closeup of medical biobank laboratory work
In der Biobank des UK Essen (Symbolbild)

© UDE/Frank Preuss

News • Vielversprechende Studie

Morbus Osler: Neue Therapien für unheilbare Gefäßerkrankung

Forschende der Medizinischen Fakultät der Uni Duisburg-Essen verfolgen mit einer neuen Studie vielversprechende Ansätze für die Behandlung von Morbus Osler, einer seltenen und schwerwiegenden Gefäßerkrankung.

Weltweit leiden circa 1,6 Millionen Menschen an der Erkrankung, die auch als hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT) bezeichnet wird. Im Westdeutschen Morbus Osler Zentrum am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) werden aktuell mehr als 500 Betroffene behandelt, und jährlich kommen bis zu 60 neue Fälle hinzu. HHT verursacht bei den Betroffenen wiederkehrende Blutungen im Magen- und Darmtrakt sowie starkes Nasenbluten. Neben lebensbedrohlichen Blutungen kann die Krankheit auch zu Schlaganfällen oder Herzversagen führen. Das Forschungsteam sucht nach Wegen, das Immunsystem von Betroffenen besser zu unterstützen. Sie arbeiten dafür mit Abwehrzellen von Patienten des Westdeutschen Morbus Osler Zentrums. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler sollen maßgeblich dazu beitragen, die Krankheit besser zu verstehen und in Zukunft gezielter behandeln zu können.

scientists anna wrobeln and freya dröge standing next to each other
Von links: Dr. Anna Wrobeln und PD Dr. Freya Dröge

Bildquelle: UK Essen; Foto: Claudia Wacker

Dr. Anna Wrobeln und Priv.-Doz. Dr. Freya Dröge von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) verfolgen nun eine vielversprechende Spur. Sie soll am Ende zu neuen Behandlungsstrategien im Kampf gegen Morbus Osler führen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewertet die Ziele des Essener Forscherduos als äußerst relevant und fördert ihr Projekt mit rund 326.000 Euro über 36 Monate. 

Studien legen nahe, dass die Krankheit das Immunsystem der Patienten beeinträchtigt, indem wichtige Proteine bekämpft oder in ihrer Funktion gestört werden, darunter die sogenannten Hypoxie-induzierbaren Faktoren (HIF). Funktionsfähige HIF sind für ein schlagkräftiges Abwehrsystem unerlässlich. „Mit Medikamenten können wir HIF stabilisieren und den Stoffwechsel der Immunzellen retten“, sagt Dr. Anna Wrobeln vom Institut für Physiologie. Sie leitet das DFG geförderte Forschungsprojekt gemeinsam mit PD Dr. Freya Dröge, Leiterin des Morbus Osler Zentrums. „In unserer Studie untersuchen wir, ob die Stabilisierung von HIF zu einer funktionierenden Immunabwehr führt. Außerdem erforschen wir, welche Immunzellen direkt zu einer möglichen Rettung beitragen können.“ 

Im Zuge der Studie arbeiten die Forschenden mit Immunzellen von Patienten des Westdeutschen Morbus Osler Zentrums. Diese werden am Institut für Physiologie des UK Essen analysiert und ausgewertet. 


Quelle: Universität Duisburg-Essen

27.04.2024

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