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Pflegende Angehörige und ihr Alltag - Interviewteilnehmer gesucht

person in red jacket taking care of elderly woman

Bildquelle: Unsplash/Jack Finnigan

„Menschen, die ihre Familienmitglieder zuhause pflegen, sind eine tragende Säule der pflegerischen Versorgung in Deutschland. Als Gesellschaft und im Sinne der sozialpolitischen Prävention sollten wir diesen Personenkreis bestmöglich unterstützen. Denn damit sichern wir eine qualitativ hochwertige Versorgung der Pflegebedürftigen und vermeiden gesundheitsgefährdende Belastungen und Armutsrisiken der Pflegepersonen“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Sigrid Leitner von der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der TH Köln.

Grundlage der Analyse sind leitfadengestützte Interviews mit Personen, die Angehörige ab Pflegegrad 3 (vormals Pflegestufe II) oder mit Demenz in einem fortgeschrittenen Stadium pflegen oder gepflegt haben. Die etwa 60- bis 90-minütigen Gespräche starten ab März 2017. Sie können an einem neutralen Ort stattfinden oder die Mitarbeiter des Forschungsprojektes besuchen die Teilnehmer zuhause. Die Interviews sind vollständig anonym und die Auswertung lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Personen zu.

Das in unserem Projekt generierte Grundlagenwissen möchten wir gesellschaftlich verfügbar machen

Diana Auth

Bisherige Studien zu pflegenden Angehörigen betonen vor allem die Heterogenität dieser Personengruppe. „Bislang wurde noch nicht untersucht, wie sich die Strategien von verschiedenen Gruppen unterscheiden. Wir erwarten unterschiedliche Herangehensweisen in Abhängigkeit des Geschlechts der pflegenden Angehörigen, der sozialen Schicht oder des kulturellen Hintergrundes. Diese Forschungslücke möchten wir schließen“, sagt Prof. Dr. Simone Leiber vom Fachbereich Sozial- & Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf.

„Das in unserem Projekt generierte Grundlagenwissen möchten wir gesellschaftlich verfügbar machen. Kommunen können unsere Ergebnisse nutzen, um ihr Beratungs- und Unterstützungsangebot so aufzubauen, dass es auf die Bedürfnisse verschiedener Angehörigengruppen bestmöglich eingeht. Zudem können Hemmschwellen für die Inanspruchnahme von Hilfe abgebaut werden“, so Prof. Dr. Diana Auth vom Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Bielefeld.

Das Forschungsprojekt „Pflegende Angehörige als Adressaten einer vorbeugenden Pflegepolitik: Eine intersektionale Analyse“ wird gefördert vom Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW) NRW.

Interessierte können sich melden unter daniela.brüker@hs-duesseldorf.de, kerstin.discher@th-koeln.de oder diana.auth@fh-bielefeld.de


Quelle: Hochschule Düsseldorf

20.03.2017

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