7RADIOLOGIEREPORTRUHR 2015 ... und Interdisziplinär einen speziell konzipierten Stent, der als Vessel Mimatic Implant bezeich- net wird, eingesetzt und damit sehr gute Ergebnisse erzielt, die bereits publiziert wurden. Dieser Stent ist selbstexpandierend, hat eine vierfach höhere Radialkraft als andere Stents, eine hohe Flexibilität, eine hohe Stra- pazierfähigkeit und eine hohe Konfor- mität. Zudem ist die chronisch nach außen gerichtete Kraft sehr niedrig, was offenbar zu einer gemäßigten Rate an Restenosen führt. „Deshalb kann man diesen Stent sehr gut in den gebeugten Segmenten 1 und 2 der Arteria poplitea einsetzen, in de- nen exzessive mechanische Kräfte wie Torsion, Flexion, longitudinale Extension und Kompression wirken. BisvorwenigenJahrenhatmanStents in diesen Segmenten nur in absoluten Bail-out-Situationen eingesetzt, um das technische Ergebnis nach per- kutaner transluminaler Angioplastie zu sichern. Heutzutage bekommen wir viele Patienten zugewiesen, die eben genau in diesen arteriellen Be- wegungssegmenten Okklusionen be- ziehungsweise Stenosen aufweisen“, erklärt Prof. Dr. Kickuth. Der Fokus der Behandlung in Würzburg liegt auf Patienten mit pe- ripherer arterieller Verschlusskrank- heit (pAVK), die an einer chronisch kritischen Extremitätenischämie lei- den, also entweder Ruheschmerzen beklagen oder aber Ulzerationen am Fuß aufweisen. Eher zurückhaltend ist man bei der endovaskulären Be- handlung von Patienten, die an ei- ner Klaudikation, der sogenannten Schaufensterkrankheit, leiden. Nach den Leitlinien ist hier einer konserva- tivenTherapiezunächstderVorzugzu geben und nur wenn diese Maßnah- men ergebnislos bleiben oder wenn die Lebensqualität erheblich einge- schränkt ist, kann auch bei diesen Pa- tienten eine perkutane transluminale Angioplastie gegebenenfalls mit Stent- versorgung zur Anwendung kommen. Interdisziplinäre Zusammenarbeit Dabei sollte es für den Patienten un- erheblich sein, ob er von einem Inter- ventionellen Radiologen, Gefäßchi- rurgen oder Angiologen behandelt wird. Generell sollte die Behandlung durch die Disziplin erfolgen, die in dem jeweiligen Umfeld die beste Ex- pertise aufweist. An der Universität Würzburg besteht eine enge interdis- ziplinäre Zusammenarbeit mit den Gefäßchirurgen dergestalt, dass alle Behandlungskonzepte interdisziplinär im Team abgesprochen werden. Dies betrifft gerade auch Behandlungsstra- tegien, die dann im Hybrid-OP von STRESSkann so entspannend sein. Accutron® MR3! Integrierte Infusionspumpe! Kabellos & 3-Tesla-tauglich! Innovation – Made in Germany! Kontrastmittelinjektoren und Verbrauchs- material für CT, MRT und Angiographie Hauptstr. 255 · D-66128 Saarbrücken Infos unter: www.medtron.com Der Spezialist für Stress-MRT! EH_Radiologica_Bavarica_1-1_Seite_MR3.qxp_Anzeige 17.09.15 10:20 Seite 1 Interventionellen Radiologen und Gefäßchirurgen gemeinsam vorge- nommen werden. Hilfreich sind dies- bezüglich klare Absprachen. Kickuth: „Das Spektrum der Radiologen um- fasst alle arteriellen und venösen ge- fäßeröffnenden wie auch -verschlie- ßenden Eingriffe, Kombinationsein- griffe aus Operation und endovasku- lärer Therapie werden zumeist von den Gefäßchirurgen alleine, oder in bestimmten Fällen mit uns gemein- sam durchgeführt.“ Offenheit der Stents und „Unmet Needs“ Die Offenheit der Stents nach der Im- plantation wird von mehreren Fak- toren beeinflusst, auch davon, wie krank das behandelte Patientenkollek- tiv ist. In Würzburg werden viele Di- abetiker therapiert, die zum Teil auch unter einer terminalen Niereninsuffi- zienzleiden.„BeidiesenPatientenliegt es auf der Hand, dass es aufgrund sich ausbildender neointimaler Hyperpla- sienauchzuerneutenStenosenkommt, 4 5 Abb. 4: Situation nach Stentimplantation zur Sicherung des technischen Resultats. Abb. 5: Eine Funktionsaufnahme zeigt eine zufriedenstellende Perfusion vor allem in den rekanalisierten Beugesegmenten 1 und 2 der Arteria poplitea. Veranstaltungshinweis: Raum: Congress-Saal Donnerstag, 29.10.2015, 14:45 Uhr Update: Interventionen an den peripheren arteriellen Gefäßen Ralph Kickuth, Würzburg Session: Interventionen EH_Radiologica_Bavarica_1-1_Seite_MR3.qxp_Anzeige 17.09.1510:20 Seite 1 45