Techniken für ein eigenständiges Leben Daheim

Trotz der Einschränkungen, die ein hohes Alter mit sich bringt, eigenständig und selbstbestimmt leben: Der Kombination modernster Technik, Pflegedienstleistung und Hilfpersonal macht dies möglich. Die geschickte Verbindung von Pflegedienstleistungen, Hilfspersonal und moderner Technik bietet vielfältige Chancen, derartige neue Wohnkonzepte und Versorgungsmodelle zu realisieren. Dieses hochaktuelle Thema greift der 3. REHACARE-Kongress mit dem Motto "Wohn(t)raum - Selbstbestimmtes Wohnen mit Service und Technik in allen Lebensphasen" auf.

Photo: Techniken für ein eigenständiges Leben Daheim

Als Kompetenzzentrum für Gesundheits- und Pflegetelematik gestaltet und moderiert die ZTG Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen GmbH die zweite Vortragsreihe, bei der es speziell um „Rehabilitation und Pflege zu Hause: Technik für den Menschen“ geht.
Experten erörtern anhand praktischer Anwendungen die Frage, wie Pflege und Rehabilitation zu Hause unterstützt werden können und zeigen auf, was heute und auch in Zukunft möglich sein wird: Aus dem Bereich aktueller telemedizinischer Projekte stellt Dr. Matthias Grün (Helios Kliniken Ambrock, Hagen) ein computergestütztes Lernen zu Hause vor, das gezielt für Patienten mit Sprachproblemen in Folge eines Schlaganfalls eingesetzt wird (Projekt „EvoCare“). Jörg Pelleter von der Deutschen Stiftung für chronisch Kranke beschreibt ein innovatives Versorgungskonzept, das bedarfsorientierte telemedizinische Betreuung für Herz- und Asthmapatienten ermöglicht.
 
Das Zukunftsszenario des intelligent gesteuerten Robotorarms verspricht Patienten mehr Eigenständigkeit und Lebensqualität. In diesem High-Tec-Bereich werden seit den 1990er Jahren von deutschen und internationalen Forschergruppen sogenannte Brain-Computer-Interfaces entwickelt. Sie zielen auf eine komplexe technische Assistenz, die auf der Verbindung von Technologie und Biosignalen beruht. Dadurch wird Hilfe im Alltag zum Beispiel für Patienten mit schweren Lähmungserscheinungen oder Erkrankungen wie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) vorstellbar. Noch befinden sich solche Technologien zwar im Stadium der Grundlagenforschung. Doch sie sind bereits in den Klinischen Leitlinien zur Behandlung der Amyotrophen Lateralsklerose der EALSC (European ALS Consortium) und EFNS (European Federation of Neurological Societies) 2008 empfohlen worden. Prof. Dr. Axel Gräser (Universität Berlin) stellt im Rahmen des zweiten Kongressteils der Messe einen Unterstützungsroboter bei Lähmungserkrankungen vor und vermittelt an diesem heute mögliche Anwendungen – aber auch aktuelle Grenzen solcher Technik.
 
Besondere Berücksichtigung beim Einsatz neuer Technologien für die individuelle Gesundheit müssen datenschutzrechtliche und ethische Aspekte finden. Dies ist bei telematischen Anwendungen immer der Fall, sobald persönliche Daten der zu pflegenden oder der zu betreuenden Personen gespeichert oder über ein Computernetzwerk versendet werden. Eric Wichterich (ZTG GmbH) thematisiert im Kongressprogramm unter dem Titel „Kein unmöglicher Spagat – intelligente Betreuung bei Wahrung der Privatsphäre“ datenschutzrechtliche Anforderungen in der Umsetzbarkeit intelligenter technikunterstützter Betreuungskonzepte.
 
Besonders spannend für Dienstleister und Pflegepersonal sind Technologie-Ansätze, die unmittelbaren Nutzen für den Arbeitsalltag mit sich bringen. Effizienzsteigerung und eine Verbesserung von Abläufen werden möglich, wenn Pflegeprozesse komfortabel mit Computertechnologien dokumentiert und begutachtet werden. Prof. Dr. Elke Hotze (Fachhochschule Osnabrück) präsentiert Möglichkeiten und Grenzen im Einsatz von Telemonitoring-Anwendungen in der Pflegegutachtung.
Bei allen Ansätzen geht es darum, die Pflege und Behandlung im Wohnumfeld des Patienten für alle Beteiligten zu erleichtern.

 

12.10.2008

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