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News • Neurologie

Neue Therapie beseitigt Schlaganfall-Folgen

Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Neuroscienze haben einen neuen Ansatz zur Behandlung von Schlaganfall-Folgen entwickelt.

Danach lassen sich die durch einen Hirnschlag entstandenen motorischen Schäden mittels Kombination aus Neurologie, Bioengineering, Robotertechnik und Klinikaufenthalt weitgehend beheben. Details wurden in "eLife" publiziert. "Normalerweise besteht ein perfektes Gleichgewicht zwischen den zwei Hirnhälften dank dem als corpus callosum bekannten Nervenstrang, der eine präzise Koordination zwischen deren Funktionen ermöglicht", erklärt Projektleiter Matteo Caleo. Die durch einen Hirnschlag hervorgerufene Schädigung verändert dieses Gleichgewicht mit der Folge, dass die gesunde Hemisphäre das Kommando übernimmt und das plastische Potenzial des geschädigten Gewebes begrenzt.

Eine Hirnhälfte ausschalten

Diese neuartige Methode bietet ein anschauliches Beispiel dafür, welche Erfolge durch das Zusammenspiel von Bioengineering, Robotertechnik und Klinik erzielt werden können

Matteo Caleo

Erfolgreich getestet wurde das Verfahren an einem gelähmten Oberarm, indem ein kleiner Teil der gesunden Hirnhälfte vorübergehend stillgelegt und gleichzeitig eine körperliche Rehabilitation mithilfe von Robotertechnik durchgeführt wurde. Das Ergebnis wurde anhand von elektrophysiologischen, neuroanatomischen und motorischen Messungen überprüft.

"Diese neuartige Methode bietet ein anschauliches Beispiel dafür, welche Erfolge durch das Zusammenspiel von Bioengineering, Robotertechnik und Klinik erzielt werden können", bestätigt Caleo. Die multidisziplinäre Untersuchung war in Zusammenarbeit mit Forschern der Scuola Superiore Sant'Anna und der Azienda Ospedaliera Pisana durchgeführt worden. Sie ist Teil des von der Region Toskana ausgeschriebenen Forschungsprojektes "FAS Salute 2014 - Robotica indossabile personalizzata per la riabilitazione motoria dell' arto superiore in pazienti neurologici".


Quelle: Istituto di Neuroscienze/pressetext

07.02.2018

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