Zur bruSt GenoMMen T.m.synthese-Datensatz ein 2D-Bild er- rechnet wird (synthetische Mamm.gra- phie); damit beinhaltet dieses K.nzept das P.tential, auf eine separate Exp.- siti.n zur 2D-Mamm.graphie-Erstel- lung zu verzichten. Weltweit sind gerade die ersten Er- gebnisse zum Einsatz der T.m.synthese mit synthetischer Mamm.graphie im Screening erschienen. Die F.lgestudien v.n Skaane et al. aus N.rwegen und Bernardi et al. aus Italien beschreiben eine vergleichbare Leistungsfähigkeit der T.m.synthese mit synthetischer Mamm.graphie im Vergleich zur T.- m.synthese mit separater Röntgenmam- m.graphie. Bei den verschiedenen wis- senschaftlichen Studien besteht K.nsens, dass der Einsatz der T.m.synthese zu einer Steigerung der Diagn.sehäufig- keit invasiver Brustkrebserkrankungen führt. Eine relevante Änderung hin- sichtlich der Diagn.sehäufigkeit des DCIS ist nicht gegeben. Zugleich re- duziert sich relevant die Rate an Frauen, die zu einer weiterführenden Diagn.s- tik nach Teilnahme am Screening auf- grund letztendlich gutartiger K.nstellati- .nen geladen werden. Die diagn.stische Genauigkeit erhöht sich im Vergleich zum alleinigen Einsatz der zweidimen- si.nalen Mamm.graphie. Die Tomosynthese als Evolution in der Entwicklung In Deutschland ist die T.m.synthese derzeit nur als ergänzendes Verfahren in der Abklärungsdiagn.stik einsetz- bar, nicht als primäres Screeningverfah- ren. Es besteht jed.ch ein wissenschaft- liches Interesse daran, zu klären, .b die Diagn.stik ausschließlich mittels T.- m.synthese im Mamm.graphie-Scree- ning-Pr.gramm der etablierten digitalen Mamm.graphie überlegen und damit die Meth.de der Zukunft ist. Neben Fra- gen zur Qualitätssicherung geht es hier um eine Einschätzung der Machbarkeit und der Effizienz der Diagn.stik, her- stellerübergreifend und flächendeckend. Die T.m.synthese ist als technische Weiterentwicklung der digitalen Mam- m.graphie klar als Ev.luti.n zu sehen. Sie s.llte in einem qualitätsgesicherten F.rmat in die Diagn.stik implementiert werden mit dem Ziel, die medizinische Effektivität zu evaluieren. Neben der Häu- figkeit des Erkennens v.n Brustkrebs können weitere Fakt.ren wie die Aus- wirkung auf Diagn.sehäufigkeiten im Intervall zwischen den Untersuchungs- zeitpunkten s.wie auf Diagn.sehäufig- keiten f.rtgeschrittener Tum.rstadien relevante Bewertungskriterien sein. Veranstaltungshinweis: Do., 9.11.2017, 14:00 – 14:30 Früherkennung mittels digitaler Tomosynthese: Revolution oder Evolution Dr. Stephanie Weigel, Münster Session: Mammadiagnostik (mit TED) Congress-Saal brustkrebsvorsorge MRT mit Kurz- Protokoll fischt aggres- sive Tumoren raus P r.f. Christiane Kuhl erläutert im Gespräch, warum und in welchen Fällen eine kernspint.m.graphische Untersuchung – mit abgekürztem Pr.t.- k.ll – bei der Brustkrebsv.rs.rge besser greift als die Mamm.graphie. Über die Sinnhaftigkeit v.n Brust- krebsscreeningpr.grammen t.bt seit Jah- ren ein Streit. Die Befürw.rter verweisen darauf, dass die frühzeitige Erkennung eines Mammakarzin.ms vielen Frauen das Leben rettet. Die Gegner argumen- tieren, dass der Brustkrebs-Check, v.r allem aufgrund v.n Überdiagn.stik, mehr Schaden anrichtet, als er verhindert. Seit Kurzem aber taucht in der Diskussi.n immer häufiger eine neue Perspektive auf: Brustkrebs-Früherkennungspr.- gramme sind grundsätzlich sinnv.ll – nur muss vielleicht auf ein anderes Pferd gesetzt werden. „Die Mamm.graphie lei- stet in der Früherkennung grundsätzlich gute Dienste. Allerdings funkti.niert sie nicht bei allen Frauen gleich gut – je nach Drüsengewebs-Dichte ist ihre Treffsicherheit erheblich limitiert. V.r allem aber bietet sie ein ‚Sensitivitäts- Pr.fil‘, das am eigentlichen klinischen Bedarf v.rbeigeht“, bekräftigt Pr.f. Dr. Christiane Kuhl, Direkt.rin der Klinik für Diagn.stische und Interventi.nelle Radi.l.gie am Uniklinikum Aachen Das Ziel der Früherkennung, s. Kuhl, müsse es sein, möglichst früh jene Kar- zin.me zu entdecken, die bi.l.gisch ag- gressiv sind, schnell wachsen und das P.tenzial zur Metastasierung haben. „Di- ese Karzin.me müssen wir früh finden – n.ch bev.r sie sich durch kl.nale Di- versifizierung einer gezielten Therapie entziehen können.