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BRK_2015

radiologia bavarica2015 15 von der Pathologie abgrenzen kann. Darü- ber hinaus sollten alle Anwender die dyna- mischen Untersuchungen beherrschen, eben jene Manöver, bei denen man beispielsweise durch Strecken oder Anziehen des Fußes das Sehnengleiten bestmöglich beobachten kann. Wichtig ist auch das entsprechende Hand- ling des Schallkopfes, um eine Sonopalpati- on durchführen zu können. Die Teilnehmer haben immer einen Ansprechpartner, der die korrekte Ausführung kontrolliert. Beim Deutschen Röntgenkongress waren die Kurse sehr beliebt und ich erwarte ein starkes Interesse gerade in der Kombinati- on von theoretischem und praktischem Teil. Sicherlich sind zuallererst muskuloskelettale Radiologen angesprochen, aber auch Rheu- matologen, Orthopäden, Unfallchirurgen und Sportmediziner können profitieren. Und nicht zu vergessen die Physiothera- peuten: Die Zusammenarbeit mit ihnen ist mir sehr wichtig. Stellen Sie auch neuere Untersuchungstechniken vor? Da lässt sich vor allem die Elastographie nen- nen. Dabei handelt es sich um ein noch relativ neuesVerfahren.WirhabeninInnsbruckviele Vorarbeiten auf dem Gebiet von Tendinosen dazu durchgeführt und das Verfahren auch hi- stologisch korreliert. Die Elastographie liefert sicherlich eine wichtige Zusatzinformation zu dengängigenUltraschallmethoden.Dazugibt es mittlerweile eine Reihe von interessanten Publikationen.IchbinderAuffassung,dasses sinnvollistzuüberprüfen,obeineSehneaufge- weichtistoderebennicht.Elastographiemisst bekanntermaßen die Steifigkeit des Gewebes; eine gesunde Sehne ist steif, eine aufgeweichte Sehne pathologisch. Die Achillessehne ist die „Paradesehne“ in der Sehnendiagnostik. Man muss sich vergegenwärtigen, dass die Achillessehne bereits 1980 sonographisch wissenschaftlich ausgewertet wurde. Seither haben sich viele Verbesserungen vom Power-Doppler bis zur Elastographie vollzogen, mit denen man heu- te etliche Zusatzaussagen treffen kann. Enthalten die Workshops einen praktischen Teil? Ja, die Workshops sind speziell für Anwender und es wird in kleinen Gruppen mit etwa fünf Teilnehmern am Normalprobanden geübt. Das Wichtigste ist, dass man die Standard- schnitte beherrscht und die Normalanatomie Von Wirbel bis Zeh zu den unteren Extremitäten bestreitet, hat auch zwei praktische Tipps: Erstens ist anato- misches Grundwissen gefordert! Wo setzt die Muskulatur an? Welche Funktion hat dieser Muskel? Wie wird er innerviert? Diese Fragen sollten bei der entsprechenden Untersuchung I n der traumatologischen Diagnostik ist die SonographieeinedererstenAnlaufstellenfür Verletzungen, die nicht den Knochen betref- fen“, erklärt Dr. Alexander Loizides, Oberarzt anderUniversitätsklinikfürRadiologiederMe- dizinischen Universität Innsbruck. Ob Muskel- faserrisse,Kapselverletzungen,Nervenläsionen oder Sehnenverletzungen – im muskuloskelet- talen Bereich leistet die Sonographie bei Trau- mapatienten ganze Arbeit. „In der Notfallmedizin muss es schnell ge- hen–undgenaudieseschnelleDiagnosekann dieSonographieliefern“,unterstreichtLoizides. Zum Beispiel bei der Quadrizeps-Sehnenrup- tur oder der Achillessehnenruptur ist die So- nographie die Methode der Wahl: Zum einen lässtsichdieLäsionproblemlosdarstellenund es kann abgeklärt werden, ob die Sehne kom- plett oder teilweise gerissen ist. Zum anderen bietet die Sonographie die Möglichkeit einer funktionellen Untersuchung: „Man kann die ExtremitätwährendderSonographiebewegen. Das ist mit keiner anderen Modalität mög- lich“, betont der Innsbrucker Radiologe. Bei der Achillessehnenruptur beispielsweise kann mittels funktioneller Sonographie festgestellt werden, ob die beiden Enden (Stümpfe) der Sehneadaptierenodernicht.Berührensichdie Stümpfe, kann konservativ behandelt werden. Adaptieren die Stümpfe hingegen