8 RADIOLOGIEREPORTRUHR 2015 Interdisziplinär ... die sich dann im Stent ausbilden. Die primäre Offenheit bei diesen schwer- kranken Patienten nach Behandlung der poplitealen Bewegungssegmente kann nach einem Jahr bei circa 70 Prozent liegen. Und diese stellt offen- bareinerespektableOffenheitsratedar, wenn man bedenkt, dass es sich bei diesemKollektivummultimorbidePa- tienten mit hohem operativem Risiko handelt“, schildert der Radiologe. Im Bereich der Femoralarterien sieht die Revaskularisationsrate der Zielläsion bei den medikamentenbeschichteten Ballonkathetern viel besser aus als bei der herkömmlichen perkutanen trans- luminalen Angioplastie, wenn es sich um TASC-A- und -B-Läsionen han- delt. In Studien zeigten medikamen- tenbeschichtete Ballonkatheter eine Zielläsionrevaskularisationsrate von circa 20 Prozent versus 50 Prozent un- ter Anwendung eines herkömmlichen Ballonkatheters. Wenn also ein nicht beschichteter Ballon genutzt wird, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dieses Gefäßsegment nochmal behan- delt werden muss. Es ist aber sinnvoll, anhand größerer Patientenkollektive und mit prospektiv randomisierten Studien diese Ergebnisse weiter zu un- termauern.Dasgiltinsbesondereauch für die Behandlung längerer Läsionen (TASC C und D), für die es bislang überhaupt keine Evidenz gibt. Weitere Unmet Needs, die zu- künftig in Studien behandelt wer- den sollten, sind die Behandlung der Unterschenkelarterien und der Beu- gesegmente der Arteria poplitea mit medikamentenbeschichteten Ballon- kathetern. Außerdem fordert Prof. Dr. Kickuth Studien zur Behandlung von schweren Kalzifikationen mit Athe- rektomiesystemen und medikamen- tenbeschichteten Ballons, denn hier wisse man, dass eine Therapie mit medikamentenbeschichteten Ballons allein nicht allzu wirksam ist, da das Medikament plaquebedingt nicht ef- fektiv genug in die Gefäßintima ein- wirken kann. Wünschenswert sind außerdem pAVK-Studien mit Fokus auf die periinterventionelle Throm- bozytenaggregationshemmung, die sich bisher nur an die kardiologische Daten anlehnt. „Das sind unsere zu- künftigenAufgaben,dieunbedingtin Betracht gezogen werden müssen, um verbesserte Datenlagen bezüglich der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit zu erhalten. Nur sowirdesmöglichsein,zukünftigeine individuell auf den Patienten ausge- richtete Therapie anbieten zu können.“ Benutzerfreundlich und leistungsstark zugleich. Universal Viewing | Image Sharing | Advanced Visualization | Interoperability TeraRecon,iNteract+,ViewerFirst,MorphableViewer,ComponentizedPACS,AquariusNet,AquariusWorkstationVolumePro,Aquarius,iNtuition, iNteract+undalle jeweiligenLogossindentwedergeschützeMarkenoderMarkenvonTeraRecon,Inc.derVereinigtenStaatenund/oderandereLänder. Copyright©2015TeraRecon,Inc.AlleRechtevorbehalten.101315AQ-A/EH-H1 i n f o @ t e r a r e c o n . c o m | w w w . t e r a r e c o n . c o m | + 4 9 6 9 9 5 1 0 3 5 2 0 dochsind“,betontMielkeunderklärt: „Die unterschiedliche Sprache liegt an der Sichtweise auf die Dinge. Wir als Radiologen haben anatomisch unser 3-D-Konzept. Der Neurochirurg hat einen ganz anderen Zugang im Blick- winkel seiner OPs und so entsteht ein anderer anatomischer Blick, der wie- derum zu einer anderen Sprache führt, zu einem anderen Erkennen der phy- siologischen Gegebenheiten und einer anderen Codierung der Anatomie.“ So wird auch dieses Jahr wieder über den eigenen Tellerrand hinausge- blickt und die 50 Teilnehmer werden nach dem einführenden theoretischen Teil genügend Möglichkeiten bekom- men, im Dialog ihre Sichtweise der Dinge kritisch zu hinterfragen. „Der Workshop wird mehr praktisch, denn wissenschaftlich angelegt, wie schon in den vergangenen Jahren“, betont Mielke, „der letztjährige Workshop war wirklich überaus erfolgreich, ist gut aufgenommen worden und wir hatten einen sehr langen Nachgang in der Diskussion.