“ Andere Verände- rungen, etwa bi.l.gisch ind.lente Krebs- v.rstufen (DCIS) und manche h.chdif- ferenzierte invasive Karzin.me, würden sich auch un-diagn.stiziert und unbe- handelt zeitlebens nie zu einer lebensbe- dr.hlichen Krebserkrankung weiterent- wickeln. S.lche Veränderungen s.llten bei einem Brustkrebsscreening am be- sten gar nicht erst diagn.stiziert wer- den. „Das Pr.blem: Die radi.graphische Brustkrebsdiagn.stik – als. die digitale Mamm.graphie und die T.m.synthese – bieten dieses gewünschte Sensitivitäts- pr.fil nicht“, erläutert die Radi.l.gin, im Gegenteil: „Die Mamm.graphie hat Mammographie (ACR-D) von extrem dichtem Gewebe in einer 55-jährigen Frau ohne persönliche oder familiäre Brustkrebshistorie eine bes.nders h.he Empfindlichkeit für eher langsam wachsende Mamma- karzin.me und Brustkrebsv.rstufen.“ Denn die Mamm.graphie bildet pa- th.physi.l.gische V.rgänge ab, die mit gebremstem Wachstum einhergehen: Architekturstörungen, die durch Sau- erst.ffmangel verursacht werden, Ver- kalkungen, die durch t.te Zellen ent- stehen, Spikulierungen, die bei langsam wachsenden Karzin.men gebildet wer- den. Schnell wachsende Karzin.me zei- gen sich .ft nicht in s.lchen Befunden und sind dann in der Mamm.graphie entweder gar nicht zu erkennen – .der kaum v.n gutartigen Tum.ren .der gar Zysten zu unterscheiden. Das führe zum einen zu einer Über- diagn.se: „Ein relevanter Anteil der DCIS, als. Brustkrebs-V.rstufen und kleinerer h.chdifferenzierter Karzin.me, die wir durch Mamm.graphie-Screening fin- den, würde auch .hne Behandlung nie zum T.de führen“, erklärt Kuhl. Der- selbe Sachverhalt führe jed.ch auch zu einer Unterdiagn.se: Zwischen 30% und 50% der Brustkrebse, die bei Frauen ent- stehen, die tatsächlich am Mamm.gra- phie-Screening teilgen.mmen haben, werden nicht durch die Mamm.gra- phie entdeckt, s.ndern werden klinisch tastbar. „Früher glaubten wir, diese s.- genannten Intervall-Karzin.me seien seit der letzten Mamm.graphie neu ent- standen – aber das ist nicht richtig. Es handelt sich überwiegend um Karzi- n.me, die bereits v.rhanden, aber mit der Mamm.graphie nicht darstellbar wa- ren“, erklärt Kuhl. „Intervallkarzin.me sind bes.nders häufig eben s.lche bi.- l.gisch aggressiven Karzin.me, die die Mamm.graphie bes.nders schlecht er- kennen kann.“ Da Intervallkarzin.me überpr.p.rti.nal häufig bi.l.gisch ag- gressiv sind, ist die Intervallkarzin.m- Rate ein wesentlicher Treiber der Brust- krebs-M.rtalität. „Setzen wir die MRT zur Früherkennung ein, sinkt die Inter- vallkarzin.m-Rate auf null Pr.zent“, be- t.nt Kuhl. „Das haben wir s.w.hl für Frauen mit h.hem als auch mit ganz ‚n.rmalem‘ Brustkrebs-Risik. zeigen In der MRT ist ein kleines Mammakarzinom erkennbar, pT1b (8 mm), Kategorie 3, NST, ER positiv, PR negativ, Her2 negativ, Ki-67 30% nach MR-geführter Biopsie 26 RADIOLOGIEREPORTRUHR 2017 Prof. Dr. Christiane Kuhl ist seit 2010 Direktorin der Klinik für Diagnostische und Interventionel- le Radiologie des Universitätsklinikums Aachen. Die Fachärztin für Radiologie wurde 1966 in Bonn geboren, ging dort zur Schule, studierte im Anschluss Medizin und nahm 2004 eine C3- Stelle in der Onkologischen Diagnostik und Inter- ventionellen Radiologie am Uniklinikum Bonn an. Kuhl zählt zu den renommiertesten deutschen Brustkrebsforschern und macht sich insbesonde- re für die Brustkrebs-Früherkennung mittels Ma- gnetresonanztomographie stark. Ihre Arbeiten wurden im In- und Ausland mit verschiedenen Preisen gewürdigt. können.