Implantat

Herzschwäche-Patienten profitieren von Resynchronisations-Gerät

Ältere Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) über 75 Jahre profitieren von der Implantation eines Geräts zur Kardialen Resynchronisations-Therapie (CRT) in gleichem Ausmaß wie jüngere, zeigt eine Auswertung des Deutsche DEVICE Registers. Die Studie wurde auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim präsentiert.

Photo: Herzschwäche-Patienten profitieren von Resynchronisations-Gerät
Quelle: panthermedia.net/zagandesign

Ältere Patienten mit Herzschwäche (Herzinsuffizienz, HI) mit mehr als 75 Jahren profitieren von der Implantation eines Geräts zur Kardialen Resynchronisations-Therapie (CRT) in gleichem Ausmaß wie jüngere. Obwohl sie mehr Begleiterkrankungen haben, gibt es bei ihnen vor, während und nach der Operation keine höheren Sterblichkeits- und Komplikationsraten als bei Jüngeren. Von den Patienten, die ein Jahr nach der Operation lebten, „profitierten beide Gruppen in vergleichbarem Maße in Hinblick auf ihre Herzinsuffizienz-Symptome“, berichtet PD Dr. Julia Köbe (Universitätsklinikum Münster) auf der 82. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) im Mannheim. Von Mittwoch, 30. März, bis Samstag, 2. April 2016, treffen auf diesem Kongress mehr als 8.500 aktive Teilnehmer aus 25 Ländern zusammen.

Die CRT dient der Synchronisation der Aktivitäten beider Herzkammern im Rahmen einer HI mittels eines kleinen implantierbaren Geräts.
Die Häufigkeit der HI steigt mit dem Alter und Studien legen nahe, dass auch ältere Menschen von einer CRT profitieren. Allerdings wurden bei ihnen bisher Nutzen und Risiken im Vergleich zu jüngeren HI-Patienten weniger systematisch untersucht. Die neue Untersuchung vergleicht deshalb Komplikationen vor, während und nach der Operation sowie Ein-Jahres-Ergebnisse bei 326 Patienten über 75 Jahren, die in das Deutsche DEVICE-Register eingeschlossen wurden und eine CRT-Operation erhielten, mit 895 Patienten unter 75 Jahren. 50 Zentren haben mitgewirkt. Ein Jahr nach der Implantation wurden Patienten telefonisch vom Institut für Herzinfarktforschung in Ludwigshafen kontaktiert, um Daten zu kardialen Ereignissen, HI-Symptomen und Medikation zu gewinnen.

Die der HI zugrundeliegende Herzkrankheit war überwiegend eine koronare Herzerkrankung, die bei den älteren Patienten häufiger vorlag. Die HI-Symptomatik war bei den älteren Patienten ausgeprägter, die Ursache dafür waren möglicherweise Begleiterkrankungen.

Die Sterblichkeit im Krankenhaus betrug 0,9 Prozent bei den älteren verglichen mit 0,1 Prozent bei den jüngeren Patienten. Erwartungsgemäß war die Ein-Jahres-Sterblichkeit in der älteren Gruppe (12,9 Prozent) höher als in der jüngeren Gruppe (6,3 Prozent), weil das Alter einer der stärksten Sterblichkeits-Prädiktoren ist. Dennoch unterschieden sich zwischen beiden Gruppen die Gründe für das Versterben nicht signifikant, auch die rein kardiale Sterblichkeit war in der älteren Gruppe nicht signifikant höher als in der jüngeren Gruppe.

„Betrachtet man die überlebenden Patienten im DEVICE-Register genauer, so profitierten beide Gruppen in vergleichbarem Maße im Hinblick auf ihre HI-Symptomatik“, sagt PD Köbe. „52,2 Prozent der älteren und 63,3 Prozent der jüngeren Patienten geben eine stabile oder verbesserte NYHA-Klasse im Ein-Jahres-Follow-up an.“

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

01.04.2016

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