“ Aus diesem Grund ist es wohl auch von Vorteil, dass der Workshop die letzte Session am Frei- tag darstellt, denn in den vergangenen Jahrenwurdeaufgrundderangeregten DiskussionendieZeitreichlichüberzo- gen, wie Eckhart Mielke sich erinnert. W ie in den beiden Vorjahren wird es auch 2015 einen Niedergelassenen-Workshop geben, dieses Jahr mit dem Schwerpunkt Neurochirurgie. „Mit Frau Professor Schmieder ist es uns ge- lungen, die Ordinaria für Neurochi- rurgie der Ruhruniversität Bochum zugewinnen“,sagtDr.EckhartMielke von der Gemeinschaftspraxis Radiolo- gieIserlohn,derdenWorkshopzusam- men mit Dr. Becker von der Radiolo- gie Herne leitet. „Ich schätze Professor Schmieder als exzellente Neurochi- rurgin,diegleichzeitigihrWissensehr gut vermitteln kann. Vor dem Hin- tergrund ihrer Funktion als General- sekretärin der Deutschen Wirbelsäu- lengesellschaft ist sie für unser Thema der ideale Gesprächspartner. Wir wer- den zusammen sicherlich einen span- nenden Workshop gestalten“, freut sich Dr. Mielke. Und so wird sich der Workshop dieses Jahr in einem Teil auf die Lendenwirbelsäule fokussieren und im zweiten Teil mit der Halswir- belsäule beschäftigen. „Wir werden die gängigen Klassifikationen prä- sentieren, mit denen wir als Nieder- gelassene arbeiten, und dann anhand von Fallbeispielen in den Dialog mit Professor Schmieder treten“, verrät Mielke. Nur so ergebe sich einmal Gelegenheit zu erfahren, mit welcher Denkweise die Neurochirurgin an die BefundeherangeheundwasimDetail aus der neurochirurgischen Perspekti- ve wichtig sei. „Wir wollen für unsere tägliche Arbeit ganz praktisch orien- tierte Informationen aus der Diskus- sion herausziehen, um eine Synchro- nisierung unserer Gedankenwelten zu erreichen“, so Eckhart Mielke. Seiner Meinung nach lehrt die Erfah- rung, dass der Blick aus der Perspek- tive des niedergelassenen Radiologen manchmal nicht ausreicht und sich in einigen Teilbereichen von dem Blick des Klinikers auf die Befunde unter- scheidet. So steht der niedergelassene Spezialist immer wieder vor der Auf- gabe, Befunde liefern zu müssen, die der Kollege im Krankenhaus für die weitere Diagnostik benötigt. „Es ist unser Anspruch, dass wir nicht nur Bildmaterial liefern, sondern Befunde, die alle relevanten Informationen ent- halten“, betont Mielke. Häufig unterscheiden sich die Per- spektiven der Niedergelassenen von denen der Kliniker. „Es ist immer wieder überraschend festzustellen, wie unterschiedlich unsere Sprachwelten Befunderichtig mitteilenDer Niedergelassenen- Workshop Dr. Eckhart Mielke ist in Hagen geboren. Er studierte an der Ruhruniversität Bochum und war ein Jahr lang Assistenzarzt in der Neurochirurgie am Knappschafts- Krankenhaus Bochum, bevor er 2002 innerhalb des Klinikums in das Institut für Diagnostische Radiologie, Neuroradiologie, Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin wechselte. 2006 absolvierte er sei- ne Facharztprüfung und wurde ein Jahr später zum Funktionsoberarzt ernannt. Die Zusatzbezeichnung Neuroradiologe erlangte er 2008 und wurde im gleichen Jahr Oberarzt, seit 2009 zuletzt in leitender Position. Anfang 2010 wurde Dr. Mielke Partner der Gemeinschaftspraxis Radiologie Iserlohn. Veranstaltungshinweis: Raum: Tagungsraum 3 Freitag, 30.10, 15:45 Uhr Bandscheibenvorfälle und Stenosen der Lendenwirbelsäule Freitag, 30.10, 16:30 Uhr Bandscheibenvorfälle und Stenosen der Halswirbelsäule Vorsitz: E. Mielke, Iserlohn/ K. Schmieder, Bochum Session: Niedergelassenen- Workshop: Bildgebung im Dialog mit dem Neuro- chirurgen Der Bandscheibenvorfall ist zentrales Thema beim Workshop. i n f o @ t e r a r e c o n . c o m | w w w . t e r a r e c o n . c o m | + 496995103520