“ Gleichzeitig räumt sie mit al- ten V.rstellungen auf: „Die falsch-p.si- tiv-Rate der MRT ist dabei übrigens ge- naus. h.ch wie die der Mamm.graphie – wir erzeugen als. keineswegs häufiger ‚falschen Alarm‘.“ Die Aachener Radi.l.gin hält die Ma- gnetres.nanzt.m.graphie daher für das weitaus bessere Screeningverfahren: „Die MRT hat genau das umgekehrte Sen- sitivitätspr.fil: Je bi.l.gisch aggressiver ein Karzin.m ist und damit in der Lage, zu wachsen und die Umgebung für die eigenen Zwecke zu manipulieren, dest. besser ist es kernspint.m.graphisch sicht- bar.“ Um in der MRT sichtbar zu sein, muss ein Karzin.m .der ein DCIS pa- th.physi.l.gische Pr.zesse anschieben, die für das Wachstum v.n Brustkrebs und seine Metastasierungsbereitschaft n.twendig sind. Hierzu gehört die An- gi.genese – als. die Bildung v.n Ge- fäßen, um den vermehrten Sauerst.ff- und Nährst.ffbedarf zu decken. Auch gehört dazu die l.kale Pr.dukti.n v.n Pr.teasen, als. eiweiß-spaltenden En- zymen, die dem Karzin.m erlauben, in die Umgebung einzuwachsen und sich in Blut- und Lymphgefäße zu „verschif- fen“, als. zu metastasieren. „Je besser ein Karzin.m in dieser Hinsicht aufgestellt ist – dest. mehr wird es anreichern, de- st. besser wird es MR-t.m.graphisch erkennbar sein.“ Umgekehrt bleibt die MRT bei vielen Frauen mit s.genann- tem „l.w-grade DCIS“ unauffällig – et- was, das man ihr früher angelastet und als Grund herangez.gen hat, auf die Durchführung einer Mamm.graphie zur Mikr.kalkdiagn.stik zu p.chen. „Heute wissen wir, dass es vielleicht ein wesentlicher V.rzug der MRT ist, keine Mikr.verkalkungen darzustellen, damit s.lche Veränderungen gar nicht erst di- agn.stiziert werden“, meint Kuhl. „Richtig interessant wird es, seit wir mit dem ‚Abbreviated MRI‘ (abgekürzter MRT) ein Verfahren v.rgestellt haben, das es uns erstmals tatsächlich ermögli- cht, über einen flächendeckenden Scree- ning-Einsatz der MRT nachzudenken“, s. die Radi.l.gin. „Wir haben im Rah- men einer größeren Studie zeigen können, dass wir mit einer Untersuchungszeit v.n 3 Minuten ausk.mmen, um Brustkrebs sicher zu finden und MR-t.m.graphisch zu charakterisieren. V.r allem aber ha- ben wir belegen können, dass die Inan- spruchnahme des Radi.l.gen – ein si- cherlich wesentlicher K.stenfakt.r und maßgebliches Kriterium für die Prakti- kabilität v.n Früherkennungspr.gram- men – nur wenige Sekunden beträgt.“ Die Radi.l.gin spricht v.n einem be- v.rstehenden Paradigmenwechsel: die MRT ist nicht mehr als „Ende der Fah- nenstange“ für ausgewählte Patienten zu sehen, s.ndern – mit abgekürztem Pr.- t.k.ll – als Erstliniendiagn.stik. „Das Prinzip lässt sich nicht nur für die Brust anwenden. Vielmehr haben wir bereits belegt, dass für die Früherken- nung des Pr.stata-Karzin.ms ähnliches gilt. Natürlich bestehen n.ch gr.ße V.r- behalte“, räumt Kuhl ein, insbes.ndere in Deutschland. D.ch sie hat erreicht, dass eine größere pr.spektive Multicen- ter-Studie v.n ECOG/ACRIN (Eas- tern C..perative .f Onc.l.gy Gr.up / American C.llege .f Onc.l.gy Ima- ging Netw.rk) finanziert wird, um die diagn.stische Leistungsfähigkeit der ab- gekürzten MRT mit der bestmöglichen mamm.graphischen Diagn.stik, der di- gitalen T.m.synthese, in Hinblick auf die Brustkrebs-Früherkennung zu ver- gleichen. Kuhl jedenfalls f.rdert, dass das K.nzept der „Einheitsdiagn.stik für alle“ aufgegeben wird. „Wir brauchen eine m.derne, risik.-adaptierte Früher- kennung. Eine pers.nalisierte Medizin, angepasst an das individuelle Erkran- kungsrisik. – mit darauf zugeschnitte- ner Wahl der Waffen, als. der bildge- benden Verfahren.“ Veranstaltungshinweis: Do., 09.11.2017, 15:00 – 15:30 Früherkennung mittels MRT: mal anders denken Prof. Dr. Christiane K. Kuhl, Aachen Session: Mammadiagnostik (mit TED) Congress-Saal