Wie Ärzte sich informieren
Medizinisches Wissen wächst heute so schnell, dass Ärzte kaum in der Lage sind, diese Flut von Erkenntnissen zu verarbeiten. Von den täglich auf sie einwirkenden Informationen nehmen Menschen mehr als 98 Prozent gar nicht wahr.
Das Informationsverhalten von Ärzten und inwieweit es die Sicherheit ihrer Patienten beeinflusst, ist Thema des bevorstehenden Herbstsymposiums der Korporativen Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) am 21. Oktober 2009 in Wiesbaden.
Zunehmende Spezialisierung der Medizin führt einerseits zu einem Zuwachs an Wissen. Andererseits erschwert sie den Überblick. „Insbesondere Internisten stehen hier vor einer schwierigen Aufgabe“, sagt Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich, Vorsitzender der DGIM aus Regensburg. Denn sie behandeln Patienten mit verschiedensten gesundheitlichen Problemen. Neue medizinische Entwicklungen angemessen zu beurteilen, sei jedoch ausschlaggebend für eine erfolgreiche internistische Praxis, so Professor Schölmerich. Dies setze voraus, dass Internisten sich regelmäßig informieren und die wichtigsten Entwicklungen in allen Feldern der Inneren Medizin kennen. Der dafür nötige regelmäßige Austausch mit Kollegen ist jedoch nicht immer ausreichend gegeben.
Auch deshalb greifen Ärzte immer häufiger auf elektronische Medien zurück. Denn im Alltag gilt es, schnell Zugang zu speziellen aber auch umfassenden Informationen zu bekommen. Welche Rolle dabei Best practice-Empfehlungen oder Leitlinien spielen, wie die ärztliche Fortbildung darauf eingeht und mit welchen Neuheiten Informationsanbieter wie Verlage dies aufgreifen, diskutieren Experten aus Gesundheitswesen, Medizin, Pharmaindustrie und Wirtschaft im Rahmen des Herbstsymposiums der DGIM zur Frage „Mehr Patientensicherheit durch bessere Arztinformation?“ und einer anschließenden Pressekonferenz.
16.10.2009