & Ziegler, vertreten durch seine Radiopharmaziesparte, wird sich dazu vor allem auf die Ausarbeitung und Validierung des pharmazeutischen Herstellungsprozesses konzentrieren und seine Isotopenlabore und weltweiten Infrastruktureinrichtungen für diesen Zweck einbringen. Das Management der präklinischen und klinischen Prüfungen dagegen verbleibt in Dänemark.

Eckert & Ziegler Konzernzentrale in Berlin-Buch
Eckert & Ziegler Konzernzentrale in Berlin-Buch
Quelle: Eckert & Ziegler

Für die Sachleistungen werden Eckert & Ziegler Zug um Zug Minderheitsanteile zuwachsen. Im geringen Maße beteiligt sich der Konzern auch finanziell. Hauptbeitrag zur Wertsteigerungen der Curasight bleiben allerdings die Erfahrungen mit den Fallstricken des Zulassungsprozesses und den besonderen Anforderungen im Bereich der Radiopharmazie.

„Viele internationale Medikamentenentwickler haben unsere Dienstleistungen bereits in Anspruch genommen. Darunter die Octreopharm Sciences GmbH, die ein Diagnostikum und Therapeutikum zur Behandlung neuroendokriner Tumore entwickelt, und die im vergangenen Jahr erfolgreich an das französische Pharmaunternehmen IPSEN verkauft wurde“, erklärt Dr. André Heß, Mitglied des Vorstands der Eckert & Ziegler AG und verantwortlich für das Segment Radiopharma. „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass sich beide Unternehmen hervorragend ergänzen werden“, ergänzt Morten Persson, CEO und Mitgründer von Curasight.

Die steigende Nachfrage nach nuklearmedizinischen Bildgebungsverfahren (PET/CT) und der Trend zur personalisierten Medizin führen dazu, dass immer mehr kleine, hochqualifizierte Medikamentenentwickler für Radiopharmaka auf den Markt drängen. Eckert & Ziegler verfügt über jahrzehntelange Expertise in der Isotopentechnologie, um diesen jungen Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Arzneimittel zu helfen. Dazu zählen die Nutzung der Isotopenlabore sowie die komplette Entwicklung von Herstellungs- und Prüfmethoden der Radiopharmaka (CMC) durch Eckert & Ziegler. 

Curasight hat ein Arzneimittel namens uPAR (Ga-68-NOTA-AE105) durch die klinische Phase I geführt, das als Ga-68 basiertes Radiodiagnostikum primär zur Diagnose von Brustkrebs verwendet werden soll. Bislang erfolgt häufig zur Abklärung des Befunds eine operative Entnahme und Untersuchung des Wächterlymphknotens. Am entnommenen Lymphknoten können Fachleute erkennen, ob der Tumor bereits metastasiert hat und Optionen für den weiteren Behandlungsverlauf ableiten. Das neue Arzneimittel soll zukünftig diese Biopsie in vielen Fällen überflüssig machen. Ziel der Entwicklung von Curasight ist es, mit einer PET-Untersuchung nicht-invasiv abzuklären, inwieweit sich im Wächterlymphknoten, aber auch andernorts Metastasen gebildet haben und dieser tatsächlich entfernt werden muss. Durch diese individuelle Diagnose könnten vielen Frauen mit Brustkrebs unangenehme Nebenwirkungen erspart bleiben und die Gesamtuntersuchungszeiten verkürzt werden.

Brustkrebs ist mit weltweit rund 1,7 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr die zweithäufigste Krebsform (WHO Weltkrebsbericht 2014). Allein in Deutschland erhalten jährlich rund 70.000 Frauen diese Diagnose.

An Curasight ist neben Eckert & Ziegler auch der größte dänische Frühfinanzierer SEED Capital Denmark beteiligt.

Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG, gehört mit rund 700 Mitarbeitern zu den weltweit größten Anbietern von isotopentechnischen Komponenten für Strahlentherapie und Nuklearmedizin.

Quelle: Eckert & Ziegler AG

03.02.2016

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