nicht, wird meistens operiert. Ein weiterer wichtiger Aspekt der trauma- tologischen Begutachtung ist die Frage, ob ein Gelenksergussvorliegt.Wennjaunddieübrigen sonographisch beurteilbaren Regionen unauf- fällig sind, sollte ein weiteres bildgebendes Ver- fahren eingesetzt werden. „Knöcherne Struk- turen sind mit Ultraschall eher schwierig zu beurteilen“, weiß Loizides. Oberflächliche Kor- tikalis-Verletzungen könne man gut erkennen, fürdasInneredesKnochensistdieSonographie jedoch nicht die Methode der Wahl. „Aber bei allem anderen – Muskel, Sehnen, Faszien und Nerven – ist die Sonographie insbesondere in der akuten traumatologischen Diagnostik eine der wichtigsten Modalitäten.“ „Bei der Beurteilung peripherer Nerven ist die Sonographie die bildgebende Methode der er- stenWahlundwirdeswomöglichauchimmer bleiben“,bekräftigtLoizides.Möglichgemacht hat das die technische Entwicklung hochauf- lösender Schallköpfe in den vergangenen Jah- ren. Heutzutage werden Schallköpfe mit Fre- quenzen von bis zu 20 Megahertz eingesetzt, sodass auch winzigste Nervenäste beurteilt werdenkönnen:Eskanneruiertwerden,obder Nerv zum Beispiel bei einer komplexen Kno- chenfraktur oder einer Stichverletzung mit- verletzt ist, ob er komplett oder nur teilweise durchtrenntistoderobeingrößeresHämatom den Nerv komprimiert. Aber auch außerhalb der traumatologischen Notfallmedizin wird die Sonographie zur Beurteilung peripherer Nerven eingesetzt, nämlich bei Mono- oder Polyneuropathien, die sich in neurologischen Defizitenäußern.SolassensichetwadieKom- pressionssyndrome oder Neuropathien der unteren Extremitäten, vergleichbar mit dem bekannten Karpaltunnelsyndrom am Hand- gelenk, sonographisch sehr gut darstellen. Loizides,deraufdemKongressgemeinsammit anderen Experten einen Ultraschallworkshop  RIS/PACS Management System  Spracherkennung  KIS/RIS Integration, IHE, HL7  Teleradiologie  iAccess, web-based Dokument/Image exchange  Mobile-Devices (iOS, Android, Windows)  Telefon-Integration Lukassoftware Wiener Straße 58 8680 Mürzzuschlag, Austria Tel:+43 3852 49 644 office@lukassoftware.com www.lukassoftware.com UntereExtremitätenbeim Ultraschallganzoben Dr. Alexander Loizides ist Oberarzt und stellver- tretender Leiter der Abteilung für sonographi- sche Diagnostik, konventionelles Röntgen und Durchleuchtung an der Universitätsklinik für Radiologie der Medizinischen Universität Inns- bruck. Der in Meppen (Deutschland) geborene Radiologe, der in Innsbruck studierte und auch seine Facharztausbildung absolvierte, kann auf zahlreiche Originalpublikationen verweisen und ist Reviewer bei drei internationalen Fach- zeitschriften. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Sonographie des Bewegungs- apparates, die Sonographie des peripheren Nervensystems, ultraschallgezielte Schmerz- therapie und sonographische Tumordiagnostik. Abb. 1: B-Bild der rechten und linken Hüfte mit Darstellung eines Hüftgelenkergusses linksseitig Abb. 2: B-Bild einer normalen Achillessehne geklärtsein.„WennmannichtjedenTagdamit befasst ist, kann es sein, dass dieses Grundwis- sen nicht immer sofort greifbar ist“, weiß Lo- izides und rät, diese Wissenslücken nicht zu leugnen und sie bei Bedarf zu füllen, indem man einen Anatomieatlas zur Hand nimmt. Und zweitens empfiehlt er, sich bei den Ultra- schalluntersuchungen der Gelenke und Mus- keln an die Standardschnitte zu halten, die von der European Society of Musculoskeletal Radio­logy (ESSR) vorgeschlagen wurden. (www.essr.org/cms/website.php?id=/en/index/ educational_material.htm) Veranstaltungshinweis: Raum: Paracelsus Donnerstag, 1. Oktober 2015, 12:00–16:00 Uhr US Hands-on-Workshop – Untere Extremitäten A. Loizides, Innsbruck/Österreich ©MedizinischeUniversitätInnsbruck,DepartmentRadiologie Tel:+43385249644

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