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Garmisch2015

8 MR 2015 Garmisch kleine Nachhilfe Um das Maß voll zu machen, läuft auch noch alles gleichzeitig und mit niedrigem Querschnitt ab: es gibt wenig Fläche und Volumen für so viele Prozesse. Um der Lage einigermaßen Herr zu werden, gruppiert man die Strukturen in Räume ein, ähnlich wie bei einem Bauplan für ein Haus. Die Raumwände entsprechen im Hals den Fas- zien, die die Grenzlinien zwischen den ein- zelnen Spaces markieren. Das klingt enorm kompliziert … Ist es auch. Viele, vor allem die nicht auf HNO-Radiologie spezialisierte Radiolo- gen, tun sich schwer, diese Räume zu lo- kalisieren, weil sie eben nicht rechtwinklig aufeinander liegen, wie bei einem Hausplan, sondern ineinander verschachtelt und ver- stülpt sind. Die Faszien-Struk- turen erkennt nur, wer sich gut auskennt. Der ganze Bereich sieht auf den ersten Blick aus wie eine furchtbar verwirrende Landkarte. Doch ist es umso wichtiger, die Läsionen den richtigenRäumenzuzuordnen, da man ansonsten die falsche Diagnose stellt. Was bedeuten diese Sisyphos- Strukturen für die Diagnostik? DieDifferentialdiagnosensind unterschiedlich, je nach dem in welchem dieser Räume ich mich befin- de. Wichtig ist zu wissen, welche Pathologie vorliegt, weil Tumore unterschiedliche Aus- breitungswege gehen. In manchen Räumen droht eine Ausbreitung von Tumoren oder Infektionen nach intrakraniell, in anderen nicht. Dafür haben andere wiederum Ver- bindungen zum Mediastinum, durch etwas, das passenderweise „Danger-Space“ heißt und einer Art Verbindungstür in das Me- diastinum hinein ist, die es Tumoren oder Infektionen ermöglicht, sich mediastinal auszubreiten. Kennt man diese Wege nicht, wirdmandieseProzesseübersehenund/oder falsch bewerten.  Einer beträchtlichen Anzahl an Radiologen jagt die Bildgebung im Kopf-Hals-Bereich Angst ein. Denn dieses Gebiet wird in der Radiologie selten ‚geübt‘ und ist zudem äußerst filigran und kleinteilig. Wie man sich im Hals orientiert und zurechtfindet, fällt vielen nicht leicht, mutmaßt Prof. Dr. Birgit Ertl-Wagner, Leiterin des Bereichs Magnetresonanztomographie, Institut für Klinische Radiologie, Klinikum Großha- dern,LMU.ImInterviewmitdieserZeitung beschreibt sie die Schwierigkeiten und hat sich außerdem die Mühe gemacht, eine Art Google Map der wichtigsten „Spaces“ in der HNO-Radiologie zusammenzustellen. Was ist so schwierig an der HNO-Radiologie? In der Radiologie und auch in der Chirurgie des Kopf-Hals-Systems unterscheidet man im Halsbereich unterschiedliche Räume (‚Spaces‘).Dassindvoneinanderabgegrenzte Bereiche unterschiedlicher Größe und unter- schiedlichen Inhalts im Hals, die einen to- pographischen Zusammenhang haben und in der Regel von einer Faszienkomponente umgeben sind. Der Hals und besonders die Kopf-Hals-Bildgebung jagen Radi- ologen auch deshalb Angst ein, weil der Mensch in seinem Querschnitt an dieser Stelle so schmal ist, wie sonstnirgends.Alledortvorhandenen Strukturen und alles was „hindurch- laufen“ muss, sind auf engsten Raum gepackt.Unddaläuftsoeinigesdurch, vonuntennachobenundumgekehrt: alles, was das Gehirn versorgt – arte- rielles und entsorgt-venöses Blut, das Rückenmark, die Wirbelsäule. Wir finden zusätzlich eine sehr komplexe Haltungsmuskulatur vor, die die für den Hals typische flexible Haltung und Wendung erlaubt. Und Atmung und Ernährung gehen auch noch durch den Hals. wickelt. Die Praxis im Oberland war eine der ersten Einrichtungen, die das medavis RIS in Kombination mit ihrer Tätigkeit am Krankenhaus eingesetzt haben. Dr. Roland Scheck, der damals frisch von der Universi- tät kam, nutzte die Anfangsphase, um selbst Ideen und Funktionalitäten in die Soft- ware miteinfließen zu lassen. „Ich wollte vor allem unseren Workflow optimieren, ei- nen reibungslosen Arbeitsablauf im System abbilden, um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren.“ Die größte Schwierigkeit bestand darin, die Arbeitsabläufe des Sekretariats am Empfang mit der Radiologie Assistenz, die ihren Arbeitsplatz im hinteren Bereich der Praxis bei den Behandlungsräumen hat, zu synchronisieren und die Kommunikati- on zu verbessern. Die MTRA sollte auto- matisch einen Patienten von der Station in die Behandlungsräume der Praxis bestellen können, um ihn zu untersuchen. Das Se- kretariat am Empfang wiederum sollte den Patienten so lotsen können, dass er mit den richtigen Informationen zur richtigen Uhr- zeit beim richtigen Behandlungsplatz auf- taucht. „Wir wollten nicht über Lautspre- cherkommunizieren,weildasdasAmbiente zerstört. Und eine elektronische Alternative war im medavis System nicht vorgesehen“. Die Firma hat hierfür dann eigens ein zu- sätzliches Feld programmiert. Dr. Scheck: „Das wurde damals für uns eingerichtet und ist noch heute ein ganz wichtiges Tool in unserem Arbeitsablauf.