19RADIOLOGIEREPORTRUHR 2015 onkologie S tatistisch gesehen überleben nicht einmal 15 Prozent der Patienten mit einem operierten Pankreaskarzinom die ersten fünf Jahre. Diese entmutigende Pro- gnose sollte Radiologen dazu ermuti- gen, die Bauchspeicheldrüse noch ge- nauer unter die Lupe zu nehmen und ihr Augenmerk auch auf kleinere Ver- änderungen zu legen. Welche das sein können, darüber informiert die dies- jährigeSessionzurPankreasdiagnostik auf dem RadiologieKongressRuhr un- terdemVorsitzvonProf.Dr.Johannes Weßling, Leiter der Klinik für Radio- logie am Clemenshospital in Münster. Zunächst jedoch wird mit Prof. Dr. WaldemarUhl,DirektorderKlinikfür AllgemeinundViszeralchirurgieamSt. Josef-HospitalinBochum,derChirurg seine Anforderungen an den radiolo- gischenBefundbeiderDiagnostikund Beurteilung von Pankreastumoren darlegen. Dazu zählt neben der rich- tigenArtdiagnoseunteranderemauch die Beantwortung der Frage nach der möglichenResektabilitäteinesTumors. Diese wiederum hängt zum einen von dem Vorhandensein etwaiger Fernme- tastasen an Leber oder Bauchfell ab, zum anderen aber auch vom Tumor- befall einzelner Oberbaucharterien: „Die systematische Beurteilung der Ar- teria mesenterica superior, des Trun- cus coeliacus und der Arteria hepatica communis sind entscheidend für die Möglichkeiten einer operativen Tumo- rentfernung. Liegt bereits eine eindeu- tige Infiltration vor, ist der Tumor als onkologisch nicht sinnvoll resektabel einzustufen. Besteht lediglich ein Tu- morkontakt,entscheidetüblicherweise der Chirurg interoperativ, ob eine Re- sektionmöglichistodernicht“,erklärt Prof. Weßling. Prof. Dr. Thomas Lauenstein, stell- vertretender Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen, berichtet in seinem Vortrag ‚Diagnostik solider Pankreastumoren‘ über die Schwierig- keiten und Herausforderungen, die die Früherkennung des Pankreaskar- zinoms an die medizinische Bildge- bung stellt. Bei den Vorträgen zu den soliden und den zystischen Pankreastumo- ren steht speziell die Detektion und Differentialdiagnose der Tumoren im Mittelpunkt. Schon ältere Studien aus Japan konnten zeigen, dass die 5-Jah- res-Überlebenschancen der Patienten auf knapp 90 Prozent hochschnellen, wenn die Tumorgröße bei Detektion unter einem Zentimeter liegt. Die Fra- ge an die Radiologen lautet hier: Ab welcher Größe können solide Tumore erkanntwerdenundwelcheindirekten Wirkt natürlich. Macht scharf. • Einziges Produkt für orale MRT-Anwendungen – insbesondere bei der MRCP • Angenehm einzunehmen – auch für Kinder geeignet • Gute Bildgebung – ausgezeichneter Kontrast b·e·imaging·gmbh Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 8-10 D-76534 Baden-Baden Tel.: +49 72 23 96 69-70 www.bendergruppe.de Besuchen Sie uns: Radiologie Kongress Ruhr 29. – 31. Oktober 2015 7415_AZ_Lumivision_RadiologieReportRuhr_A4 15.09.15 15:09 Seite 1 PankreasdiagnostikDie Zeichen richtig deuten Seit 2013 leitet Prof. Johannes Weßling die Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie des Clemenshospitals in Münster. Zuletzt war er als stellvertretender Direktor am Insti- tut für Klinische Radiologie des Universitätsklinikum Münster tätig. 2013 erhielt er von der Deutschen Röntgengesellschaft den Friedrich-Wachsmann-Preis für Fort- und Weiterbildung. Er ist seit 2014 im Vor- stand der Arbeitsgemeinschaft (AG) Abdominal- und Gastrointestinaldiagnostik der Deutschen Röntgenge- sellschaft (DRG). MSCT mit „curved-MPR“: Kleines hypervaskula- risiertes Insulinom im Pankreasschwanz. Tel.: +4972239669-70 7415_AZ_Lumivision_RadiologieReportRuhr_A4 15.09.1515:09 Seite 1