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RRR 2015

14 RADIOLOGIEREPORTRUHR 2015 RÖNTGEN um ein dreidimensionales Bild aus zweiProjektionenimKopfzusammen- zusetzen und die richtigen Schlüsse zu ziehen“, so Heuser und weiter: „Und da fehlt es inzwischen manchen Nach- wuchsradiologen schlichtweg an Er- fahrung.“ Gründe für diese Entwicklung sieht Heuser vor allem im bestehenden Ärztemangel und in dem oft sehr hek- tischen Krankenhausalltag. „Die Kol- legen müssen schnell ‚mal eben‘ mit den Untersuchungen fertig werden. Früher hatte man noch die Gelegen- heit, die Aufnahme mal eine Stunde liegen zu lassen, um in Büchern nach- zuschlagen oder einen erfahreneren Kollegen zu fragen. Das ist heute mei- stens nicht mehr möglich.“ Doch es gibt noch mehr Probleme: „Die Nach- wuchsradiologen stürzen sich heute hauptsächlich auf die Schnittbild- verfahren und schauen dank Social- Media-Zeitalter nicht mehr so gern in Bücher.“ Das ist umso bedauerlicher, als es beim konventionellen Röntgen einen riesengroßen Erfahrungsschatz undNachschlagewerkegibt,mitderen Hilfe man Normvarianten von krank- haften Varianten unterscheiden kann.“ … und den Patienten anschauen hilft DamitsichdieseSituationbessert,sind laut Heuser in den vergangenen zehn Jahren die Trainingsangebote für die angehenden Radiologen sehr stark ausgebaut worden. So gibt es auf dem RadiologieKongressRuhr zahlreiche Angebote für (angehende) Radiologen. „Dabei handelt es sich um curricular aufgebaute Fortbildungsveranstal- tungen.Siewerdenvonausgewiesenen wissenschaftlichen Experten geleitet undbieteneineguteGelegenheit,Wis- senslücken aufzufüllen.“ Prof. Heuser, der sich um die Nach- wuchsförderung verdient gemacht hat und dem diese Form der Weiterbil- dung eine ausgesprochene Herzensan- gelegenheit ist, gibt deshalb abschlie- ßend auch zwei sehr pragmatische Ratschläge für den Nachwuchs: „Ein Röntgenbild muss analysiert werden und junge Radiologen müssen diese Bilder systematisch anschauen, Mus- ter erlernen und Nachschlagewerke nutzen. Sie dürfen nicht nur den Kno- chen im Blick haben, sondern auch die umgebenden Weichteile.“ Und: „Ich empfehle jedem wärmstens, den Patienten genauer anzuschauen und so den klinischen Bezug herzustellen. Denn wenn ich weiß, wo es weh tut, betrachte ich die entsprechende Stelle auf dem Röntgenbild und finde meis- tens auch schnell das Problem.“ D er erste Schritt zur Diagnose eines Knochenbruches besteht auch heute noch häufig in der Erstellung eines konventio- nellen Röntgenbildes, „weil konven- tionelles Röntgen im Krankenhaus wie in der Praxis schnell verfügbar ist“, sagt Prof. Dr. Lothar Heuser, emeritierter Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nu- klearmedizin am Universitätsklini- kumBochum-Langendreer.Indiesem Fall sind dann die Kollegen im Vorteil, die ein Röntgenbild auch sicher lesen können. Das klingt selbstverständ- lich, allerdings weist der erfahrene Radiologe darauf hin, dass dem ra- diologischen Nachwuchs inzwischen zunehmend die Erfahrung fehle. Eine konventionelle Röntgenaufnah- me wird heute in jeder Institution als erste Maßnahme in der Knochendi- agnostik durchgeführt, denn sie hat weniger Strahlenexposition als die CT und ist auch kostengünstiger. Je nach Komplexität des Traumas oder in be- stimmtenKörperregionenwieSchädel, Wirbelsäule, Gelenk etc. kommt ent- weder primär oder im zweiten Schritt dieComputer-oderKernspintomogra- phiezumEinsatz.DieseMethodenlie- ferndannmeistdiegewünschteSicher- heit. „Weil die CT-Bilder dreidimensi- onalrekonstruiertwerdenkönnenund dann nicht nur die Diagnose, sondern auch die Voraussetzungen für die Be- handlung liefern“, sagt der Radiologe. GehtesaberumdiestrukturelleVerän- derung der Knochen, ist die Kernspin- tomographie die Methode der Wahl, denn hier wird erkannt, was sich im Knochenmarksraum abspielt. Insbe- sondereStressfrakturenkönnendamit früher und besser diagnostiziert wer- den. Diese werden auch Marschfrak- turgenannt,eineBezeichnung,diesich auf Erfahrungen von Soldaten bezieht, die sich Frakturen durch lange Mär- sche zuzogen. Heute treten sie insbe- sondere bei Freizeitsportlern und auch Kindernauf,dieschonimjungenAlter Leistungssport treiben. Röntgenbilder im Kopf zusammensetzen … Ein konventionelles Röntgenbild ist eine zweidimensionale Projektions- aufnahme, das heißt, ein dreidimensi- onaler Körper projiziert sich auf einen zweidimensionalen Detektor, das ge- samte Objekt wird auf einer Fläche dar- gestellt. „Ein Radio- logebenötigtfolglich einiges Training, Konventionelle Knochendiagnostik„Der Nachwuchs soll in Bücher schauen“ Prof. Dr. Lothar Heuser leitete bis zu seiner Emeritie- rung im Jahr 2012 das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Bochum- Langendreer und ist damit erster radiologischer Lehrstuhlinhaber im Rahmen des Bochumer Modells. Prof. Heuser war an der Entwicklung der Perfusions- CT und der Gründung vom RadiologieKongressRuhr im Jahr 2007 maßgeblich beteiligt. Veranstaltungshinweis: Raum: Tagungsraum 1 + 2 Donnerstag, 29.10.2015, 14:00 Uhr Vorsitz: Lothar Heuser, Bochum Session: Konventionelle Knochendiagnostik für den radiologischen Nachwuchs Zeit für Sicherheit ulrich medical® Kontrastmittelinjektoren Stand 15 www.ulrichmedical.com RadiologieReportRuhr_210x148 m_R1-0.indd 1 14.10.2015 14:23:49 Das Bild zeigt eine Aufnahme der Iliosakral- Gelenke. Es handelt sich um ein typisches Bild der „bunten Iliosakral-Arthritis“ bei Morbus Bechterew. Impressum Herausgeber: Deutsche Röntgengesellschaft e.V., Ernst-Reuter-Platz 10, 10587 Berlin Verlag: EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH Theodor-Althoff-Str. 45 D-45133 Essen, Tel.: +49 201-87126851 www.healthcare-in-europe.com Geschäftsführung: Daniela Zimmermann Redaktion: Brigitte Dinkloh, Karoline Dobbert-Laarmann, Nina Keil, Sascha Keutel, Meike Lerner, Marcel Rasch Chefin-vom-Dienst: Sylvia Schulz Medienberatung: Ralf Mateblowski Anzeigenverwaltung: Janka Hoppe Druck: Margreff Druck + Medien GmbH, Essen ©2015 EUROPEAN HOSPITAL Verlags GmbH RadiologieReportRuhr_210x148 m_R1-0.indd 114.10.201514:23:49 Tel.: +49201-87126851

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