“ Trotz der zunehmenden Anzahl von An- wendern reagiert medavis heute noch so fle- xibel auf die Wünsche seiner Kunden wie damals. Viele Innovationen werden inzwi- schen vierteljährlich nach Bestehen der Qua- litätssicherung in das System aufgenommen. „Wir haben sicherlich die für uns relevanten und auch von uns ausgehenden Hauptent- wicklungen in den ersten Jahren zusammen mit medavis umgesetzt. Dennoch bin ich erstaunt, welche hübschen Neuerungen das System inzwischen zu bieten hat, an die wir damals gar nicht dachten“, so der Radiologe abschließend.  Kundenbeziehungensindnichtfür die Ewigkeit gemacht. Aber auch von dieser Regel gibt es Ausnah- men. Unternehmen entwickeln sich weiter, die Mitarbeiterzahl steigt, die Bedürfnisse ändern sich, und schon gehen Geschäftsbeziehungen auseinander und neue werden geschlossen. Da ist es schon er- staunlich,dassdieniedergelassenePraxisfür Radiologie und Nuklearmedizin im Kran- kenhausAgathariedseitnunmehr16Jahren mit dem IT Anbieter medavis zusammen- arbeitet. Während andere Kollegen in der Branche in der Zwischenzeit schon mehr- fach das RIS und PACS gewechselt haben, wächst das Radiologie Informationssystem in Agatharied entsprechend den Anforde- rungen der radiologischen Praxis weiter. 1998, als diese Partnerschaft geschlossen wurde,warDr.RolandScheck,Facharztfür Radiologische Diagnostik, bereits Teil der Praxis im bayerischen Oberland. Damals hatte er sich für medavis als Unternehmen entschieden, weil es die klinischen Bedürf- nisse der Praxis, die sämtliche Niederlas- sungssitze für Radiologie und Nuklearme- dizin im Landkreis Miesbach abdeckt, am besten abbildete. „Das hat sich über die Jah- re hinweg immer wieder bestätigt.“ So erin- nertsichderRadiologe:„Wirdurftendamals beiderAuftragsvergabeJörgDittrich,Elmar Kußmaul und Dr. Björn Hast kennenler- nen. Wir bekamen das Gefühl, dass es sich um eine Firma handelt, die durch mehrere junge Leute ins Leben gerufen wurde, deren Herzblut an dem Produkt hing, und die es über die Jahre hinweg akribisch entwickelt haben. Darin liegt möglicherweise auch der Grund, warum sie diese langjährige Zusam- menarbeit nie leichtfertig aufs Spiel gesetzt haben. Ich denke, das ist im Wesentlichen das Geheimnis, das hinter unserer 16-jäh- rigen Partnerschaft steckt.“ medavis wusste schon zur Gründungs- zeit des Unternehmens sehr gut, was sei- ne Anwender brauchen – Dr. Björn Hast, selbst Radiologe und IT Spezialist im Ge- sundheitswesen – hat das System mitent- Seit 2009 leitet Prof. Dr. Birgit Ertl-Wagner den Bereich Magnetresonanztomographie am Institut für Klinische Radiologie, Klinikum Großhadern. Im November 2012 folgte die Berufung auf die W2-Professur für klinische und experimentelle Magnetresonanztomographie. Seit 2005 führt die Münchnerin die Schwerpunktbezeichnung für Neuroradiologie. Die Fachärztin für diagnostische Radiologie forschte mehrfach in den USA, zuletzt 2012 als William R. Eyler Fellow der RSNA. 2013 wurde Ertl-Wagner mit dem Therese von Bayern Preis und dem Felix-Wachsmann-Preis der Deutschen Röntgengesellschaft ausgezeichnet. Nach seiner Promotion 1988 war Dr. Roland Scheck zunächst Wiss. Mitarbeiter an den Instituten für Radiologische Diagnostik und Strahlentherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München Großha- dern. Der Facharzt für Radiologische Diagnostik war ab 1992 Wiss. Mitarbeiter mit Oberarztfunktion an der LMU bis er 1998 als niedergelassener Radiologe die Leitung der stationären Radiologie im Kranken- haus Agatharied übernommen hat. Gemeinsam mit Dr. Michael Wild gründete er noch im selben Jahr die Gemeinschafts-Praxis Radiologie Oberland. Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen Muskuloske- lettale Diagnostik (MR, CT), Prostata-MRT, Plaque- Imaging, Kardio-CT und vielem mehr. Seit 16 Jahren setzt die Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin im Oberland das Radiologie Informationssystem von medavis ein Die Angst des Radiologen vor den Räumen FestsaalWerdenfels Sa.,31.01. 11:50-12.10Uhr HNO–woistwelcherRaum? B.Ertl-Wagner/München Session:HNO Veranstaltung Kompressionwirkung (grüne Pfeile) von raum- fordernden Läsionen des Posterior Cervical Space (grün); rot: Carotid Space; orange: Paravertebral- raum; braun: M. sternocleidomastoideus Kompressionswirkung (grüne Pfeile) von raumfordernden Läsionen des Carotid Space (rot) auf das Fettgewebe des Parapharyngealraums (orange); hellblau: Vena jugularis interna; hellrot: A. carotis interna Raumfordernde Läsionen des Visceral Space (gelb) verlagern den Carotid Space (rot) nach lateral Kompressionswirkung (grüner Pfeil) von raumfordernden Läsionen des Masticator Space (lila) auf das Fettgewebe des Parapharyngealraums (orange) Raumforderungen des Pharyngeal Mucosal Space (rosa) verlagern das Fettgewebe des Paraharyngealraums (orange) nach lateral (grüne Pfeile) Tumoren des Masticator Spaces (lila) können sich entlang des Mandibularis-Anteils des N. trigeminus (V3) nach intrakraniell ausbreiten Partnerschaft für eine halbe Ewigkeit

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